Starkes DM-Finale durch Turm-Duo Hausding/Barthel

Katharina Ritchie
Katharina Ritchie
14:34

Hasding Barthel DM2021© Jo Kleindl

Deutsche Meistertitel hat Patrick Hausding (Berliner TSC) in seiner Karriere reihenweise gesammelt, mittlerweile sind es 47. Die Goldmedaille am Schlusstag der Deutschen Meisterschaften in Berlin im Turm-Synchronspringen mit Timo Barthel (SV Halle) war in dieser Disziplin aber auch für ihn die erste seit 2011. Nachdem er mit seinem früheren Partner Sascha Klein ein Jahrzehnt lang in der Weltspitze mitgemischt hatte, war Hausding nach dessen Rücktritt 2016 nicht mehr im Synchronspringen vom Turm angetreten. Erst im vergangenen Herbst fand er mit Barthel einen neuen Partner an seiner Seite, mit dem er seither immer besser harmoniert.

Bei der EM in Budapest (HUN) hatte das Paar Bronze geholt. In Berlin überboten sie das dortige Ergebnis jetzt sogar noch: Schon die 428,10 Punkte aus dem Vorkampf bedeuteten persönliche Bestleistung, die sie im Finale auf 436,62 Punkte weiter ausbauen konnten. „Wir sind sehr zufrieden“, meinte Hausding. „Wir haben eine kurze Turmkarriere bis jetzt, das war erst unser dritter richtiger Wettkampf zusammen. Ich habe mit beiden Synchronpartnern und im Einzel neue Bestleistungen erreicht. Deswegen waren es für mich tolle FINALS.“

Barthel hatte in dieser Woche schon das Einzel vom Turm mit einer starken Leistung gewonnen. „Für mich war es ein schönes Gefühl, mal an der Seite von Patrick Hausding zu springen. Es ist schade, dass es mit Olympia nicht geklappt hat, aber wir haben noch die Hoffnung, dass wir als Reservisten einspringen können“, sagte er. Beim Weltcup in Tokio (JPN) hatte das Paar den Quotenplatz für die Sommerspiele (23. Juli – 08. August) minimal verpasst. Es ist jedoch die einzige Disziplin im Wasserspringen, bei der Deutschland in Tokio nicht vertreten ist. „Ich würde alles geben, um den Weltcup nochmal zu springen. Mir haben noch ein bis zwei Wochen gefehlt, um die Sprünge öfter durchzuführen und öfter zu springen. Perfekt wäre es gewesen, wenn die Europameisterschaften vor dem Weltcup gewesen wären. Aber ich bin froh, dass ich es im Einzel geschafft habe“, sagte Barthel.

Silber ging an Tom Waldsteiner (Berliner TSC) und Ludwig Schäl (Dresdner SC 1898) mit 373,29 Punkten. Für sie geht es als nächstes zur Junior*innen-EM in Rijeka (CRO/21. – 27. Juni). Insgesamt waren in dieser anspruchsvollen Disziplin nur zwei Paare am Start.

>> Alle Ergebnisse der DM Wasserspringen

Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow zog nach Abschluss der Titelkämpfe ein positives Fazit. „Was die Wasserspringer*innen hier gezeigt haben, ist herausragend“, sagte er. „Die Sportler*innen haben nach einem so langen Trainings- und Wettkampfrhythmus mit Weltcup, EM in Budapest und jetzt den FINALS und trotz geringer Regenerationszeiten eine enorme Leistungsfähigkeit bewiesen. Das stimmt uns optimistisch für Tokio und die weitere Olympiavorbereitung. Wir sind in bestimmten Disziplinen dicht dran am Podium. Wenn wir dieses Niveau halten, vielleicht sogar noch besser werden, und das Quäntchen Glück haben, sieht es für Olympia positiv aus. Wir haben eine starke Mannschaft, die wir dem DOSB vorschlagen werden.“ Der Deutsche Olympische Sportbund will das Team am 15. Juni offiziell nominieren.

Diese Athlet*innen sind zur Nominierung vorgeschlagen:

3m-Brett Frauen: Tina Punzel (Dresdner SC 1898)

3m Synchronspringen Frauen: Tina Punzel, Lena Hentschel (Berliner TSC)

Turmspringen: Elena Wassen, Christina Wassen (beide Berliner TSC)

Turm-Synchronspringen: Tina Punzel, Christina Wassen

3m-Brett Männer: Patrick Hausding (Berliner TSC), Martin Wolfram (Dresdner SC 1898)

3m Synchronspringen Männer: Patrick Hausding, Lars Rüdiger (Berliner TSC)

Turmspringen: Timo Barthel (SV Halle), Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen)

Offen war zuletzt noch die Nominierung des zweiten Einzelspringers vom Turm. Jaden Eikermann hatte sich beim Weltcup und bei den Europameisterschaften zuletzt stark präsentiert, sich jetzt in Berlin jedoch bereits im Vorkampf verletzt. „Jaden hat eine sehr gute Leistung beim Weltcup gezeigt. Er hat dort im Halbfinale einen sehr guten fünften Platz belegt und dabei die Olympianominierungs-Punktzahl deutlich überboten. Im Finale war er ebenfalls unter den Top Sieben der Welt und hat damit seine Leistungsfähigkeit international dokumentiert. Die anderen haben diese Kriterien bei den Deutschen Meisterschaften nicht erfüllt, so dass der Vorschlag für Jaden Eikermann als zweiten Turmspringer im Einvernehmen erfolgt ist“, erklärte Buschkow. Der Teenager wäre in Tokio mit seinen erst 16 Jahren der jüngste Olympiastarter des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V