Auch ein Tritt gegen den Hals kann Deutschlands Wasserballerinnen nicht stoppen. Am Ende steht beim Weltcup Platz drei zu Buche – sogar gegen ein Olympiateam hielt das DSV-Team lange gut mit.
Die Wasserballerinnen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) haben das Weltcupturnier der Division 2 in Istanbul (TUR) mit einem Sieg abgeschlossen. Nach dem 12:11 am Dienstagabend gegen Großbritannien beendet die DSV-Auswahl das Turnier auf Rang drei – zwei Plätze besser als vor zwei Jahren beim Heim-Weltcup in Berlin. Und nach zuletzt zwei Niederlagen gegen die Britinnen – eine davon bei der EM Anfang des Jahres fiel mit 6:12 recht deutlich aus – wurde auch in dieser Hinsicht die positive Entwicklung des jungen deutschen Teams deutlich. Die beiden Tickets für das Super Final im neuen Jahr mit den Top-Teams aus Division 1 sicherten sich die Frauen aus China und Japan.
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Ein Tritt gegen den Hals kann Deutschland nicht stoppen
Nach ausgeglichenem erstem Viertel (3:3) war im zweiten Abschnitt dann Deutschland am Drücker, vier Treffer von Gesa Deike und Ira Deike brachten die DSV-Team zur Halbzeit mit 7:4 in Führung. Die Schwestern waren mit vier (Gesa) und drei (Ira) Toren auch insgesamt die besten Torschützinnen in dieser Partie.
Wir haben hier mit Großbritannien, Frankreich und Kroatien drei Mannschaften hinter uns gelassen, die bei der letzten EM vor uns waren, und sind gegen Olympiateilnehmer China drei Viertel lang stark aufgetreten.
Nach der Pause konnte Großbritannien zunächst durch zwei erfolgreich verwandelte Fünfmeter verkürzen. Doch dann gab es Rot für Amelia Peters aufgrund einer Tätlichkeit, die mit dem Fuß an den Hals von Belén Vosseberg getreten hatte. Deutschland nutzte die Überzahl, um den Vorsprung wieder auf 8:6 auszubauen, zu Beginn des Schlussabschnitts betrug bei Führung beim Stand von 10:7 sogar wieder drei Tore. Aber die Britinnen blieben dran und kamen 75 Sekunden vor dem Ende sogar erstmals seit Mitte des zweiten Viertels zum Ausgleich. Teamcoach Karsten Seehafer nahm noch einmal eine Auszeit und fand dabei die richtigen Worte. Ira Deike sorgte im letzten Angriff für den umjubelten Siegtreffer.
„Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben gewonnen“, sagte Seehafer. „Wir haben hier mit Großbritannien, Frankreich und Kroatien drei Mannschaften hinter uns gelassen, die bei der letzten EM vor uns waren, und sind gegen Olympiateilnehmer China drei Viertel lang stark aufgetreten“, so sein erfreuliches Fazit des Turniers.
DSV-Frauen beim Weltcup auf Augenhöhe mit einem Olympiateam
Gegen China war Deutschland im Halbfinale mit 8:15 unterlegen, wobei das Spiel über weite Strecken sehr viel enger verlief als das Endergebnis vermuten lässt. Gegen die Olympiateilnehmerinnen von Paris zeigte die DSV-Auswahl eine starke Leistung. In der ersten Halbzeit führten die Deutschen immer wieder und waren bis zur Pause beim Stand von 5:5 auf Augenhöhe mit den Asienmeisterinnen.
Erst zu Beginn des dritten Viertels ging China dann erstmals in Führung. Das DSV-Team gab auch in der zweiten Halbzeit weiter alles, hatte nach drei Vierteln sogar deutlich mehr Würfe auf das Tor der Chinesinnen abgegeben, doch es fehlt nun ein wenig das Trefferglück. „Wir haben das Spiel gegen einen Olympiateilnehmer fast drei Viertel lang offengehalten und waren auf einem guten Niveau. Dann ist uns sichtlich die Kraft und Konzentration ausgegangen und wir haben vielleicht ein bisschen zu hoch verloren“, fasste Karsten Seehafer den Spielverlauf zusammen. Beste Torschützin im Halbfinale war Kapitänin Gesa Deike mit drei Treffern.