Drei WM-Normen schon am ersten Vormittag: Bei der Schwimm-DM in Berlin fliegen die Rekorde! Was hinter dem starken Auftritt von Salchow, Armbruster & Co. steckt und welche weiteren Überraschungen der Finalabschnitt bereithält – hier erfährst du es.
© Jo Kleindl
Deutschlands schnellste Schmetterlinge haben es bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin schon im Vorlauf kräftig krachen lassen! Binnen Minuten wurden am Donnerstag in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) in Berlin gleich zwei WM-Normen für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August) geknackt.
Erst war es Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg), der in 51,48 Sekunden den geforderten Richtwert (51,60) unterbot – der Olympia-Sechste über 100m Freistil verbesserte seine bisherige Bestleistung (52,50) auf dieser Nebenstrecke damit um mehr als eine Sekunde. Direkt im Anschluss legte Luca Nik Armbruster (SG Neukölln Berlin) sogar noch einen drauf. 51,40 Sekunden leuchteten auf der Anzeigetafel auf, auch für ihn bedeutete das eine deutliche Bestzeit um fast drei Zehntel (vorher 51,68).
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Da auch der für die SG Frankfurt startende Österreicher Simon Bucher – der Vizeweltmeister von 2024 auf dieser Strecke – mit 51,90 schnell unterwegs war und Armbrusters Vereinskollege Kaii Liam Winkler mit 52,31 einen neuen Altersklassenrekord für 19-Jährige anbot, dürfen sich die Schwimmfans schon jetzt auf ein packendes Finale (ab 18:15 Uhr im ARD-Livestream) freuen. Denn auch Winkler darf sich noch berechtigte Chancen auf die Erfüllung der WM-Einzelnorm und den Platz in der deutschen Lagenstaffel machen – seine Bestzeit aus dem vergangenen Jahr liegt immerhin bei 51,51 Sekunden.
„Das habe ich nicht erwartet, dass es im Vorlauf schon so schnell wird. Es war ein bisschen ein Würfelspiel, ich bin in dieser Saison ja bei einem neuen Trainer (Santiago Marquez Fuentes, Anm. d. Red.) und konnte das überhaupt nicht einschätzen, wie sich das am Ende auswirkt. Aber ich bin natürlich zufrieden“, sagte Armbruster. Und meinte angesichts der starken nationalen Konkurrenz: „Da kann man nicht pokern, sondern muss von Anfang an volle Möhre schwimmen, um dann auch die schnellste Schnittzeit (für die Staffelbesetzung wird intern der Schnitt aus Vorlauf und Finale herangezogen, Anm. d. Red.) zu haben.“
Auch Josha Salchow war erstaunt über seinen Leistungssprung. „Der Fokus liegt auf Kraul, Schmetterling haben wir gar nicht so viel gemacht. Ich glaube, das hat man auch gesehen, die Wenden und der Anschlag waren noch nicht optimal. Aber ich bin super happy damit.“
WM-Norm auch für Sven Schwarz, Lukas Märtens der Schnellste im Vorlauf
Eine weitere WM-Norm fiel am Vormittag auch über 400m Freistil der Männer. Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) schwamm 3:46,71 Minuten und damit als nun schon vierter Deutscher nach Weltrekordler Lukas Märtens (SC Magdeburg/3:39,96), Oliver Klemet (SG Frankfurt/3:43,40) und Florian Wellbrock (SC Magdeburg/3:45,29) schneller als der geforderte Richtwert von 3:47,00. „Ich wollte die Norm unbedingt schwimmen und zeigen, dass ich das kann“, sagte er. Für das Finale am Abend meldete er allerdings ab. „An Ollis Zeit komme ich nicht ran. Deswegen konzentriere ich mich lieber morgen auf die 800 Meter, da rechne ich mir größere Chancen aus“, so Schwarz. Schnellster in den Vorläufen war Olympiasieger Lukas Märtens mit 3:46,16.
Essener Mixedstaffel schwimmt deutschen Rekord
Bei der ersten Medaillenentscheidung der diesjährigen Titelkämpfe setzte sich in der Mixedstaffel über 4x100m Freistil die SG Essen mit Geburtstagskind Moritz Schaller, Philipp Peschke, Nina Jazy und Julianna Dora Bocska durch. Mit 3:28,02 Minuten stellte das siegreiche Quartett dabei sogar einen neuen deutschen Rekord für Vereinsstaffeln auf. Silber ging an die SG Neuss (3:36,96), Bronze an die SG Frankfurt (3:37,84).
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