© Orange Pictures/Marcel ter Bals
Zahlen sagen auch im Sport manchmal nur die halbe Wahrheit. Im dritten Spiel des Olympia-Qualifikationsturniers in Rotterdam (NED) gegen Russland waren es die deutschen Wasserballer, die häufiger aufs Tor warfen. Allerdings schien der gegnerische Kasten wie vernagelt. Dagegen nutzte auf der Gegenseite der EM-Achte von 2020 jeden Fehler in der deutschen Defensive gnadenlos aus. So stand am Ende ein deutliches 5:17 (1:5, 2:1, 0:5, 2:6) auf der Anzeigetafel, das die Hoffnung auf das Olympiaticket weiter schrumpfen ließ. Ob es überhaupt noch zu schaffen ist, hängt von den Ergebnissen der anderen Spiele am späteren Abend ab. Das nächste Spiel gegen Rumänien steht am Mittwoch um 13:00 Uhr an (kostenpflichtiger Livestream auf finatv.live).
Konter als Genickbrecher
Das Spiel gegen Russland war ein Abbild der beiden vorhergegangenen Partien gegen die Niederlande und gegen Frankreich. Erneut geriet die deutsche Auswahl früh ins Hintertreffen und lag Mitte des ersten Abschnitts bereits mit 0:4 zurück. Erst eine Minute vor Ablauf des Viertels gelang Mateo Cuk der erste Treffer für Deutschland.
Das DSV-Team schaffte es zu selten, den Ball gefährlich in die Mitte vors Tor auf die Centerposition zu bringen. Im zweiten Viertel schien es trotzdem für einen Moment so, als wenn die Mannschaft ihre schon so oft bewiesenen Comeback-Qualitäten erneut ausspielen könnte. Marko Stamm und Julian Real verkürzten auf nur noch drei Tore Rückstand. „In dieser Phase war Russland nicht so souverän, aber wir haben es leider versäumt nachzulegen“, sagte Bundestrainer Hagen Stamm. Doch nach der Pause zogen die Russen, die schon im Vorfeld als eines der stärksten Teams der Gruppe galten, immer weiter davon. Angeführt von ihrem besten Torschützen Daniil Merkulov, dem gleich sechs Treffer gelangen.
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„In der Verteidigung waren wir zu unkonzentriert und haben den Russen zu viele einfache Tore geschenkt. Vorne waren wir es nicht geschafft, in Überzahl abzuschließen, und dadurch einen Konter nach dem anderen bekommen, die uns letztlich das Genick gebrochen haben.“
„Die Enttäuschung ist groß. Wir haben nicht im Ansatz unsere Leistung abrufen können“, sagte Marko Stamm. Dass Sekunden vor dem Ende der Partie Fynn Schütze auch noch einen Fünfmeter gegen die Querstange hämmerte, passte dann irgendwie zu diesem Spiel.
Die Torschützen im Überblick
Deutschland: Marko Stamm 2, Timo van der Bosch 1, Julian Real 1, Mateo Cuk 1.
Russland: Daniil Merkulov 6, Artem Ashaev 3, Roman Shepelev 2, Ivan Suchkov 1, Konstantin Kiselev 1, Nikita Dereviankin 1, Konstantin Kharkov 1, Ivan Nagaev 1, Sergey Lisunov 1.