Starke Zeiten für Sven Schwarz und Julia Ackermann auf den Langstrecken am DKM-Samstag

Philip Häfner
Philip Häfner
19:52

Schnelle Zeiten und WM-Normen: Bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal glänzten Sven Schwarz und Julia Ackermann auf den Langstrecken. Am dritten Wettkampftag fallen zudem weitere Rekorde – und bei den Männern gibt es über die Lagenstrecke ein äußerst seltenes Erlebnis.

Schwimmer Sven Schwarz wird bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris Fünfter über 800m Freistil© Jo Kleindl

Mit einer erneuten Topzeit sorgte Sven Schwarz für das Highlight am dritten Tag der diesjährigen Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften

Im Sommer war Sven Schwarz in Paris (FRA) über 800m Freistil schon Olympiafünfter geworden, bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften (DKM) in Wuppertal stellte er am Samstag nun einmal mehr seine große Klasse unter Beweis. In 7:37,02 Minuten wurde der 22-Jährige von Waspo 98 Hannover am Samstag seiner Favoritenrolle gerecht und blieb nur gut drei Sekunden über seiner Bestzeit aus dem Jahr 2021, mit er damals bei der Kurzbahn-EM in Kasan (RUS) Bronze gewonnen hatte.

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In diesem Jahr sortiert er sich mit der starken Zeit aus der Schwimmoper vorerst sogar auf Rang zwei in der Welt ein. „Das war ein guter erster Start in dieser Saison. Ich denke, mit einer 7:37 kann man ganz gut aufbauen in Richtung Kurzbahn-WM“, sagte Sven Schwarz. Er unterbot nämlich deutlich die Qualifikationsnorm des Weltverbandes World Aquaticsfür die Kurzbahnweltmeisterschaften in Budapest (HUN/10. – 15. Dezember), allerdings war er ebenso wie die anderen Aktiven aus dem Olympiateam schon vorher für den internationalen Saisonhöhepunkt auf der 25m-Bahn gesetzt.

WM-Normen für Sven Schwarz und Julia Ackermann auf den Langstrecken

Bei den Frauen schwamm über 1500m Freistil Julia Ackermann (SC Chemnitz von 1892) als Siegerin in 16:12,83 Minuten ebenfalls schneller als die WM-Normzeit. Sie hatte bei dieser DKM bereits die 800m Freistil für sich entscheiden können und machte nun das Double auf den langen Strecken perfekt. 

Nina Jazy und Larus Thiel schwimmen wieder Jahrgangsrekorde

Knapp über der WM-Norm blieb über 50m Freistil Nina Sandrine Jazy (SG Essen) mit ihrer Zeit von 24,49 Sekunden, die dafür aber einen neuen Jahrgangsrekord für 19-Jährige aufstellte – anderthalb Zehntel schneller als dereinst Olympiastarterin Angelina Köhler. Jazy stoppte damit zugleich die Siegesserie ihrer Vereinskollegin Nicole Maier (24,64) bei dieser DKM, die nach zuvor drei Goldmedaillen diesmal Zweite wurde.

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Auch bei den Männern ging der Titel auf der schnellsten Beckenstrecke nach Essen an Moritz Schaller (21,55). Toptalent Larus Thiel (SG Bayer/2009) hatte dort im Vorlauf mit 22,18 ebenfalls einen Jahrgangsrekord erzielt.

Melvin Imoudu bejubelt am Samstag gleich zwei Titel

Gleich zwei Titel an einem Tag durfte Melvin Imoudu bejubeln. Der Olympiavierte von Paris gewann erst mit der Potsdamer Staffel die Lagenstaffel und anschließend auch den Endlauf über 50m Brust in 26,59 Sekunden, zwei Hundertstel vor dem für Hamburg startenden Ukrainer Volodymyr Lisovets, der am Freitag noch vor Imoudu über die 100m-Distanz triumphiert hatte. Als Sieger des B-Finales stellte Paralympics-Champion Taliso Engel (1. FCN Schwimmen) mit 27,33 einen inoffiziellen Weltrekord für das Paraschwimmen auf.

Ein seltenes Erlebnis mit gleich zeitgleichen Erstplatzierten gab es über 200m Lagen der Männer, wo sich Finn Wendland (Waspo 98 Hannover) und Tobias van Aggelen (SG Neuss) in 1:57,60 Minuten die Goldmedaillen teilten. Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag, an dem ihm am Freitag über 200m Rücken noch der Sieg verwehrt geblieben war, machte sich außerdem Ole Braunschweig über die halb so lange Distanz in 52,33 Sekunden endlich das erhoffte Titelgeschenk.

Der Deutsche Meister auf der Langbahn schob sich auf den letzten Metern noch am lange Zeit Führenden Christian Diener (Potsdamer SV/52,47) vorbei und nahm damit erfolgreich Revanche für das Rennen am Vortag, als die Reihenfolge noch genau umgekehrt war. „Nice, noch gecatcht am Ende! Ich bin (an der letzten Wende, Anm. d. Red.) in die Wand rein und hab gedacht: Mist, Christian ist zu weit vor mir. Dann habe ich einfach versucht, die Tauchphase so weit auszureizen wie es geht und so schnell wie möglich zu schwimmen“, sagte Braunschweig.

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