Mit einem starken Auftritt im Team-Event sichert sich Deutschland zum EM-Auftakt im Wasserspringen eine Medaille. Wie das Team trotz Sonne, Wind und großer Konkurrenz zur Silbermedaille sprang, erfährst du im Artikel.
Mit 161 Medaillen rangierte Deutschland schon vor dem Start der diesjährigen Europameisterschaften im Wasserspringen in Belek (TUR) auf Platz eins des ewigen Medaillenspiegels. Ein weiteres Edelmetall kam am Donnerstag gleich zum Auftakt des EM an der türkischen Riviera hinzu. Im Team-Event gewannen Lena Hentschel, Pauline Pfeif (beide Berliner TSC), Moritz Wesemann (SV Halle) und Ole Rösler (WSC Rostock) mit 400,60 Punkten Silber. Besser waren nur die Ukrainer*innen Kseniia Bailo, Sofiia Lyskun, Kirill Boliukh und Oleksii Sereda (407,20), Platz drei sicherte sich Italien (360,40).
Wir sind Vize-Europameister, das ist ziemlich cool!
Der Teamwettbewerb ist erst seit 2012 Bestandteil des EM-Programms, im aktuellen Format erst seit 2019. Dabei starten pro Nation maximal vier Aktive, aber immer mindestens eine Frau und ein Mann. Zunächst bestreiten je ein Mann und eine Frau die Sprünge vom 3m-Brett und das 3m-Mixed-Synchronspringen, anschließend geht es für die Einzelsprünge beider Geschlechter und das Turm-Mixed-Synchronspringen hoch auf die Plattform.
DSV-Team trotzt den schwierigen äußeren Bedingungen
Deutschland lag nach den 3m-Einzeln zunächst auf Rang drei, sowohl bei Lena Hentschel als auch bei Moritz Wesemann spritzte es beim Eintauchen ein wenig zu viel. Aber auch andere Nationen zeigten Nerven; die Britin Amy Rollinsonlegte sogar einen Salto Nullo hin. Vielleicht lag es an den äußeren Bedingungen: Die EM in Belek findet unter freiem Himmel statt, wechselnde Licht- und Windverhältnisse erschweren die Aufgabe zusätzlich. „Vor allem die Sonne ist sehr herausfordernd. Sie wandert ums Becken, und die Orientierung in den Sprüngen fällt einigen Sportler*innen schwer“, hatte Chef-Bundestrainer Christoph Bohm am Mittag berichtet.
Alle Ergebnisse der EM Wasserspringen
Der gemeinsame Schraubensalto von Hentschel und Wesemann gelang dann aber sehr schön, zur Halbzeit des Wettkampfes war das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) somit bereits Zweiter und lag klar auf Medaillenkurs. Pauline Pfeif mit einem starken Handstandsalto vom Turm sowie EM-Debütant Ole Rösler mit dem am höchsten bewerteten Sprung des Tages brachten das DSV-Quartett vor der abschließenden Runde sogar kurzzeitig in Führung. Mit dem Turm-Synchronsprung zog die Ukraine im letzten Durchgang aber wieder vorbei. Bundestrainer Christoph Bohm war trotzdem sehr zufrieden: „Wir sind Vize-Europameister, das ist ziemlich cool! Wir haben als Team stark gekämpft und freuen uns sehr. Das gibt Hoffnung auf mehr in den kommenden Tagen.“

Das Silber-Team mit Ole Rösler, Pauline Pfeif, Lena Hentschel und Moritz Wesemann (v.l.)