Lars Rüdiger holte beim World Aquatics Diving World Cup in Berlin Bronze vom 3m-Brett mit neuer persönlicher Bestleistung. Im Teamwettbewerb holt der DSV Silber und ist in allen Disziplinen für das Weltcupfinale in Xi'an qualifiziert. China und Großbritannien dominierten in den Einzeldisziplinen.
Lars Rüdiger springt mit neuem Schwung aufs Podium und holt Bronze vom 3m-Brett. Im Teamwettbewerb gewinnt das DSV-Quartett sogar Silber. So lief der Weltcup im Wasserspringen in Berlin:
Die Tribünen der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) waren am Schlusstag des World Aquatics Diving World Cup pickepackevoll, zahlreiche Fans hatten den Weg in die Halle gefunden, um die weltbesten Wasserspringer*innen anzufeuern. Und einen schien die große Kulisse ganz besonders zu beflügeln: Lars Rüdiger (Berliner TSC) legte den besten Wettkampf seiner Karriere hin und durfte sich am Ende mit neuer persönlicher Bestleistung von 463,20 Punkten über die Bronzemedaille freuen.
Nach etlichen Podestplätzen in den Synchron- und Teamwettbewerben war es für den 27-Jährigen tatsächlich das erste Edelmetall im Einzel bei einem Event des Weltverbandes, und das auch an einem für ihn ganz besonderen Ort. „In der Halle, in der ich seit 22 Jahren trainiere, in meinem zweiten Zuhause solch eine Medaille zu gewinnen ist mit das Größte, was mir in meiner Karriere passiert ist. Ich kann es noch gar nicht glauben“, jubelte Rüdiger, dessen Mutter beim Weltcup als Helferin im Einsatz war und ihren Sohn ausgiebig herzte. Auch seine Freundin, Turmspringerin Christina Wassen, hatte Tränen in den Augen.
„In der Halle, in der ich seit 22 Jahren trainiere, in meinem zweiten Zuhause solch eine Medaille zu gewinnen ist mit das Größte, was mir in meiner Karriere passiert ist“
Kurz vor dem Event hatte Rüdiger technisch noch einmal etwas umgestellt und die Armhaltung beim Anschwingen rückwärts leicht verändert. „Letzte Woche haben wir noch einmal an den Basics gearbeitet, so ganz einfache Sachen – das hat mir so viel gebracht und ganz viel Selbstvertrauen gegeben. Dass das hier jetzt gleich so fruchtet, hätte ich aber auch nicht gedacht“, so der Berliner.
Beim Weltcupfinale ist der DSV in allen Disziplin dabei
Besser waren beim Weltcup nur Wang Zongyuan aus China – zuletzt dreimal hintereinander Weltmeister in dieser Disziplin – mit überragenden 505,90 Punkten sowie der Mexikaner Osmar Olvera (476,70), der bei den Weltmeisterschaften 2023 und 2024 ebenfalls zweimal in Folge auf dem Treppchen stand. Europameister Moritz Wesemann (SV Halle) wurde diesmal Achter, genau wie Rüdiger ist auch er damit für das Weltcupfinale vom 19. – 21. April in Xi’an (CHN) qualifiziert.
„Wir haben hier deutlich gezeigt, was wir draufhaben”
Tatsächlich wird der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) beim Super Final in sämtlichen Disziplinen vertreten sein. Neben Rüdiger und Wesemann löste vom 3m-Brett auch Saskia Oettinghaus (Dresdner SC 1898) mit Platz acht in Berlin das Ticket, außerdem Elena Wassen(Berliner TSC) als Fünfte vom Turm sowie Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) ebenfalls im Turmspringen. Auch in allen vier Synchrondisziplinen wird in Xi’an jeweils ein deutsches Paar starten, und dann ist Deutschland auch noch im Teamwettbewerb mit dabei.
Im Teamwettbewerb gewinnt Deutschland Silber
Diese Disziplin, die quasi die ganze Vielfalt und Faszination des Wasserspringens in einem Event vereint – mit Auftritten in allen sechs Sprunggruppen, Einzel- und Synchronsprüngen, Letztere sogar über Geschlechtergrenzen hinweg –, lag dem DSV-Team schon immer, wie sich auch beim Weltcup einmal mehr zeigte. Mit 430,75 Punkten gewann das Quartett mit Saskia Oettinghaus, Christina Wassen (Berliner TSC), Moritz Wesemann und Timo Barthel (SV Halle) die Silbermedaille – besser waren lediglich die amtierenden Weltmeister*innen aus Großbritannien mit 461,15, Bronze sicherte sich Italien (419,60). „Das war ein geiler Tag für das ganze Team“, meinte Barthel.
„Wir haben hier deutlich gezeigt, was wir draufhaben“, lobte Bundestrainer Christoph Bohm. Er freute sich in Berlin auch noch ganz besonders über den Auftritt von Luis Avila Sanchez und Tom Waldsteiner (beide Berliner TSC) – im Turm-Synchronspringen wurden sie zusammen Fünfte, Avila Sanchez schaffte es zudem im Einzel ins Turm-Finale und wurde dort Elfter. Der 18-Jährige hatte sich zum ersten Mal überhaupt für ein internationales Finale qualifiziert. „Für zwei so junge Kerle, die auf diesem Niveau noch nicht so viel internationale Erfahrung mitbringen, sind das tolle Ergebnisse“, so der Bundestrainer.
Sein Gesamtfazit des Berliner Weltcups: „Wir können zufrieden sein. Aber wir wissen auch, wo die Baustellen sind und woran wir in den kommenden Wochen noch arbeiten müssen, um noch mehr Stabilität reinzubekommen.“