© Lutz Buschkow
Als sein Name für die Siegerehrung aufgerufen wurde, schüttelte Martin Wolfram (Dresdner SC 1898) den Kopf, so als könnte er immer noch nicht fassen, dass er beim Weltcup in Tokio (JPN) wirklich gerade die Goldmedaille gewonnen hatte. Dann ballte er die Fäuste und sprang auf die oberste Stufe des Podiums. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 467,75 Punkten siegte Wolfram vom 3m-Brett und bescherte dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. einen goldenen Abschluss dieser erfolgreichen Weltcup-Woche.
„Das war eine super Leistung“, meinte Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow. „Er hat eine sehr stabile Serie gezeigt und auch bei den schwierigen Sprüngen kaum Fehler gemacht. Damit hat er der Konkurrenz den Nerv gezogen.“
Zuletzt hatten 2016 in Rio de Janeiro (BRA) Patrick Hausding und Stephan Feck im 3m-Synchronspringen sowie Hausding und Sascha Klein im Synchronspringen vom Turm bei diesem Event Gold für Deutschland geholt. Dass es für Martin Wolfram dieses Mal zumindest zu einer Medaille reichen könnte, hatte sich bereits in den ersten Runden angedeutet. Schon im Vorkampf und im Halbfinale mischte er als Dritter ganz vorne mit. Im Finale lag er zur Halbzeit des Wettkampfes ebenfalls auf Rang drei, ehe er in der vierten Runde die Führung übernahm und diese bis zum Schluss nicht mehr abgab. Silber ging dahinter an James Heatly (GBR/461,25), Bronze sicherte sich Alexis Jandard (FRA/434,25).
Erfolgreich vom Turm auf das Brett umgesattelt
Nach dem Erfolg beim Weltcup ist Wolfram nun auch für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli – 08. August) ein Kandidat für eine vordere Platzierung. 2012 in London (GBR) und 2016 in Rio de Janeiro stand er bereits jeweils im Finale, damals noch vom Turm. Nach mehreren Schulter-Operationen war die Belastung aus zehn Metern danach allerdings zu groß, so dass er sich fortan auf das 3m-Brett umorientierte, um dem Wasserspringen treu bleiben zu können.
„Das war eine ganz starke Leistung“
Das hat ganz offensichtlich bestens funktioniert. „Das war eine ganz starke Leistung“, lobte auch Patrick Hausding, der in dieser Disziplin 2016 Olympia-Bronze gewonnen hatte. Er befand sich am Donnerstag zusammen mit weiteren Teammitgliedern bereits auf der Weiterreise zu den Europameisterschaften in Budapest (HUN) und hatte beim Umsteigen am Frankfurter Flughafen im Livestream die Übertragung vom Weltcup verfolgt. Die Sprungwettbewerben bei der EM beginnen am Montag. Dann will auch Martin Wolfram wieder ganz vorne mitspringen.