© Jo Kleindl
Das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) konnte sich bei den Europameisterschaften in Budapest (HUN) am Mittwoch mit Kathrin Demler und Julia Mrozinski freuen. Die Essenerin Demler zog in 2:09,59 Minuten als Siebte des Halbfinales über 200m Schmetterling in den Finallauf am Donnerstag (ab 18:00 Uhr, Livestream auf len.eu) ein. Die Hamburgerin Mrozisnki erreichte in 1:59,21 Minuten den Endlauf über 200m Freistil. Reva Foos (Frankfurt/1:59,97) belegte dabei Platz 13.
„Das erste Mal unter 2:10, die Bestzeit gleich um sieben Zehntel verbessert – ich bin sehr zufrieden. Das ist ein sehr gutes Zeichen für mein Hauptrennen am Freitag: die 200m Lagen“, jubelte Demler.
Nach der äußerst knapp verpassten Olympiaqualifikation vor einem Monat hatte sie mit Trainerin Nicole Endruschat noch eine harte Trainingsphase eingestreut. „Da haben wir den Umfang für zwei Wochen noch mal hochgefahren, damit ich hier nicht komplett wegbreche auf den letzten Metern. Das hat sich wohl ausgezahlt“, sagte Demler.
Marco Koch haarscharf am Finale vorbei
Dagegen rätselte der ehemalige Welt- und Europameister Marco Koch über seine Form, nachdem ihm als Neunten des EM-Halbfinals sechs Hundertstelsekunden zum Finaleinzug über 200m Brust gefehlt hatten. Die Zeit von 2:10,03 Minuten erklären konnte sich der WM-Fünfte von 2019 in der Duna-Arena jedenfalls nicht sofort.
„Nach 100m war irgendwie der Wurm drin, obwohl ich nicht superhart angegangen bin. Ich weiß nicht, woran es liegt. Wir müssen analysieren, ob wir noch einmal etwas ändern müssen“, sagte der 31-Jährige, der am Vormittag vom DOSB offiziell für die Olympischen Spiele in Tokio nominiert worden war.
„Alle Serien im Training hatten darauf hingedeutet, dass ich hier schneller schwimmen kann“, erklärte Koch. Max Pilger (Essen) war bereits im Vorlauf ausgeschieden (2:12,71/21.).
Daheim wird Weltmeister Florian Wellbrock mit Interesse verfolgt haben, wie Mykhaylo Romanchuk (UKR) sein Nachfolger als Europameister über 1500m Freistil wurde. In 14:39,89 Minuten blieb er jedoch drei Sekunden über der Weltjahresbestzeit des Magdeburgers. Platz zwei ging diesmal an Gregorio Paltrinieri (ITA/14:42,97), der in der Vorwoche drei Titel im Freiwasser gewonnen hatte.
Weitere Titel des Tages gingen an die Niederlande, Schweden, Russland und Ungarn
Die weiteren Titel des Tages sicherten sich Sophie Hansson (SWE) über 100m Brust (1:05,69 Minuten), Kira Toussaint (NED) über 50m Rücken (27,36), Kristof Milak (HUN) über 200m Schmetterling und Russland in der 4x200m Freistil-Staffel der Männer. Über 200m Lagen glänzte der 18-jährige Hubert Kos (HUN) zudem mit Junioren-Weltrekord (1:56,99) im Halbfinale.
Als der Russe Kliment Kolesnikow nur wenige Minuten nach seinem Sieg über 100m Freistil (47,37 Sekunden) im Halbfinale über 100m Rücken müde und als Vorlaufschnellster plötzlich nur noch Letzter wurde, schaute auch Marek Ulrich interessiert zu. Der Leipziger hatte im April die Olympianorm für Tokio in 53,75 nur um fünf Hundertstel verpasst und darf sich zur Absicherung der Lagenstaffel durchaus noch Hoffnungen auf eine Olympia-Nachnominierung durch den DOSB machen. Im EM-Vorlauf musste er sich am Mittwoch in 54,58 aber mit Rang 21 begnügen.
„Leider war mir schon vorher klar, dass ich nicht so ein Rennen wie vor drei Wochen ins Wasser bringen kann“, erzählte Ulrich. „Nach meiner Corona-Impfung hatte ich zwischenzeitlich nämlich eine Woche lang nicht trainieren können. Trotzdem ärgere ich mich natürlich, dass es nicht schnell genug ging für ein Weiterkommen in die nächste Runde.“
Die Einsätze der deutschen Talente Zoe Vogelmann über 200m Freistil (2:03,33/49.) und Danny Schmidt über 200m Lagen (2:04,63/32.) waren ohnehin nur zur Vorbereitung auf die noch folgenden Hauptstrecken 200m bzw. 400m Lagen anzusehen. Auch Björn Kammann konnte über 100m Rücken (55,63/37.) ein weiteres Rennen auf einer Nebenstrecke nutzen, sich an internationale Titelkämpfe zu gewöhnen.