Starker Auftritt des DSV-Teams zum Auftakt der Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL). Isabel Gose schürt mit ihrem Auftritt sogar Titelträume. Lise Seidel, Johannes Liebmann und Malte Gräfe verbessern Jahrgangsrekorde.
© Jo KleindlJulianna Bocska und Nina Jazy konnten wie schon bei der WM mit der DSV-Staffel glänzen
Das war ein gelungener Start für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL). In den Vorläufen am Dienstag wurden erfreulich viele persönliche Bestzeiten und sogar ein deutscher Deutscher Jahrgangsrekord aufgestellt, was die Vorfreude auf den ersten Finalabschnitt am Abend (ab 19:00 Uhr im Livestream bei Eurovisionsport.com oder in der gleichnamigen App) noch einmal zusätzlich anheizt.
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Gleich im ersten Endlauf des Abends bestehen sogar Titelchancen, denn Isabel Gose kraulte über 400m Freistil zur schnellsten Vorlaufzeit. In 3:56,90 Minuten blieb die 23-Jährige vom SC Magdeburg lediglich vier Hundertstel über ihrem deutschen Rekord aus dem Vorjahr. Hinter Simona Quadarella (ITA/4:00,25) und Freya Colbert (GBR/4:01,78) schlug Goses Vereinskollegin Maya Werner (4:02,25) als Vierte an. Und auch das erst 17 Jahre alte Teamküken Linda Roth konnte sich mit neuer Bestzeit (4:07,24/Rang 14) über eine gelungene EM-Premiere in der offenen Klasse freuen.
Johannes Liebmann im 400m-Vorlauf schneller als Weltmeister Lukas Märtens
Auch im zweiten Einzelfinale dieser Titelkämpfe sind zwei deutsche Starter dabei. Johannes Liebmann kraulte mit Jahrgangsrekord auf den sechsten Rang, der 18-Jährige vom SC Magdeburg blieb in 3:38,29 Minuten fast fünf (!) Sekunden unter der bisherigen Bestmarke von Sven Schwarz aus dem Jahr 2020 (3:43,01). Weltmeister Lukas Märtens schwamm mit 3:38,38 die siebtschnellste Zeit und startet damit im Endlauf auf Bahn eins. Vorlaufschnellster war Titelverteidiger Daniel Wiffen (IRL/3:37,04), der WM-Finalist auf der Langbahn Oliver Klemet (SG Frankfurt) landete mit Kurzbahn-Bestzeit (3:42,59) auf Rang 23.
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© Tino HenschelJohannes Liebmann (SC Magdeburg) gewann im Sommer drei JEM-Medaillen auf den langen Freistilstrecken
Bei Streckenlängen unter 400m werden wie gewohnt zunächst Halbfinals ausgetragen. Dieses erreichte Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) über 50m Schmetterling als Achte (25,43 Sekunden), Schnellste war am Morgen Louise Hansson (SWE/25,17). Eine Runde weiter kam auf dieser Strecke auch EM-Debütant Maurice Grabowski (SC Wiesbaden) auf Rang 15 (22,83). Luca Armbruster (SG Neukölln Berlin) landete auf Rang 26 (23,14). Die beste Zeit zeigte hier Noè Ponti (SUI/21,86).
Langbahn-Weltmeisterin Anna Elendt mit zweitschnellster Brustzeit
Überzeugend trat auch Anna Elendt auf. Die Weltmeisterin auf der Langbahn schwamm über 100m Brust mit 1:04,22 die zweitschnellste Zeit, einzig Eneli Jefimova (EST/1:03,44) war schneller als die 24-Jährige von der SG Frankfurt. Elendts deutscher Rekord steht seit Oktober übrigens bei 1:03,83. Lena Ludwig schwamm in 1:06,58 zwar persönliche Bestzeit, als 21. bekommt die Junioren-Europameisterin vom SV Nikar Heidelberg im Halbfinale am Abend jedoch keine weitere Chance, Elendts Jahrgangsrekord (1:06,36) anzugreifen.
