Märtens-Rivale aus China krault Junioren-Weltrekord: 3:42 Minuten über 400 Meter

Raik Hannemann
Raik Hannemann
19:49

Ein Junioren-Weltrekord sorgt in China für Aufsehen: Während Lukas Märtens im Höhentrainingslager an seiner Form feilt, schwimmt Shootingstar Zhanshuo Zhang auf seiner Paradestrecke eine Zeit, die sogar den Olympiasieger aufmerksam werden lässt. Was bedeutet das für den Kampf auf der Mittelstrecke?

Zhanshuo Zhang (r.) gewann mit Chinas 4x200m-Staffel WM-Silber, über 400m wurde er Fünfter© Istvan Derencsenyi/World Aquatics

Zhanshuo Zhang (r.) gewann mit Chinas 4x200m-Staffel WM-Silber, über 400m wurde er Fünfter

Die neue Saison hat gerade erst angefangen. Und Lukas Märtens arbeitet im ersten Höhentrainingslager in Flagstaff (USA) gerade noch an den Grundlagen für eine erfolgreiche Saison. Um so mehr staunte der Olympiasieger und Weltmeister über 400m Freistil sicherlich über die Berichte aus China. Denn dort ließ Zhanshuo Zhang zum Auftakt der Chinesischen Nationalspiele in Shenzhen, einer Multisportveranstaltung vergleichbar mit den FINALS in Deutschland, mit einem Junioren-Weltrekord auf dieser Strecke aufhorchen!

Märtens trinkt nach WM-Sieg 12 Liter Wasser

Der erst 18 Jahre alte Zhang war bei den Weltmeisterschaften in Singapur in 3:44,82 Minuten Fünfter geworden, jetzt näherte er sich Märtens Siegerzeit (3:42,35 Minuten) stark an. In 3:42,82 war Zhang zudem deutlich schneller als der bisherige Rekordhalter Petar Mitsin (BUL/3:44,37). Dessen Bestmarke hatte er bereits im September (3:42,99) erstmals unterboten.

Märtens-Rivale Zhang glänzt, nur Rang sechs für den lange gesperrten Sun Yang

Märtens hatte im April dieses Jahres bekanntlich den über 15 Jahre alten Weltrekord von Paul Biedermann aus der Zeit der Hightechanzüge verbessert und war in 3:39,96 als erster Mensch unter 3:40 geblieben. In Singapur behielt er in einem taktisch geprägten Rennen dann geschickt die Oberhand gegenüber Sam Short (AUS/3:42,37) und Woomin Kim (KOR/3:42,60). Doch mit Blick auf LA 2028 wird mit Zhang nun wohl stark zu rechnen sein als Märtens-Rivale.

In Shenzhen hatte Zhang rund fünf Sekunden Vorsprung vor der nationalen Konkurrenz. Fünfter wurde übrigens 100m-Weltrekordler Pan Zhanle (3:48,93) vor dem wegen Dopings lange gesperrten Sun Yang (3:49,53). Der in wenigen Wochen 34-Jährige hält immer noch den chinesischen Rekord, im Jahr 2012 war er 3:40,14 gekrault. Doch dieser Bereich scheint für ihn nicht mehr erreichbar.

Bei den Frauen behauptete sich Vizeweltmeisterin Li Bingjie in 4:01,17 knapp vor der Junioren-Weltmeisterin Yang Peiqi (4:01,90). Die 18-Jährige war damit über vier Sekunden als vor drei Monaten beim Triumph in Otopeni (ROU).

Lukas Märtens bei der WM-Siegerehrung mit Sam Short und Woomin Kim

Lukas Märtens bei der WM-Siegerehrung mit Sam Short und Woomin Kim