Fünfmal Gold und drei Weltrekorde für Nina Holt bei den World Games

Raik Hannemann
Raik Hannemann
21:34

Bei den World Games in Chengdu feierte das deutsche Rettungsschwimmer*innen-Team historische Erfolge. Besonders eine Athletin schrieb Rekordgeschichte. Erfahren Sie, wie viele Medaillen Team D gewann, welche Weltrekorde fielen – und warum bei der Siegerehrung Tränen flossen.

Nach zwei Staffelfinale bei der WM in Singapur räumte Nina Holt bei den World Games fünf Goldmedaillen im Rettungsschwimmen ab© Team D

Nach zwei Staffelfinale bei der WM in Singapur räumte Nina Holt bei den World Games fünf Goldmedaillen im Rettungsschwimmen ab

Die deutschen Rettungsschwimmer*innen haben bei den World Games in Chengdu (CHN) für eine Medaillenflut gesorgt und Team D so eine Top- Position im Medaillenspiegel beschert. Gleich fünf Goldmedaillen gewann dabei Nina Holt (DLRG Harsewinkel), die schnellste Freistilschwimmerin war direkt von den Weltmeisterschaften in Singapur nach China weitergereist. Die 22-Jährige war in China vor den Augen ihrer Eltern und Geschwister auch an insgesamt drei Weltrekorden beteiligt.

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Mit fünf Goldmedaillen bei fünf Starts ist Nina Holt nicht nur die erfolgreichste Rettungsschwimmerin dieser World Games, sondern auch die erste Athletin, die im Rettungsschwimmen fünf Goldmedaillen bei einer Ausgabe gewinnen konnte. Insgesamt steht die 22-Jährige nun bei neun Gold- und einer Bronzemedaille und liegt in der ewigen Bestenliste der World Games auf Rang zwei hinter der deutschen Flossenschwimm-Legende Jürgen Kolenda, der elf Goldmedaillen gewinnen konnte. „Die Tage vergingen unfassbar schnell. Als Undine angeschlagen hat, sind mir einfach nur noch die Tränen gekommen. Geteilte Freude ist halt doppelte Freude“, sagte Nina Holt nach dem letzten Rennen.

Nina Holt in zwei Einzeldisziplinen und drei Staffeln erfolgreich

Nachdem Holt bei der Eröffnungsfeier noch die deutsche Fahne getragen hatte, blieb sie dann am Freitag im ersten Rennen der Wettkämpfe im Sancha Lake Campus über 100 Meter Rescue Medley fünf Hundertstelsekunden unter ihrem eigenen Weltrekord und holte in 1:03,69 Minuten Gold vor Lena Oppermann (20/DLRG Halle-Saalekreis/+5,00 Sekunden). Gemeinsam gewannen die beiden dann Gold in der 4×50-Meter-Pool-Lifesaver-Staffel mit Julia Hennig (27/DLRG Bietigheim-Bissingen) und Undine Lauerwald (22/DLRG Halle-Saalekreis) und unterboten den Weltrekord Italiens in 1:51,07 Minuten gleich um 2,70 Sekunden.

Ihre dritte Medaille des Tages holte Lena Oppermann dann über die 100 Meter Manikin Carry mit Flossen – Silber mit 17 Hundertstelsekunden Rückstand auf Lucrezia Fabretti (Italien/51,09 Sekunden). Weitere Silbermedaillen gingen an Alica Gebhardt (27/DLRG Harsewinkel), die über die 200 Meter Super Lifesaver mit 3:10 Sekunden Rückstand auf Fabretti (2:23,09 Minuten) ebenso Zweite wurde wie die 4×50-Meter-Pool-Lifesaver-Staffel der Männer mit Sebastien Pierre-Louis (25/DLRG Bad Wünnenberg), Jan Malkowski (32/DLRG Schloss Holte-Stuckenbrock), Danny Wieck (33/DLRG Bad Wünnenberg) und Tim Brang (27/DLRG Schloss Holte-Stuckenbrock), die acht Zehntelsekunden hinter Italien (1:39,12 Minuten/neuer Weltrekord) anschlugen. Den Medaillensatz komplettierte Felix Hofmann (20/DLRG Kelkheim/+1:92), der im 200 Meter Super Lifesaver Bronze hinter den Italienern Francesco Ippolito (2:06,74 Minuten) und Fabio Pezzotti (+0:27) gewann.

