Schwimmabzeichen in Bronze: DSV für zeitgemäße Modernisierung

Raik Hannemann
Raik Hannemann
07:43

Wie sollte die Schwimmausbildung für Kinder verbessert werden? Expert*innen aus verschiedenen Dachorganisation diskutieren über neue Anforderungen und notwendige Anpassungen. Welche Reformen beim Bronze-Schwimmabzeichen im Fokus stehen und wie die nächsten Schritte aussehen, erfährst du hier.

Das Schild für "Nichtschwimmer" und "Schwimmer" Kombibad Gropiusstadt Berlin© pa/dpa | Jens Kalaene

Die Bereiche “Nichtschwimmer” und “Schwimmer” sind nicht nur im Kombibad Gropiusstadt in Berlin klar unterteilt

Rund um die Schwimmausbildung von Kindern wird derzeit über notwendige Verbesserungen diskutiert – im infrastrukturellen Bereich genauso wie im fachlichen. Als zentrale Anbieter vereinbarten der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) durch ihre Führungen zuletzt bereits eine enge Zusammenarbeit bei diesem Thema. Konkret ins Auge gefasst wurde dabei, Schlussfolgerungen aus einer von der DLRG beauftragten Studie der Deutschen Sporthochschule Köln zur Schwimmausbildung gemeinsam zu ziehen.

„Wir müssen uns an die aktuellen Rahmenbedingungen und Entwicklungen nun einmal anpassen. Ob im pädagogischen oder baulichen Bereich, wir setzen uns für eine sachgerechte Fortentwicklung der Regularien ein“, so der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer.

Schwimmabzeichen in Bronze: NRW-Verband will Zugeständnisse bei Kopfsprung und Tauchen

Die DSV-Führung begrüßt, dass sich auch der Schwimmverband Nordrhein-Westfalen in diesem Zusammenhang mit Anregungen in die Diskussion einbringt. Die Notwendigkeit einer Reform der Anforderungen für das Bronze-Schwimmabzeichen, das Anfänger*innen sicheres Schwimmen bescheinigt, wird vom größten Landesschwimmverband aktuell noch einmal betont.

„Vor allem die Forderungen des Kopfsprungs vom Block und des Tauchens in zwei Metern Tiefe sollten nur da verlangt werden, wo es auch möglich ist“, sagte NRW-Generalsekretär Frank Rabe. Bei Neubauten würden aktuell aus Kostengründen vielfach 1,35 Meter tiefe Lehrschwimmbecken eingeplant, und auch Schwimmerbecken seien oft lediglich 1,80 Meter tief. Der Einstieg in die Schwimmausbildung müsse aber auch dort möglich bleiben mittels Fußsprungs und Streckentauchen über mindestens vier Meter. Und dürfe also auf keinen Fall an fehlenden baulichen Voraussetzungen der jeweiligen Bäder scheitern.

Eine Viertelstunde Schwimmen können ohne Unterbrechung ist wichtig

Andere Anforderungen aus der Deutschen Prüfungsordnung Schwimmen sollten dagegen auf keinen Fall aufgeweicht werden. Etwa jene, 15 Minuten ohne Unterbrechung in mindestens zwei verschiedenen Lagen schwimmen zu können. Auch wenn Schwimmlehrer*innen laut einer aktuellen Umfrage der Sporthochschule Köln hier zuletzt abweichende Auslegungen praktizierten. „Nur so ist sichergestellt, dass man sich in Notsituationen lange genug über Wasser halten kann, bis Hilfe kommt“, betonte Rabe.

Zur Deutschen Prüfungsordnung Schwimmen und weiteren Infos

Die Deutsche Prüfungsordnung Schwimmen (DPO) wird von mehreren in der Schwimmausbildung aktiven Verbänden erarbeitet. Und auch regelmäßig aktualisiert, um neue sicherheitsrelevante und pädagogische Erkenntnisse zu berücksichtigen. Diese Verbände sind im Bundesverband für die Schwimmausbildung (BFS) organisiert. Der BFS stimmt seine Inhalte zudem auch mit der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) ab. Das gewährleistet Anerkennung und Anwendung der DPO auch für den Schwimmunterricht an den Schulen.