Aleksandar Radovic, neuer Trainer von Waspo 98 Hannover, setzt auf deutsche Nationalspieler, um Hannovers Stellung als Wasserball-Hochburg weiter auszubauen. Mit Spielern wie Denis Strelezkij und Niclas Schipper strebt Waspo nach Titeln in Bundesliga und Pokal, während die Zusammenarbeit mit der Nationalmannschaft auch international Erfolge bringen soll. Radovic ist überzeugt, dass beide Seiten von dieser Strategie profitieren werden.
Als neuer Trainer der Wasserballer von Waspo 98 Hannover tritt Aleksandar Radovic in wahrlich große Fußstapfen. Unter seinem Vorgänger Karsten Seehafer, der zwei Jahrzehnte lang im Amt gewesen war, hatten sich die Niedersachsen zum führenden Klub in Deutschland gemausert und dabei sogar Rekordchampion Wasserfreunde Spandau 04 abgehängt – fünf Deutsche Meistertitel in den vergangenen sieben Jahren sowie sogar sechs Pokalsiege im gleichen Zeitraum sprechen eine eindeutige Sprache.
Wir wollen hier in Hannover den stärksten Stützpunkt in Deutschland haben.
„Klar ist da jetzt ein bisschen Druck, aber nicht nur von Karsten, sondern auch von mir selbst. Ich möchte den gleichen Weg gehen und einfach immer gewinnen“, sagt Radovic. Zum Saisonstart in der Bundesliga am 05. Oktober stellt der Coach des Titelverteidigers klar, dass die Meisterschaft auch diesmal wieder nur über Waspo geht. „Wir wollen alles gewinnen: die Bundesliga und den Pokal. Da sind wir die Favoriten. Und dazu wollen in der Champions League so weit wie möglich kommen.“
Hannovers Trumpf ist ein eingespieltes Team
Dabei klappte zuletzt längst noch nicht alles so wie geplant. Das Supercup-Duell gegen die Wasserfreunde Spandau 04 verlor Waspo knapp mit 9:10, musste das eigentliche Heimspiel zudem in Magdeburg austragen, weil das eigene Stadionbad aufgrund von Renovierungsarbeiten derzeit noch nicht zur Verfügung steht. Und auch das geplante Teamfoto vor dem Hannoveraner Rathaus konnte nicht wie vorgesehen stattfinden, weil die Rathaustreppe wegen herunterfallender Bauteile momentan nicht begehbar ist.
Ein schlechtes Omen? Die Niedersachsen nehmen es eher mit Humor. Denn sie wissen um ihre Stärken. Die Klasse des Kaders wurde in der Vorbereitung schon beim Turniersieg beim International Barcelona Water Polo Cup deutlich. Der Großteil der Mannschaft ist nach dem Titelgewinn beisammengeblieben, entsprechend eingespielt ist das Team.
Wir wollen alles gewinnen: die Bundesliga und den Pokal. Da sind wir die Favoriten. Und dazu wollen in der Champions League so weit wie möglich kommen.
Selbst der neue Trainer war in der vergangenen Saison bereits als Assistent im Einsatz, zuvor außerdem schon als Spieler für Waspo, und kennt somit die meisten seiner Spieler sehr gut. Mit den Nationalspielern Denis Strelezkij (aus Spandau), Lukas Küppers und Aleks Sekulic (beide vom ASC Duisburg gewechselt) sowie dem Kroaten Antonio Buha (von Team Strasbourg/FRA) sind nur vier Spieler neu dabei, dem gegenüber stehen ebenso wenige Abgänge. Wobei man eigentlich auch noch Hrvoje Benic als Quasi-Neuzugang dazuzählen könnte, der seit Anfang Dezember 2023 verletzt war und erst im August wieder angefangen hat zu trainieren.
Spandau trifft Duisburg zum Topspiel des ersten Spieltags
Ganz anders sieht es beim ewigen Rivalen aus Spandau aus. Beim Rekordmeister und amtierenden Pokalsieger waren nur vier Spieler des 13er-Kaders in der vergangenen Saison schon mit dabei, demgegenüber stehen gleich acht Neuzugänge. Sie stammen diesmal fast ausnahmslos vom Balkan, wobei zumindest Torhüter Antonio Vukujevic bereits aus seiner Zeit beim OSC Potsdam in der Bundesliga wohl bekannt ist. „Das ist eine gute, junge, schnelle Mannschaft mit einem guten Trainer“, meint Aleksandar Radovic über das Team von Vladimir Markovic. „Aber ich glaube, dass wir einfach mehr Qualität haben.“
Spandau kann und muss sicherlich zulegen, im Europapokal schied man zuletzt vorzeitig aus. Umso mehr setzt Klub jetzt auf die nationale Liga. „Wenn Spandau national ins Becken springt, dann wollen wir Titel gewinnen”, sagt Vereinspräsident Hagen Stamm, „eine andere Zielvorgabe kann es für uns nicht geben.” Am ersten Spieltag reisen die Berliner zum Topspiel beim ASC Duisburg. Es ist ein echter Gradmesser zum Auftakt, schließlich konnte der ASCD im Euro Cup überzeugen und hat dort erstmals in der Vereinsgeschichte die Gruppenphase erreicht.
Warum Wasserball-Meister Waspo auf die deutsche Karte setzt
Im Gegensatz zum Spandauer Kader tummeln sich in den Reihen Hannovers zahlreiche deutsche Nationalspieler. Aleksandar Radovic erklärt, warum Meister Waspo auf die deutsche Karte setzt: „Ich möchte mit der Nationalmannschaft zusammenarbeiten und ich sehe da viel Potenzial. Wir wollen hier in Hannover den stärksten Stützpunkt in Deutschland haben. Und die deutschen Spieler sind echt gut. Besonders Denis Strelezkij und Niclas Schipper sind sehr gute Spieler für die Zukunft“, sagt er.
Radovic ist überzeugt: „Wenn so viele DSV-Auswahlspieler an einem Ort zusammenspielen, profitieren am Ende alle davon, sowohl das Nationalteam als auch der Verein.“