Neue Gesichter, starke Zeiten und emotionale Momente: Der dritte Tag der Schwimm-DM brachte spannende Rennen über 200m Lagen und Schmetterling. Warum Jeremias Pocks Sieg nicht nur sportlich, sondern auch persönlich für Aufsehen sorgt und welche Überraschungen das Wochenende noch bereithielt, erfährst du hier.
Olympiasieger Lukas Märtens hat für ein weiteres Highlight bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin gesorgt. Über 200m Freistil siegte der 23-Jährige vom SC Magdeburg am Samstag in 1:44,25 Minuten. Diese Zeit liegt nicht nur deutlich unter der bisherigen Weltjahresbestzeit von Olympiasieger David Popovici (ROU/1:45,07), sie ist auch schneller als bei dessen Goldrennen in Paris (1:44,72).
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„Ich habe mich wirklich sehr gut gefühlt heute und mir so eine Zeit deswegen gewünscht. Dass es so geklappt hat, ist ein Traum. Die Strecke bedeutet mir schon viel“, meinte Märtens hinterher. Im Olympiafinale war er in der Euphorie seines 400m-Triumphs etwas zu schnell angegangen und am Ende auf Rang fünf gelandet, weil im Endspurt die Kräfte ausgingen.
„Mein Trainer und ich arbeiten jeden Tag hart dran, dass wir die Taktik optimieren und auch an die Gegner anpassen. Hier konnte ich ein bisschen was ausprobieren. Ich war relativ fix vorne, habe das aber gut durchgestanden.“
Neben seiner Weltrekordstrecke 400m Freistil ist Märtens nun auch für über 800m und 200m für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August) qualifiziert, am Sonntag könnte mit den 200m Rücken noch ein weiterer Einzelstart hinzukommen. „Da muss man abwägen, was man bei der WM dann macht. Das ist gar nicht so leicht“, so Märtens. Die Entscheidungen werden bis zur Nominierungssitzung am kommenden Donnerstag (08. Mai) ausdiskutiert und dort endgültig gefällt.
© Jo Kleindl
Auch hinter Märtens‘ Einsatz in der 4x200m-Freistilstaffel steht bis dahin noch ein Fragezeichen. Empfohlen haben sich dafür außerdem Jarno Bäschnitt (Team Bochum/1:47,10) und Timo Sorgius (SSG Leipzig/1:47,29) auf den DM-Plätzen zwei und drei, wobei Sorgius dank seiner neuen Bestzeit im Vorlauf (1:46,88) sogar auf die bessere Durchschnittszeit aus Vor- und Endlauf kommt, die für die Besetzung maßgeblich ist. Nummer vier im Qualifikationsranking wurde Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg). „Nach dem Vorlauf hatte ich sogar auf die Einzelnorm (1:46,30, Anm. d. Red.) gehofft, deswegen war ich mit dem Finale nicht zufrieden“, meinte Sorgius. Anders klang da Bäschnitt: „Nach dem Anschlag war da pure Euphorie“, gestand der 19-Jährige. „Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wie das in Singapur wird. Ich kenne die Jungs im Nationalteam ja auch noch gar nicht richtig.“
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Bei den Frauen glänzte Nina Holt bei ihrem Triumph mit neuer 200m-Bestzeit (1:58,33), genauso wie ihre Magdeburger Vereinskollegin Maya Werner (1:58,81) auf Rang zwei. Beide bilden zusammen mit Isabel Gose (SC Magdeburg) und Julia Mrozinski (SCW Eschborn) damit das WM-Quartett. „Ich bin sehr froh über die Zeit und hätte nicht damit gerechnet, nochmal so viel schneller zu schwimmen. Es hat mich ziemlich gepusht, mit Maya zu schwimmen. Wir trainieren ja auch zusammen und hatten vorher um ein Eis gewettet“, sagte Holt und verriet: „Meine Lieblingssorte ist mit Karamell.“ Werner zahlt ihre Schuld sicher mit Freuden. „Ich bin happy, bei meiner ersten WM einen zweiten Start zu haben. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagte die 20-Jährige, die vor dieser Saison in die Magdeburger Trainingsgruppe von Bundestrainer Bernd Berkhahn gewechselt war.
