In einer tobenden Duna Arena krönt sich Zalan Sarkany vor heimischem Publikum überraschend zum Weltmeister über 800m Freistil – doch Florian Wellbrock sorgte bereits am Vormittag für Silber! Sven Schwarz verpasst knapp das Podium und hadert mit dem Wettkampfmodus.
So laut wie am Samstagabend war es bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) noch nie. Das Publikum in der Duna Arena tobte, als der schnellste Lauf über 800m Freistil unterwegs war, schließlich war es einer ihrer Landleute, der sich über diese Strecke den Titel sicherte. Der 21-Jährige Zalan Sarkany siegte in 7:30,56 Minuten. „Ich bin so überrascht, aber auch so dankbar, dass mir das vor dieser Kulisse gelungen ist“, freute sich der Ungar.
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Dass der Weltmeister so schnell schwimmen musste, lag auch an Florian Wellbrock, auch wenn der Magdeburger am Abend gar nicht selbst im Becken war, sondern das Rennen abermals von der Tribüne aus verfolgte. Bereits am Vormittag hatte Wellbrock eine Zeit von 7:31,90 vorgelegt, die am Ende gut genug war für eine erneute Silbermedaille. Schon über die 1500m Freistil hatte der 27-Jährige Rang zwei belegt, auch dort war er am Vormittag in den vermeintlich langsameren Läufen angetreten und durfte am Ende trotzdem jubeln.
„Ich bin ohne Erwartungen angereist nach meiner längeren Trainingspause und mit Doppel-Silber daher sehr zufrieden. Die beiden Medaillen nehme ich als Weihnachtsgeschenk gerne nach Hause. Am Mittag war ich mir noch gar nicht sicher, ob meine Zeit für eine Medaille reichen würde“, sagte Wellbrock nach der Siegerehrung. „Ein bisschen ärgere mich schon auch, dass ich auf meinen Einzelstrecken keine Finale schwimmen konnte, da bleibt ein Beigeschmack.“
Silber für Florian Wellbrock, Sven Schwarz ärgert sich über Platz vier
Bronze über 800m sicherte sich der Tunesier Ahmed Jaouadi (7:31,93), dahinter kam Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover/7:33,24), der ebenso wie Wellbrock schon früh an der Reihe gewesen war, auf Platz vier. Ein gutes Ergebnis, trotzdem haderte er mit dem ungewohnten Modus: „Das ist ärgerlich und fühlt sich nicht richtig an. Das direkte Duell ist nun mal eine meine Stärken und da wäre vielleicht auch eine zweite Medaille für Deutschland möglich gewesen. Das bleibt so hoffentlich eine Ausnahme. Und ich will auch nicht zu viel jammern, im Sommer in Singapur gibt es ja wieder einen Vorlauf.“
Sehr erfreulich aus deutscher Sicht war am Samstagabend auch die erneute Verbesserung von Melvin Imoudu über 50m Brust. Obwohl ihm die kurze Bahn aufgrund seiner Körpergröße eher nicht so liegt, konnte der Potsdamer seine Bestzeit im Halbfinale noch einmal um zwei Hundertstel auf 25,96 Sekunden drücken. Insgesamt konnte er sich in Budapest sogar um eine halbe Sekunde steigern – ein gutes Zeichen für den kommenden Sommer. Mit dieser Zeit kam Imoudu auf Rang zehn, Schnellster im Halbfinale war der unter neutraler Flagge startende Russe Kirill Prigoda (25,48).
WM-Zeitplan mit allen DSV-Starts
Die Weltmeister*innen vom Samstag
- 100m Schmetterling Frauen: Gretchen Walsh (USA) 52,71 (WR)
- 100m Schmetterling Männer: Noè Ponti (SUI) 47,71 (WR)
- 400m Lagen Frauen: Summer McIntosh (CAN) 4:15,48 (WR)
- 400m Lagen Männer: Ilia Borodin (NAB) 3:56,83
- 800m Freistil Männer: Zalan Sarkany (HUN) 7:30,56
- 4x100m Lagen Mixed: Neutrale Athlet*innen B (Miron Lifintsev, Kirill Prigoda, Arina Surkova, Daria Klepikova) 3:30,47