Boy und Klemet siegen bei Weltcup-Premiere des Knockout Sprints

Raik Hannemann
Raik Hannemann
14:17

Erlebe den Nervenkitzel des neuen Knockout Sprints! Erfahre, wie deutsche Freiwasserschwimmer bei der Premiere auf Ibiza triumphierten und warum dieses aufregende Format auch für die Weltmeisterschaften spannend werden könnte.

Lea Boy und Oliver Klemet siegen bei Weltcup-Premiere des Knockout Sprints© privat

Goldig: Lea Boy und Oliver Klemet siegen bei Weltcup-Premiere des Knockout Sprints auf Ibiza

Erstmals wurde beim Freiwasser-Weltcup auf Ibiza (ESP) ein neuer Wettbewerb mit dem Namen Knockout Sprint ausgetragen, Lea Boy (SV Würzburg 05) und Oliver Klemet (SG Frankfurt) haben bei der Premiere einen deutschen Doppelsieg erkämpft. Jeannette Spiwoks (SG Essen) wurde Vierte.

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„Es ist natürlich schön, das erste Rennen dieses neuen Events gewonnen zu haben“, jubelte Boy. „Aber nicht nur deswegen finde ich, dass es ist ein supercooles neues Format fürs Freiwasser ist. Es war echt spannend, auch für alle Zuschauer*innen.“

Weltcup-Premiere des Knockout Sprints: Reihenweise spannende Endspurts

Knockout Sprint ist ein Ausscheidungsrennen mit drei Runden über insgesamt 3km. Runde eins wird in Läufen über 1500m (jeweils halbes Feld zeitversetzt um drei Minuten) geschwommen, nach dem jeweils nur die zehn Schnellsten weiterkommen. Die verbliebenen 20 Aktiven bestreiten nach kurzer Pause dann eine 1000m-Runde, wieder nur die schnellsten Zehn erreichen hierbei die Finalrunde über 500m. „Mehrere enge Finishentscheidungen kurz hintereinander steigern auf jeden Fall den Unterhaltungsfaktor. Auch ist es spannend, den Ermüdungsgrad der Konkurrenz in den Pausen zu beobachten. Da kann man sich auch taktisch immer etwas überlegen“, analysierte Bundestrainer Bernd Berkhahn.

Boy ging die Sache anfangs zurückhaltend an, als Vierte beziehungsweise Siebte sicherte sie sich in den ersten Runden das Weiterkommen. Um auf der Schlussrunde dann gleich unwiderstehlich aufs Tempo zu drücken. Klemet setzte von Anfang an auf seine hohe Geschwindigkeit und schlug in allen drei Runden als Erster an. „Die Startplätze für die nächsten Läufe darf man sich laut Regelwerk ja in Reihenfolge der vorherigen aussuchen, so konnte ich dann immer ganz links beginnen und frei drauflos schwimmen“, erklärte Klemet.

Erster Einzelsieg für Oliver Klemet überhaupt

Am Vortag hatte der Olympiazweite von Paris im 10km-Rennen bereits eine ähnlich selbstbewusste Taktik gewählt, im mit nur 18,3 Grad sehr kühlen Wasser bremsten Klemet Energiehaushalt und Muskeltonus in der Endphase da aber noch aus. Am Samstag sah das bei 19,1 Grad dann ganz anders aus. „Natürlich hätte ich es auch schon gestern gern geschafft, so ist die Freude über meinen ersten Weltcupsieg aber nicht weniger groß“, sagte Klemet. Nach WM-Bronze 2023 und Olympiasilber 2024 hatte er schließlich internationale Siege in Einzelrennen als nächstes Karriereziel ausgerufen.

Ob der Knockout Sprint nun gleich seine neue Lieblingsdisziplin wird und auch für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 04. August) zur Startoption, das wollte Klemet aber noch nicht sagen. „Natürlich lief das heute optimal. Aber man muss wohl erst noch einige Rennen mehr bestreiten, um ein klares Urteil fällen zu können“, sagte Klemet. Diesmal schwammen beispielsweise alle Topleute gemeinsam im zweiten 1500m-Lauf. Eine andere Verteilung könnte durch die drei Minuten längere Pause für die Schwimmer des ersten Laufs einen Wettbewerbsvorteil entstehen lassen.

Direkt nach der Rückkehr von der Mittelmeer-Insel richtet sich der Blick von Boy und Klemet ohnehin erst einmal aufs Beckenschwimmen. Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (01. Mai – 04. Mai) kämpfen beide dort um einen möglichen Doppelstart.