DSV-Normzeiten für die WM 2025
Normerfüllungen | Frauen | Strecke | Männer | Normerfüllungen |
---|---|---|---|---|
24,80 | 50m Freistil | 22,00 | Josha Salchow 21,99 | |
Nina Holt 53,81 | 54,20 | 100m Freistil | 48,20 | Josha Salchow 48,02 |
1:57,10 | 200m Freistil | 1:46,30 | Lukas Märtens 1:44,25 | |
Isabel Gose 4:03,65 Maya Werner 4:06,04 | 4:08,70 | 400m Freistil | 3:47,00 | Gesetzt: Lukas Märtens Oliver Klemet: 3:43,40 Florian Wellbrock 3:45,29 Sven Schwarz 3:46,71 |
Isabel Gose 8:20,42 | 8:31,80 | 800m Freistil | 7:47,10 | Sven Schwarz 7:38,12 Lukas Märtens 7:39,10 Florian Wellbrock 7:41,10 Oliver Klemet 7:44,92 |
Gesetzt: Isabel Gose | 16:15,80 | 1500m Freistil | 14:57,50 | Florian Wellbrock 14:36,25 Sven Schwarz 14:36,82 Oliver Klemet 14:39,03 Johannes Liebmann 14:57,00 |
Gesetzt: Angelina Köhler | 58,00 | 100m Schmetterling | 51,60 | Luca Nik Armbruster 51,21 Josha Salchow 51,28 |
2:09,40 | 200m Schmetterling | 1:55,70 | ||
59,90 | 100m Rücken | 53,50 | ||
Lise Seidel 2:10,76 | 2:11,50 | 200m Rücken | 1:57,60 | Lukas Märtens 1:56,00 |
Anna Elendt 1:05,72 | 1:06,80 | 100m Brust | 59,70 | Gesetzt: Melvin Imoudu Lucas Matzerath 59,19 |
Anna Elendt 2:23,54 | 2:25,60 | 200m Brust | 2:10,60 | |
2:11,40 | 200m Lagen | 1:58,10 | ||
4:41,90 | 400m Lagen | 4:15,50 | Cedric Büssing 4:13,56 | |
3;38,65 Nina Holt 53,81 Nina Jazy 54,71 Julianna Dora Bocska 54,87 Nicole Maier 55,26 | 3:39,79 | 4x100m Freistil | 3:15,40 | 3:13,61 Josha Salchow 48,02 Rafael Miroslaw 48,36 Kaii Liam Winkler 48,41 Luca Nik Armbruster 48,82 |
7:54,94 Nina Holt 1:58,33 Isabel Gose 1:58,38 Maya Werner 1:58,81 Julia Mrozinski 1:59,42 | 7:57,50 | 4x200m Freistil | 7:09,95 | 7:05,71 Lukas Märtens 1:44,25 Timo Sorgius 1:46,88 Jarno Bäschnitt 1:47,10 Rafael Miroslaw 1:47,48 |
3:56,50 Lise Seidel 1:00,64 Anna Elendt 1:05,72 Angelina Köhler 56,33 Nina Holt 53,81 | 4:01,37 | 4x100m Lagen | 3:35,33 | 3:34,20 Lukas Märtens 54,18 Melvin Imoudu 1:00,32 Luca Nik Armbruster 51,21 Josha Salchow 48,30 |
3:43,51 Lukas Märtens 54,18 Lucas Matzerath 59,19 Angelina Köhler 56,33 Nina Holt 53,81 | 3:46,70 | 4x100m Lagen Mixed | 3:46,70 | 3:43,51 Lukas Märtens 54,18 Lucas Matzerath 59,19 Angelina Köhler 56,33 Nina Holt 53,81 |
3:24,90 Nina Holt 53,81 Nina Jazy 54,71 Josha Salchow 48,02 Rafael Miroslaw 48,36 | 3:28,42 | 4x100m Freistil Mixed | 3:28,42 | 3:24,90 Nina Holt 53,81 Nina Jazy 54,71 Josha Salchow 48,02 Rafael Miroslaw 48,36 |
Stand 04.05.2025 14:00 Uhr |