Australiens Rückenstar spricht von mentalen Problemen. Frankreichs Olympiaheld sorgt dagegen auch in Shanghai weiter für Furore. Zudem kann sich der Deustche Marius Kusch über eine weitere Topplatzierung freuen.
Bei Olympia in Paris brachte der Franzose das Schwimmstadion zum Beben, nun sorgte er am zweiten Tag des Kurzbahn-Weltcups in China für den nächsten Höhepunkt: Léon Marchand schwimmt Europarekord in Shanghai.
Die 1:50,30 Minuten von Marchand bedeuten zugleich Weltcup-Rekord, einzig Ryan Lochte (USA) bei seinem Weltrekord im Jahr 2012 (1:49,63) und Matt Sates (RSA/1:50,15) vor zwei Jahren waren jemals schneller. Im Kampf um den Sieg beim Auftaktmeeting braucht Marchand als bislang Sechster trotzdem auch am Sonntag weitere Topleistungen, um vor ihm liegende Konkurrenten Qin Haiyang (CHN) noch zu überholen. Der Weltcup-Titelverteidiger siegte am Samstag über 50m Brust mit neuem chinesischem Rekord (25,38). Zum Abschluss wird es über 200m Brust dann wohl zum direkten Duell mit Marchand kommen.
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Weitere Topplatzierung für Marius Kusch
Für einen weiteren Weltcup-Rekord sorgte Isaac Cooper. Der Australier schwamm die 50m Rücken im Vorlauf in 22,58 Sekunden, im Finale siegte er dann mit 22,75. Dahinter sicherte sich Marius Kusch als Fünfter in 23,30 Sekunden eine weitere Topplatzierung. Die neue Ausrichtung auf die 50m-Sprints lässt für seine Hauptschwimmart Schmetterling am Sonntag einiges erhoffen.
Für die Überraschung des Tages sorgte Thomas Ceccon. Der vielseitige Italiener, der bereits Weltmeister im Rücken und Schmetterling wurde, gewann die 100m Freistil auf der Bahn acht in 46,32 Sekunden und lag damit mit drei Hundertstel vor Chinas Langbahn-Weltrekordler Pan Zhanle. Am Vormittag hatte Ceccon als doppelter Vorlauf-Achter mit einer rund einer Sekunde langsameren Zeit erst noch ins Stechen gemusst.
Léon Marchand schwimmt Europarekord in Shanghai, bei den Frauen sorgte Chinas Tang Qianting für das Highlight des Tages. Über 100m Brust fehlte die 20 Jahre alte Olympiazweite von Paris den Weltrekord lediglich um 17 Hundertstel. In der Gesamtwertung liegt allerdings Kate Douglass (USA) klar vorn, die über 50m Schmetterling mit 24,54 Sekunden eine Topleistung zeigte.
„Meine mentale Gesundheit an die erste Stelle setzend entscheide ich mich für den Ausstieg. Als Athletin ist es wichtig, auf sein Herz zu hören und wissen, wann es genug ist.“
Kaylee McKeown steigt mit mentalen Problemen aus
Für einen Weltcuprekord sorgte zudem Regan Smith (USA) mit ihren 54,89 Sekunden über 100m Rücken. Das mit Spannung erwartete Duell gegen Olympiasiegerin Kaylee McKeown fiel allerdings aus. Die Weltcup-Titelverteidigerin meldete nach ihrem 50m-Erfolg am Vortag alle weiteren Starts für die Weltcupserie ab. Als Grund gab sie mentale Probleme an.
Auf Instagram schrieb McKeown: „Meine mentale Gesundheit an die erste Stelle setzend entscheide ich mich für den Ausstieg. Als Athletin ist es wichtig, auf sein Herz zu hören und wissen, wann es genug ist.“ Die 23-Jährige war zwar schon im September einen Kurzbahn-Weltrekord geschwommen, zuletzt aber schon den Start für die Kurzbahn-WM im Dezember in Budapest abgesagt.