Die neue Freiwasser-Saison startet – doch Leonie Beck verzichtet auf den Weltcup-Auftakt in Soma Bay. Warum die Weltmeisterin diese Entscheidung traf, welche Rolle mentale Stärke dabei spielt und welche neuen Ziele sie ins Auge fasst, erfährst du hier!

Leonie Beck beim Feeding während des Olympiarennens in Paris. Am Tag danach musste sie sich neunmal dann übergeben
In der kommenden Woche beginnt im Freiwasserschwimmen bereits die neue Saison mit dem Weltcup-Auftakt auf der ägyptischen Halbinsel Soma Bay (21./22. Februar). Deutschlands mehrfache Welt- und Europameisterin Leonie Beck wird im Roten Meer diesmal dabei nicht an den Start gehen. Damit verzichtet die 27-Jährige vom SV Würzburg auf die Möglichkeit, sich für die Weltmeisterschaften 2025 in Singapur (SNG/15. – 20. Juli) zu qualifizieren. Denn das erste Weltcuprennen in Ägypten, das Beck in den vergangenen beiden Jahren jeweils gewann, spielt laut den Nominierungsrichtlinien des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) für das WM-Rennen über 10km die entscheidende Rolle.
“Ich bin einfach noch nicht bereit. Wenn man wieder richtig ins Training einsteigt, dauert es halt eine Weile, bis man wieder richtig fit ist“
„Ich habe ganz bewusst eine längere Pause eingelegt. Dass es deswegen nicht für den WM-Start reicht, war mir dabei klar. Daran ist ja auch nichts verwerflich. Ich bin einfach noch nicht bereit“, erklärte Beck dazu. „Wenn man wieder richtig ins Training einsteigt, dauert es halt eine Weile, bis man wieder richtig fit ist“
WM 2025 ohne Leonie Beck, aber EM ist eine Option
In Fukuoka (JPN) hatte Beck 2023 beide WM-Einzelrennen gewonnen. Nachdem bei den Olympischen Spielen in der Pariser Seine mit Platz neun dann nicht alle Träume in Erfüllung gingen, war sie im weiteren Saisonverlauf aus dem Weltcup 2024 vorzeitig ausgestiegen. Beck wollte sich Zeit für sich nehmen und dabei in Ruhe auch überlegen, wie es mit ihrer Sportkarriere weitergeht. Mittlerweile stieg sie zwar wieder ins regelmäßige Training ein, doch das frühere Niveau ist noch nicht wieder erreicht. Die für Ende Mai angesetzte EM in Kroatien könnte womöglich ein Ziel für Beck sein.
Beck hatte in Interviews zuletzt stets betont, dass mentale Stärke im heutigen Spitzensport genauso wichtig sei wie die körperliche: „Wenn der Kopf nicht mitmacht, hilft der trainierteste Körper nichts“, sagte sie. Auch deswegen sei eine Pause wichtig gewesen. Dass vom Alter Zeit für weitere erfolgreiche Jahre bleibt, zeigt ihr der Blick auf Sharon van Rouwendaal. Die Niederländerin wurde kurz vor dem 31. Geburtstag in Paris Olympiasiegerin, ehe sie dann ihr Karriereende verkündete.

Auf Leonie Beck muss das deutsche Team bei der WM 2025 verzichten