Trotz personeller Änderungen im Team zeigt Deutschland im Freiwasserschwimmen weiter Stärke. Wer überraschend auf dem Podium landet, wie eiskalte Bedingungen die Männerwertung beeinflussen und welche Chancen noch auf dem Spiel stehen, erfährst du hier.

Celine Rieder holt Silber beim Freiwasser-Weltcup auf Ibiza
Die langjährige Freiwasser-Frontfrau Leonie Beck lässt es nach Olympia ruhiger angehen, Paris-Heldin Isabel Gose konzentriert sich nach dem starken Weltcupdebüt im Februar vorerst wieder voll aufs Beckenschwimmen. Trotzdem mischt Deutschland beim Freiwasserschwimmen weiter ganz vorn mit: Celine Rieder erkämpfte beim zweiten Weltcup der Saison auf der spanischen Urlaubsinsel Ibiza sogar Silber im 10km-Rennen.
Nach 1:58:43,30 Stunden schlug die 24-Jährige von der Sport-Union Neckarsulm hinter Lokalmatadorin Angela Martinez Guillen (ESP/1:58:41) an, Dritte wurde Bettina Fabian (HUN/1:58:45,20). Dank Lea Boy (SV Würzburg 05/1:58:46,80) auf Rang fünf und Jeannette Spiwoks (SG Essen/1:58:51,60) auf Rang acht landeten drei Frauen aus dem Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) in den Top 10.
Oliver Klemet wird von der Kälte gebremst
„Ich lag nach dem Start lange ziemlich weit hinten. Erst vor der letzten Runde kam ich endlich nach vorn. Ich konnte von da an gut bis zum Ende an der Spanierin dranbleiben“, jubelte Rieder. Erst vor drei Jahren war sie erstmals außerhalb des Beckens mitgeschwommen und auf Anhieb Deutsche Meisterin geworden. Nun folgte ihr bislang größter internationaler Erfolg. „Ich mag das Freiwasser, es ist immer eine schöne Abwechslung. Deswegen habe ich mich auch entschieden, zwischen den Beckenrennen in Stockholm und den Deutschen Meisterschaften hier noch teilzunehmen. Dieses Ergebnis gibt mir jetzt natürlich zusätzlich Antrieb für meine Rennen in Berlin.“ Rieder kämpft nächste Woche bei der Schwimm-DM (01. – 04. Mai) über 400m, 800m und 1500m Freistil noch um WM-Tickets für Singapur (11. Juli – 03. August).
Bei den Männern wurde die Siegerehrung zu einer rein italienischen Angelegenheit. Denn Andrea Filadelli (1:50:30,90) gewann vor seinen Landsleuten Dario Verani (1:50,33,20) und Guiseppe Ilario (1:50:34,90). Oliver Klemet (SG Frankfurt) belegte als bester Deutscher in 1:50:52,00 Rang 25.
Der Olympiazweite Klemet hatte das Tempo über viele Runden von der Spitze bestimmt. Nach vier der sechs Runden konnte er dann offenbar nicht mehr alle Kräfte mobilisieren im nur 18,3 Grad kalten Wasser. Viele Schwimmer stiegen deswegen sogar vorzeitig aus. „Oliver hatte lange alle und alles im Griff. Nur war er irgendwann leider völlig durchgefroren“, berichtete Bundestrainer Bernd Berkhahn.