Die besten deutschen Sportler*innen, darunter auch über 100 Kaderathlet*innen aus dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV), dürfen sich ab sofort über Zuschüsse für eine private Altersvorsorge freuen. In Zukunft und rückwirkend für das Jahr 2020 können sie damit finanzielle Nachteile ausgleichen, die aus einem verzögerten Berufseinstieg erwachsen und auch während der Sportkarriere für das Rentenalter vorsorgen. Die “Sportlerrente” startet, finanziert vom Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI).
Sportler*innen sollen nicht schlechter dastehen als andere Berufsanfänger*innen
Die Ausbildung wird oft zugunsten des Trainings verzögert, damit auch der Berufseinstieg. Die Risiken zu scheitern, sind somit enorm für Sportler*innen. Erst recht nach der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr auf 2021 wegen der Coronavirus-Pandemie. Doch mit der neuen Förderung sollen diese Risiken jetzt etwas ausgeglichen werden. Es sei wichtig, dass Athlet*innen nicht bessergestellt werden als gewöhnliche Berufsanfänger, aber auch nicht schlechter, hatte Dagmar Freitag als Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses gesagt. Für Fußball-Millionäre und gutverdienende Profisportler*innen aus anderen Sportarten gilt die Regelung also nicht.
Sportlerrente startet: Anzahl der OK/PK-Athlet*innen in den DSV-Sportarten
- Beckenschwimmen 51
- Wasserball 27
- Wasserspringen 18
- Freiwasserschwimmen 8
- Synchronschwimmen 2
Bezugsberechtigt ist man ab dem ersten Jahr der Zugehörigkeit zum Olympiakader einer olympischen Disziplin sowie ab dem dritten Jahr ihrer Zugehörigkeit zum Perspektivkader. Für jeden Monat der Kaderzugehörigkeit steht den Sportler*innen ein Zuschuss in Höhe von 250,00 € einem Basis-Rentenvertrag („Rürup-Rente“) zu. Gleiches gilt für die entsprechenden paralympischen Kader sowie dem Deaflympics-Kader im Gehörlosensport. Athlet*innen mit Sportförderstellen bei Bundeswehr, Polizei oder Zoll, die bereits über diesen Weg von Einzahlungen in die Altersvorsorgesysteme aus öffentlichen Mitteln profitieren, sind von der Unterstützung ausgenommen.
Das BMI hat dafür mit der Deutschen Sporthilfe ein Konzept entwickelt. Zuvor hatte der Deutsche Bundestag im Bundeshaushalt 2020 2,7 Mio. Euro für die Altersvorsorge der Sportler*innen bereitgestellt und war damit der Festlegung im Koalitionsvertrag gefolgt. Die Gelder werden von der Sporthilfe ohne Abzüge weitergeleitet.
Start der Sportlerrente soll Anreize schaffen für jüngere Generation
Somit ist für jüngere Athletinnen und Athleten Anreiz geschaffen worden, sich für den Leistungssport zu entscheiden. Die Altersvorsorge soll auch eine Anerkennung sein für die Repräsentation Deutschlands auf internationaler Bühne und die damit verbundene Vorbildfunktion.
„Die Altersvorsorge ist ein historischer Schritt für die gesamte Sportförderung in Deutschland”
Die Repräsentation Deutschlands wird durch Altersvorsorge stärker gewürdigt
Sporthilfe-Chef Thomas Berlemann, ein ehemaliger Wasserballer, freut sich, dass Motivationsproblemen so etwas entgegengesetzt wird: „Die Altersvorsorge ist ein historischer Schritt für die Sporthilfe und die gesamte Sportförderung in Deutschland. Dafür sind wir dem BMI, den Vertretern des Sportausschusses und des Deutschen Bundestags sehr dankbar.“