Lise Seidel und die Mixedstaffel erkämpfen am Samstag jeweils Rang acht.
Die Weltmeisterschaften in Singapur erlebten bei den 800m Freistil der Frauen ein Rennen voller Superlative. Denn Katie Ledecky (USA) gewann diese Strecke zum siebten Mal und zugleich ihren 23. Titel insgesamt. In einem packenden Dreikampf setzte sich die Rekordweltmeisterin in 8:05,62 Minuten gegen Lani Pallister (AUS/8:05,98) und die zuvor bereits mit drei Goldmedaillen dekorierte Summer McIntosh (CAN/8:07,29) durch. Doch nach Ledeckys Meisterschaftsrekord und Pallisters Ozeanienrekord war noch nicht Schluss. Mit Europarekord schwamm Simona Quadarella (ITA/8:12,81) auf Rang vier, als zweitbeste Europäerin landete Isabel Gose (8:18,23) in diesem WM-Finale auf einem starken sechsten Rang.
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„Ich bin ganz gut reingerutscht, zum Ende haben mir doch ein bisschen die Körner gefehlt“, sagte Gose. „Dass die Mädels vorn deutlich schneller sind, war mir eigentlich von vornherein klar.“
Gose merkte an, dass sie die WM natürlich zu gern mit einer persönlichen Bestzeit beendet hätte, wozu ihr letztlich nur ein paar Zehntel fehlten. Die 23-Jährige vom SC Magdeburg betonte in ihrem Fazit aber auch die positiven Erinnerungen, die sie nach dem Triumph mit der Freiwasserstaffel nun mit nach Hause nehmen kann. „Das hat mega Spaß gemacht und ich glaube, das hat man mir auch angesehen, dass ich da super happy war und dann mit meinen Leuten da Gold zu holen. Für Bernd, für uns.“ Ob sie in Zukunft weiterhin im Freiwasser starten wird, möchte sie aber erst später mit etwas Abstand entscheiden.
WM-Debütantin Lise Seidel wird Achte und will bis 2028 richtig angreifen
Während Isabel Gose schon seit Jahren zur Weltspitze gehört, ist Lise Seidel gerade zum ersten Mal bei einer WM dabei. Und die Premiere in Singapur kann man nur als gelungen bezeichnen, denn die 18-Jährige vom SC Chemnitz wurde im Finale über 200m Rücken in 2:10,01 Minute Achte. Den Titel sicherte sich Olympiasiegerin Kaylee McKeown (AUS) in 2:03,33.
Alle WM-Ergebnisse im Schwimmen
An ihren Jahrgangsrekord vom Vortag (2:08,75) kam Seidel nach einer Nacht mit wenig Schlaf zwar nicht ganz heran. Aber drei Toprennen in zwei Tagen zu schwimmen, muss man halt auch erst lernen. „Unter 2:10 wäre natürlich noch mal schön gewesen, aber das war trotzdem nochmal schneller als die Zeit, mit der ich in die WM reingegangen bin. Halbfinale wäre schon schön gewesen, aber dass es dann jetzt sogar noch das Finale geworden ist und Bestzeit, damit kann ich total zufrieden sein. Ich bin einfach glücklich, diese Erfahrung gesammelt zu haben“, sagte Seidel. „Schon zweimal 200 Meter Rücken in den Knochen zu haben, merkt man dann hinten raus doch, es tut schon weh. Auch geht so eine WM lang, man muss lange Anspannung halten, lange mental stark bleiben, und das merkt man dann hinten raus halt schon.“
“LA 2028 wird angegriffen.”
Die Erfahrung von Singapur sei auf jeden Fall Ansporn für kommende Aufgaben: „Ich habe mich in dieser Saison um insgesamt drei Sekunden verbessert. Wenn das die Jahre jetzt so weitergeht, dann kann es ja noch super laufen. LA 2028 wird angegriffen“, sagte Seidel selbstbewusst. Die Teenagerin hat im Kreis der Weltbesten in jedem Fall Blut geleckt. „Das war krass zu sehen, wie die Spitze schwimmt. Und natürlich spornt das noch mehr an, irgendwann auch da vorne mitzuschwimmen. Man ist zwar schon vorne, aber ganz vorne noch nicht. Und das ist jetzt auf jeden Fall das Ziel. Wir müssen an Tauchphasen arbeiten, am Start arbeiten, und dann kann das noch besser werden.“
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Weltrekord für die US-Mixedstaffel, das DSV-Quartett bleibt auf Platz acht wieder unter dem alten deutschen Rekord
Über 4x100m Freistil belegte die Mixedstaffel des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) im letzten Rennen des Tages dann Platz acht. Mit 3:25,29 Minuten blieben Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg), Nina Holt (SG Mönchengladbach) und Nina Jazy (SG Essen) nochmals unter dem alten deutschen Rekord (3:26,59), den sie im Vorlauf auf 3:24,87 verbessert hatten. Ganz vorne schwammen die Amerikaner*innen sogar Weltrekord. Jack Alexy, Patrick Sammon, Kate Douglass und Torri Huske triumphierten in 3:18,48, als Zweite schwamm das unter neutraler Flagge angetretene russische Quartett mit 3:19,68 zudem Europarekord.
