© Jo Kleindl
Eine Woche lang tappten Deutschlands Wasserspringer*innen auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen im Dunkeln. Kurzfristig hatte die FINA den ursprünglich für den 18. – 23. April in Tokio angesetzten Weltcup verschoben. Nach Ansicht des Weltverbandes würden die geplanten Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Coronavirus „die Sicherheit der Athlet*innen nicht angemessen gewährleisten“. Da bei diesem Wettkampf auch die Quotenplätze für Olympia ausgesprungen werden sollten, geriet der weitere Fahrplan von Patrick Hausding, Tina Punzel und Co. mal wieder ins Wanken.
“Wir freuen uns trotz der Kurzfristigkeit der Entscheidung über die Möglichkeit, am Weltcup teilnehmen zu können. In der Hoffnung, dass der Termin nicht erneut verschoben wird, bereiten wir uns professionell auf den Wettkampf vor.”
Tokio bleibt Austragungsort
Nun hat der Weltverband einen neuen Termin für die Veranstaltung bekanntgegeben. Der Weltcup soll jetzt zwei Wochen später vom 01. – 06. Mai stattfinden. Als Austragungsort ist aber weiterhin Tokio vorgesehen. Die bisherigen Bedenken konnten offenbar ausgeräumt werden. „Nach einem sehr fruchtbaren Konsultationsprozess zwischen der FINA, dem japanischen Schwimmverband, dem Organisationskomitee von Tokio 2020, den japanischen Behörden einschließlich der japanischen Regierung und der Regierung der Metropolregion Tokio sowie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) freut sich die FINA, die Neuplanung bekanntzugeben“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Der Weltcup diene sowohl als Qualifikations- als auch als Testveranstaltung für die Sommerspiele vom 23. Juli bis 08. August.
Weltcup wenige Tage vor der EM
„Wir freuen uns trotz der Kurzfristigkeit der Entscheidung über die Möglichkeit, am Weltcup teilnehmen zu können. In der Hoffnung, dass der Termin nicht erneut verschoben wird, bereiten wir uns professionell auf den Wettkampf vor“, sagt Bundestrainer Lutz Buschkow. Unter anderem soll beim Lehrgang vom 19. – 25. April in Dresden auch nachts trainiert werden, um die Körper auf die Zeitverschiebung vorzubereiten. Leichte Bedenken hat Buschkow noch wegen der zeitlichen Nähe des Weltcups zu den Europameisterschaften in Budapest. Die EM beginnt bereits kurz danach am 10. Mai. „Trainingsmethodisch ist das für die europäischen Springer*innen nicht ideal“, sagt er.
Um den Quotenplatz für Olympia zu sichern, müssen die Deutschen beim Weltcup im Einzel mindestens das Halbfinale der besten 18 Springer*innen erreichen. Landen schon qualifizierte Springer*innen unter den Top 18, rücken die dahinter Platzierten entsprechend auf. In den Synchrondisziplinen erhalten die besten Vier einen Quotenplatz, auch hier wird je nach Ausgang des Weltcups eventuell noch aufgefüllt.
Synchronschwimmerinnen müssen sich noch gedulden
Für die in der vergangenen Woche ebenfalls abgesagte Olympiaqualifikation im Synchronschwimmen, geplant ursprünglich für den 01. – 04. Mai in Tokio, gibt es derweil noch keinen neuen Termin. „Die FINA und ihre Partner überprüfen derzeit noch die Durchführung dieser Veranstaltung“, heißt es von Verbandsseite. Eine Entscheidung werde aber in den kommenden Tagen getroffen. Bis dahin muss sich auch das deutsche Duett mit Marlene Bojer und Michelle Zimmer noch gedulden.