Gemeinsam gewannen Nina Holt (22/DLRG Harsewinkel), Lena Oppermann (20/DLRG Halle-Saalekreis), Julia Hennig (27/DLRG Bietigheim-Bissingen) und Undine Lauerwald (22/DLRG Halle-Saalekreis) Gold in der 4x50-m-Pool-Lifesaver-Staffel und unterboten den Weltrekord Italiens in 1:51,07 Minuten um 2,70 Sekunden.

Gemeinsam gewannen Nina Holt (22/DLRG Harsewinkel), Lena Oppermann (20/DLRG Halle-Saalekreis), Julia Hennig (27/DLRG Bietigheim-Bissingen) und Undine Lauerwald (22/DLRG Halle-Saalekreis) Gold in der 4×50-m-Pool-Lifesaver-Staffel und unterboten den Weltrekord Italiens in 1:51,07 Minuten um 2,70 Sekunden.

Nach dem Staffel-Weltrekord fließen bei Nina Holt Freudentränen

Auch am zweiten Wettkampftag setzte das deutsche Rettungsschwimmer*innen-Team seine Erfolgsserie mit drei weiteren Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille fort. Die DLRG-Auswahl beendete die Wettbewerbe mit 13 Medaillen (5x Gold, 6x Silber, 2x Bronze) und sorgte gleich mehrfach für Historisches. In der 4×25-m-Manikin-Staffel der Frauen schwammen Nina Holt (22/DLRG Harsewinkel), Lena Oppermann (20/DLRG Halle-Saalekreis), Julia Hennig (27/DLRG Bietigheim-Bissingen) und Undine Lauerwald (22/DLRG Halle-Saalekreis) nicht nur zu Gold, sondern verbesserten mit 1:12,10 Minuten ihren eigenen Weltrekord um mehr als zwei Sekunden.

Zuvor hatte Holt bereits über 50 m Manikin Carry in 32,22 Sekunden Gold vor Oppermann (33,42) gewonnen. Auch in der 4×50m Medley-Staffel triumphierte das deutsche Quartett mit Holt, Oppermann, Lauerwald und Alica Gebhardt (27/DLRG Harsewinkel) in 1:37,60 Minuten.

„Wir haben gute Förderung in Deutschland für den Rettungssport. Deswegen können wir hier so gute Ergebnisse erzielen.“

Bei den Männern verpasste die 4×25-m-Manikin-Staffel mit Danny Wieck (33/DLRG Bad Wünnenberg), Sebastien Pierre-Louis (25/DLRG Bad Wünnenberg), Tim Brang (27/DLRG Schloss Holte-Stuckenbrock) und Jan Malkowski (32/DLRG Schloss Holte-Stuckenbrock) als Vierte zunächst knapp das Podium. In der 4×50-m-Medley-Staffel hingegen durfte das Quartett mit Pierre-Louis, Malkowski, Wieck und David Laufkötter (21/DLRG Warendorf) Bronze feiern – begünstigt durch die Disqualifikation der japanischen Staffel. Undine Lauerwald gewann über 100 m Manikin Tow mit Flossen in 57,12 Sekunden Silber hinter der Neuseeländerin Zoe Grawford (55,81). Wieck belegte in seinem letzten World-Games-Einzelrennen über 50 m Manikin Carry in 30,16 Sekunden Rang sieben.

„Wir haben gute Förderung in Deutschland für den Rettungssport. Deswegen können wir hier so gute Ergebnisse erzielen“, sagte Holt. In anderen Ländern, wie etwas Australien, sei das bei Weitem nicht so.

Nina Holt verbesserte über 100m Rescue Medley ihren eigenen Weltrekord© Team D

Nina Holt verbesserte über 100m Rescue Medley ihren eigenen Weltrekord