© Jo Kleindl
Am letzten Tag der Europameisterschaften in Budapest gab es noch einen weiteren gelungenen Finalauftritt. Björn Kammann, Lucas Matzerath, Ramon Klenz und Josha Salchow durften sich am Sonntag über Platz acht in der Lagenstaffel (3:35,27 Minuten) freuen, der Sieg ging an Großbritannien (3:28,59). Auch wenn im Becken anders als beim Wasserspringen und im Freiwasserschwimmen in der ersten EM-Woche keine Medaillen geholt wurde, so gewann das überwiegend junge Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) jedoch wertvolle Wettkampferfahrung. Erfolgreichste Nationen in der Duna-Arena waren in diesem Jahr Großbritannien (11 Gold/ 9 Silber/6 Bronze, Russland (9/5/8) und Italien (5/9/13).
Fünf EM-Finaleinsätze für Deutschland
Eine „Mischung aus gelungenen und weniger gelungenen Starts“ attestierte Bundestrainer Hannes Vitense dem deutschen EM-Team mit vielen Debütanten, für das an Ende fünf Finaleinsätze zu Buche standen. Insgesamt sei der Wettkampf vor allem für die Perspektivkader sehr hilfreich gewesen, um wie erhofft Erfahrungen für künftige internationale Aufgaben bis hin zu Olympia 2024 zu sammeln. „Wir haben gesehen, dass andere Nationen die schwierige Pandemie-Situation genutzt haben, um hart und viel zu trainieren und gute Ergebnisse zu erzielen“, sagte Vitense am Schlusstag. Doch das sei kein Grund für Zweifel am eigenen Weg.
„Ich gehe davon aus, dass unsere komplette Olympia-Mannschaft, wenn sie hier am Start gewesen wäre, auch das eine oder andere Ausrufezeichen hätte setzen können.“
Von den für Tokio Qualifizierten waren jedoch nur Marco Koch und Lucas Matzerath in Ungarn gestartet. Der Rest des Teams bereitet sich abseits der EM bereits auf die Spiele in Japan (23. Juli – 08. August) vor. Während Matzerath bei seiner internationalen Premiere immerhin einen fünften Platz als bestes Ergebnis erreichte, war der frühere Welt- und Europameister überraschend im Halbfinale gescheitert. „Natürlich wollen Routiniers wie Marco hier anders abschneiden“, sagte Vitense. Aber Koch habe mit Dirk Lange einen erfahrenen Trainer und werde mit diesem daraus die richtigen Rückschlüsse ziehen.
“Wir wissen, dass die internationale Konkurrenz im Schwimmsport nie schläft. Und dass wir in Tokio mit Athlet*innen in Bestform an den Start gehen müssen, um eine oder zwei Runden weiterzukommen.“
Genau deswegen haben man sich ja voll auf die Olympiavorbereitung konzentrieren wollen.
Großbritannien an der Spitze des Medaillenspiegels
Die letzten Titel von Budapest sicherten sich am Pfingstsonntag Ranomi Kromowidjojo (NED) über 50m Schmetterling (25,30 Sekunden), Benedetta Pilato (ITA) über 50m Brust (29,35 Sekunden), Margeritha Peziera(ITA) über 200m Rücken (2:06,08 Minuten), Simona Quadarella (ITA) über 400m Freistil (4:04,66 Minuten), Ari-Pekka Luikkonen (FIN) über 50m Freistil (21,61 Sekunden), Kristof Milak (HUN) über 100m Schmetterling (50,18 Sekunden), Ilya Borodin (RUS) über 400m Lagen (4:10,03 Minuten/Junioren-Weltrekord) und die Großbritannien in der Lagenstaffel der Frauen (3:54,01 Minuten).
Ungarns Staatspräsident Janos Ader hatte sich dabei den letzten Finalabschnitt persönlich angesehen. Und hörte dabei natürlich warme Dankesworte von Paolo Barelli, dem Präsidenten des europäischen Dachverbandes.
„Die LEN ist wirklich dankbar für die enorme Unterstützung für diese Meisterschaften, für die Ungarns Organisatoren die mit fast 4.000 Teilnehmer*innen größte Bubble geschaffen haben, die die Sportwelt während dieser Pandemie gesehen hat“, lobte Barelli. „Diese Veranstaltung hat einmal mehr die Kraft und Qualität des europäischen Schwimmsports unter Beweis gestellt.“
>> Alle EM-Ergebnisse und der Medaillenspiegel auf einen Blick
Die heutigen Platzierungen (4x100m Lagen) im Überblick:
Name | Zeit | Platzierung |
---|---|---|
Großbritannien | 3:28,59 | 1 (Gold) |
Russland | 3:29,50 | 2 (Silber) |
Italien | 3:29,93 | 3 (Bronze) |
Polen | 3:32,82 | 4 |
Frankreich | 3:33,10 | 5 |
Weißrussland | 3:34,20 | 6 |
Irland | 3:34,88 | 7 |
Deutschland | 3:35,27 | 8 |