Die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft zeigte beim Weltcupfinale in Los Angeles trotz starker Konkurrenz Mut und Entschlossenheit. Obwohl das Team von Bundestrainer Milos Sekulic gegen Weltmeister Spanien, Serbien und Griechenland unterlag, war die Teilnahme ein wertvoller Schritt in der Entwicklung.
Sich nicht einschüchtern lassen von der namhaften Konkurrenz, stattdessen mutig mitspielen: So hatte es Milos Sekulic als Bundestrainer der deutschen Wasserballer vor dem Weltcupfinale von seiner jungen Mannschaft gefordert. Beim Turnier in Los Angeles (USA) traf das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) Ende Juni auf die absoluten Top-Nationen, gleich zum Auftakt war im Viertelfinale der amtierende Weltmeister und spätere Turniersieger Spanien der Gegner. Und auch wenn diese Partie letztlich mit 9:18 verloren ging, zeigte die DSV-Auswahl über weite Strecken doch einen mutigen Auftritt und beherzigte somit die Worte des Bundestrainers.
„Wir haben uns nicht versteckt, das ist das Wichtigste. Wir haben gegen einen stärkeren, viel erfahreneren Gegner gespielt, der jeden Fehler bestraft und der auf allen Positionen top besetzt ist. Unsere junge, unerfahrene Mannschaft hat sich hier sehr teuer verkauft“, sagte Sekulic.
Mutiger Auftritt und viel gelernt beim Weltcupfinale gegen die Top-Teams
Eine Aussage, die so auch auf die weiteren Partien gegen Griechenland und Olympiasieger Serbien zutrifft. Auch beim 6:19 im ersten Spiel der Runde um die Plätze fünf bis acht gegen die Griechen – immerhin Olympia-Silbermedaillengewinner von Tokio (JPN) 2021 und WM-Dritte 2022 – versteckte sich die deutsche Mannschaft nicht, in der ersten Halbzeit war das Schussverhältnis noch fast ausgeglichen, bevor der Gegner nach der Pause dann seine ganze Klasse zeigte.
Unsere junge, unerfahrene Mannschaft hat sich hier sehr teuer verkauft.
Das abschließende Spiel um Platz sieben gegen Serbien ging zwar ebenfalls mit 8:15 verloren, doch viel wichtiger als die Ergebnisse waren aus Sicht von Milos Sekulic die Erkenntnisse aus diesem Turnier, die für die weitere Entwicklung der jungen Mannschaft in Zukunft noch nützlich sein werden.
„Solche Spiele brauchen wir, denn bis auf wenige Ausnahmen haben unsere Jungs nicht die Gelegenheit, gegen Spieler wie auf serbischer Seite zum Beispiel Nikola Jaksic oder Sava Randelovic anzutreten. Unter anderem deswegen war dieses Turnier für uns von einer großen Wichtigkeit“, so der Bundestrainer. Gegen die Serben war Deutschland im zweiten Viertel sogar die bessere Mannschaft, präsentierte sich effektiv in der Offensive und aufmerksam in der Defensive mit gleich mehreren Balleroberungen.
Den Titel holen die Spanier vor Italien und den USA
„Heute haben wir gezeigt, welches Potenzial in uns steckt“, lobte Sekulic sein Team. „Bis wir aber da sind, wo wir sein wollen, wird noch Zeit vergehen. Ich hoffe, dass die Spieler nach diesem Turnier etwas mehr Selbstsicherheit gewonnen und gleichzeitig gesehen haben, was jeder Einzelne noch tun muss, um mit den Top-Nationen mitzuhalten. Die Entwicklung der Kraftfähigkeiten muss jetzt an allen unseren Bundesstützpunkten und Wasserballzentren Priorität haben.“
Für die deutschen Wasserballer war das World Aquatics Water Polo World Cup Final der Saisonhöhepunkt, denn für die Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) hatte sich die Mannschaft zuletzt nicht qualifiziert.
Ich hoffe, dass die Spieler nach diesem Turnier etwas mehr Selbstsicherheit gewonnen und gleichzeitig gesehen haben, was jeder Einzelne noch tun muss, um mit den Top-Nationen mitzuhalten.
Ein weiterer Vergleich mit der Weltelite ist im nächsten Jahr allerdings bereits abzusehen: Schon mit der Qualifikation für das Finalturnier löste Deutschland nämlich gleichzeitig auch das Ticket für Division A des Weltcups und wird damit bei der nächsten Auflage 2024 mit den Top-Nationen in einer Gruppe spielen. Als Titelverteidiger werden dort dann die Spanier ins Rennen gehen, die sich im Endspiel von Los Angeles mit 10:4 gegen Italien durchsetzten. Bronze ging beim Turnier in Kalifornien an das Team der Gastgeber durch ein dramatisches 14:13 gegen Ungarn.