Zwei Deutsche warten mit Medaillenchancen auf der ersten Finalabend der Kurzbahn-WM. Dazu begeistern beide DSV-Staffeln mit deutschem Rekord, auch Isabel Gose schafft es in Finale. US-Star Gretchen Walsh sichert sich zudem die erste Weltrekordprämie. Lest hier die Zusammenfassung der Vorläufe am DIenstag.
Die Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) versprechen trotz der krankheitsbedingten Abreise von Olympiasieger Lukas Märtens gute Ergebnisse für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV). Florian Wellbrock (SC Magdeburg) und Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) haben sogar beste Medaillenchancen nach ihren überzeugenden Leistungen über 1500m Freistil in den langsameren Zeitläufen am Vormittag. Kurzbahn-Weltrekordler Wellbrock legte 14:17,27 Minuten vor, Schwarz 14:22,29. Am Abend findet um 18:50 Uhr noch der schnellste Zeitlauf statt. Der Ungar Zalan Sarkany war derjenige mit der schnellsten Meldezeit (14:23,31). Es kann also gut sein, dass Wellbrock ein Weltmeister in der Warteschleife ist. Den 27-Jährigen und auch Schwarz hatte der DSV mit Zeiten von der 50m-Bahn melden müssen, weil sie seit längerer Zeit wegen der Konzentration auf Olympia keine Kurzbahnrennen mehr bestritten hatten.
Alle WM-Ergebnisse im Überblick
Begonnen hatte der erste Vorlaufabschnitt mit einer überzeugenden Leistung von Isabel Gose. Über 400m Freistil sicherte sich die 22-Jährige vom SC Magdeburg als Fünfte einen Finalplatz am Abend (ab 17:30 Uhr im Livestream auf Eurovision Sport). In 3:59,87 Minuten blieb die WM-Dritte von Doha (QAT) auf der Langbahn nur knapp über ihrem deutschen Rekord (3:58,91). Schnellste war Kanadas Superstar Summer McIntosh (3:37,55). Eine Runde weiter ins Halbfinale kam auch Marius Kusch (SG Essen) mit Rang 15 über 50m Schmetterling (22,39 Sekunden).
DSV-Frauenstaffel krault mit deutschem Rekord ins WM-Finale
Sogar als Zweitschnellste zogen die DSV-Frauen über 4x100m Freistil in den Endlauf ein. Dank starker Leistungen von Nina Sandrine Jazy (SG Essen/52,93), Nicole Maier (SG Essen/53,19), Nina Holt (SG Mönchengladbach/52,07) und Nele Schulze (SG Neukölln/52,18) landete das DSV-Team bei 3:30,37 Minuten, nur Italien (3:29,86) war schneller. Der deutsche Kurzbahn-Rekord aus dem Jahr 2018 wurde damit um fast drei Sekunden verbessert. „Nachdem diese Staffel nicht bei Olympia dabei war, gibt es hier eine erfreuliche Entwicklung“, lobte Bundestrainer Bernd Berkhahn. Jazy verbesserte als Startschwimmerin auch ihren deutschen Altersklassenrekord für 19-Jährige um gleich vier Zehntel.
Die Männerstaffel mit Martin Wrede (Waspo 98 Hannover/47,59), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg/46,24), Kaii Liam Winkler (SG Neukölln/46,24) und Timo Sorgius (47,33) landete in 3:07,40 Minuten auf Rang neun. Das bedeutete ebenfalls neuen deutschen Rekord, aber 31 Hundertstel fehlten ohne Lukas Märtens zum Finaleinzug. Im Vorlauf über 100m Rücken belegte Ole Braunschweig (SG Neukölln) in 50,94 Sekunden Platz 18. Cedric Büssing (SG Essen) kam über 200m Lagen in 1:56,11 Minuten auf Rang 22.
Gretchen Walsh mit dem ersten Weltrekord
Für den Höhepunkt des Vormittags sorgte Gretchen Walsh (USA) mit ihrem Weltrekord über 50m Schmetterling. In 24,02 Sekunden verbesserte sie die älteste bestehende Kurzbahn-Bestmarke bei den Frauen, bereits 2009 war Therese Alshammar (SWE) im Hightechanzug 24,38 geschwommen. Walsh sicherte sich damit schon mal eine Extraprämie über 25.000 US-Dollar. Das alles verspricht einen unterhaltsamen Abend. Mit Wellbrock als möglichem Weltmeister.