WM 2025: Alle DSV-Ergebnisse im Beckenschwimmen
Aktive | Verein | WM-Rennen | Zeit | Platz |
---|---|---|---|---|
Isabel Gose | SC Magdeburg | 400m Freistil | 4:02,90 | 5 |
Isabel Gose | SC Magdeburg | 800m Freistil | 8:18,23 | 6 |
Isabel Gose | SC Magdeburg | 1500m Freistil | 16:08,41 | 9 |
Angelina Köhler | SG Neukölln Berlin | 50m Schmetterling | 25,50 (DR) | 4 |
Angelina Köhler | SG Neukölln Berlin | 100m Schmetterling | 56,57 | 6 |
Angelina Köhler | SG Neukölln Berlin | 50m Freistil | 25,56 | 32 |
Anna Elendt | SG Frankfurt | 50m Brust | 30,40 | 9 |
Anna Elendt | SG Frankfurt | 100m Brust | 1:05,19 | 1 |
Anna Elendt | SG Frankfurt | 200m Brust | 2:24,39 | 11 |
Nina Holt | SC Magdeburg | 100m Freistil | 54,31 | 14 |
Maya Werner | SC Magdeburg | 200m Freistil | 1:59,40 | 26 |
Maya Werner | SC Magdeburg | 400m Freistil | 4:09,38 | 8 |
Maya Werner | SC Magdeburg | 800m Freistil | 8:35,28 | 15 |
Lise Seidel | SC Chemnitz | 200m Rücken | 2:10,01 | 8 |
Nina Holt Nina Jazy Julianna Dora Bocska Lise Seidel | 4x100m Freistil Frauen | 3:38,30 | 10 | |
Lise Seidel Anna Elendt Angelina Köhler Nina Holt | 4x100m Lagen Frauen | 3:56,02 | 6 | |
Lukas Märtens | SC Magdeburg | 400m Freistil | 3:42,35 | 1 |
Lukas Märtens | SC Magdeburg | 800m Freistil | 7:40,19 | 3 |
Lukas Märtens | SC Magdeburg | 200m Rücken | 1:57,31 | 20 |
Josha Salchow | SV Nikar Heidelberg | 100m Freistil | 47,88 | 11 |
Josha Salchow | SV Nikar Heidelberg | 100m Schmetterling | 52,24 | 29 |
Oliver Klemet | SG Frankfurt | 400m Freistil | 3:46,86 | 8 |
Sven Schwarz | Waspo 98 Hannover | 800m Freistil | 7:39,96 | 2 |
Sven Schwarz | Waspo 98 Hannover | 1500m Freistil | 14:35,69 | 2 |
Florian Wellbrock | SC Magdeburg | 1500m Freistil | 14:44,29 | 5 |
Melvin Imoudu | Potsdamer SV | 50m Brust | 26,74 | 5 |
Melvin Imoudu | Potsdamer SV | 100m Brust | 59,43 | 9 |
Lucas Matzerath | SG Frankfurt | 50m Brust | 27,25 | 19 |
Lucas Matzerath | SG Frankfurt | 100m Brust | 59,14 | 6 |
Luca Nik Armbruster | SG Neukölln Berlin | 50m Schmetterling | 22,84 (DR) | 6 |
Luca Nik Armbruster | SG Neukölln Berlin | 100m Schmetterling | 52,05 | 27 |
Vincent Passek | Berliner TSC | 50m Rücken | 24,82 | 14 |
Cedric Büssing | SG Essen | 400m Lagen | 4:18,95 | 19 |
Josha Salchow Rafael Miroslaw Kai Liam Winkler Luca Nik Armbruster | 4x100m Freistil Männer | 3:12,89 | 10 | |
Lukas Märtens Rafael Miroslaw Jarno Bäschnitt Timo Sorgius | 4x200m Freistil Männer | 7:07,54 | 9 | |
Lukas Märtens Lucas Matzerath Luca Nik Armbruster Josha Salchow | 4x100m Lagen Männer | disqualifiziert | ||
Josha Salchow Rafael Miroslaw Nina Jazy Nina Holt | 4x100m Freistil Mixed | 3:25,29 | 8 | |
Vincent Passek Lucas Matzerath Angelina Köhler Nina Holt | 4x100m Lagen Mixed | 3:44,53 | 11 |