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Das große Ziel lautet Tokio. Doch für die Wasserspringer*innen bedeutet die japanische Hauptstadt zugleich auch den Anfang ihrer Olympiakampagne. Beim Weltcup vom 18. – 23. April werden dort zunächst die Quotenplätze für die Sommerspiele vergeben. Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) entsendet ein schlagkräftiges Team für den Kampf um die Olympia-Quotenplätze nach Tokio und hat in sämtlichen Disziplinen gute Chancen, einen oder sogar zwei Quotenplätze zu sichern.
“Wir haben eine starke Mannschaft beisammen. Es ist eine gute Mischung aus arrivierten Athlet*innen und jungen, aber sehr talentierten Sportler*innen.”
Schlagkräftiges Team für den Kampf um die Olympia-Quotenplätze
Bundestrainer Lutz Buschkow hat dafür insgesamt 15 Springer*innen nominiert. Bei den Frauen wird das Aufgebot angeführt von Tina Punzel (Dresdner SC 1898), die mit ihrem zehnten Platz bei der WM 2019 bereits einen Quotenplatz vom 3m-Brett geholt hat. Außer ihr sind auch noch Lena Hentschel, Christina Wassen, Elena Wassen, Pauline Pfeif, Jana Lisa Rother (alle Berliner TSC) und Saskia Oettinghaus (Dresdner SC 1898) in Tokio mit dabei. Bei den Männern ist Patrick Hausding (Berliner TSC) das Aushängeschild, der ebenso wie Punzel bei der WM bereits einen Olympia-Startplatz für den DSV sichern konnte. Verstärkung bekommt er beim Weltcup durch seine Vereinskollegen Lars Rüdiger und Lou Massenberg sowie durch Timo Barthel (SV Halle), Martin Wolfram (Dresdner SC 1898) und das Aachener Trio aus Alexander Lube, Moritz Wesemann und Jaden Eikermann.
Endgültige Besetzung erfolgt erst vor Ort
Wer letztlich in welcher Disziplin an den Start geht, wird der Bundestrainer auch mit Blick auf die aktuelle Pandemielage mit all ihren Unwägbarkeiten erst kurzfristig vor Ort entscheiden. Gleiches gilt für die endgültige Besetzung der Paare in den Synchronwettbewerben.
Bereits die Nominierung wurde durch die Pandemie nicht leichter. Der geplante zweite Qualifikationswettkampf im Februar in Rostock fiel wegen des Coronavirus aus. Stattdessen zog Buschkow nun die Eindrücke aus diversen Trainingswettkämpfen für die Auswahl heran. „Wir haben eine starke Mannschaft beisammen. Es ist eine gute Mischung aus arrivierten Athlet*innen und jungen, aber sehr talentierten Sportler*innen“, sagt er. Während Hausding beispielsweise schon dreimal bei Olympia dabei war und im internationalen Vergleich bereits zahlreiche Medaillen verbuchen konnte, wären die Spiele für den erst 16-Jährigen Eikermann eine Premiere. Bei den Deutschen Meisterschaften 2020 in Rostock sowie beim ersten Qualifikationswettkampf kurz vor Weihnachten wusste der Youngster bereits mit starken Leistungen zu überzeugen.
Das Ziel beim Weltcup ist mindestens das Halbfinale
Um den Quotenplatz zu sichern, müssen die Deutschen beim Weltcup im Einzel mindestens das Halbfinale der besten 18 Springer*innen erreichen. Landen schon qualifizierte Springer*innen unter den Top 18, rücken die dahinter Platzierten entsprechend auf. Die besten Zwölf der WM 2019 haben dort schon einen Quotenplatz für ihr Land geholt. In den Synchrondisziplinen erhalten die besten Vier beim Weltcup einen Quotenplatz, den die Medaillengewinner der WM sowie Japan als Gastgeber bereits sicher haben. Auch hier wird je nach Ausgang des Wettkampfes eventuell noch aufgefüllt.
Wer die Quotenplätze aus deutscher Sicht letztlich wahrnehmen darf, wird allerdings erst bei den Deutschen Meisterschaften vom 01. – 06. Juni in Berlin ermittelt. Das große Finale der nationalen Olympiaqualifikation wird erstmals im Rahmen der „FINALS 2021“ ausgetragen.