Gleich vier deutsche Männer waren über 100m Brust am Start. Die maximal zwei Plätze im Halbfinale sicherten sich erwartungsgemäß die etablierten WM-Starter Melvin Imoudu (Potsdamer SV) als Fünfter (57,08 Sekunden) und Lucas Matzerath (SG Frankfurt) als Elfter (57,48). Aber auch Malte Gräfe (Potsdamer SV) auf Rang 17 (57,72) und Jeremias Pock (1.FCN Schwimmen) auf Rang 18 (57,73) zeigten starke Leistungen beim EM-Debüt. Der 18 Jahre alte Gräfe verbesserte sogar seinen kürzlich bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften erzielten Jahrgangsrekord (58,32) noch einmal um sechs Zehntel.
© Jo KleindlAllen Grund zur Freude: Lise Seidel
Auch Rückenschwimmerin Lise Seidel nach Jahrgangsrekord in den Top 3 der Kurzbahn-EM
Ebenfalls so schnell wie kein anderes deutsches Talent zuvor schwamm Lise Seidel. Die WM-Achte vom SC Chemnitz, die am Montag 19 Jahre alt wird, blieb über 200m Rücken in 2:05,94 Minuten fünf Hundertstel unter der bisherigen Bestmarke von Sonnele Öztürk. Schneller waren am Vormittag nur Katie Shanahan (GBR/2:04,85) und Carmen Weiler Sastre (ESP/2:05,86). Lagenspezialist Cedric Büssing (SG Essen) nutzte die 200m Rücken zudem als Vorbelastung, belegte dabei mit neuer Bestzeit Rang 20 (1:53,82).
Stark präsentierten sich auch die Frauen-Staffel. Angelina Köhler (24,02), Nina Jazy (SG Essen/24,19), Nina Holt (SC Magdeburg/23,40) und Julianna Bocska (SG Essen/24,08) kraulten über 4x50m Freistil in 1:35,69 Minuten zum deutschen Rekord. Die bisherige Kurzbahn-Bestmarke (1:36,73) stammte noch aus dem Jahr 2009 und damit aus der Ära der Hightechanzüge. Schneller waren am Vormittag nur die Niederländerinnen (1:35,42). Bei den Männern kamen Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg/21,58), Maurice Grabowski (21,67), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg/21,09) und Luca Armbruster (21,40) in 1:25,74 auf Rang zwölf.
Kurzbahn-EM 2025: DSV-Starts am 02. Dezember
| Uhrzeit (MESZ) | Strecke | DSV-Starter*innen | Zeit | Platzierung im Abschnitt |
|---|---|---|---|---|
| Vorläufe (ab 10:00 Uhr) | 400m Freistil Frauen | Isabel Gose (SC Magdeburg) | 3:56,90 | 1 |
| Maya Werner (SC Magdeburg) | 4:02,25 | 4 | ||
| Linda Roth SC Magdeburg) | 4:07,24 | 14 | ||
| 400m Freistil Männer | Johannes Liebmann (SC Magdeburg) | 3:38,29 (DJR) | 6 | |
| Lukas Märtens (SC Magdeburg) | 3:38,38 | 7 | ||
| Oliver Klemet (SG Frankfurt) | 3:42,59 | 23 | ||
| 50m Schmetterling Frauen | Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) | 25,43 | 8 | |
| 50m Schmetterling Männer | Maurice Grabowski (SC Wiesbaden 1911) | 22,83 | 15 | |
| Luca Nik Armbruster (SG Neukölln Berlin) | 23,14 | 26 | ||
| 100m Brust Frauen | Anna Elendt (SG Frankfurt) | 1:04,22 | 2 | |
| Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) | 1:06,58 | 21 | ||
| 100m Brust Männer | Melvin Imoudu (Potsdamer SV) | 57,08 | 5 | |
| Lucas Matzerath (SG Frankfurt) | 57,48 | 11 | ||
| Malte Gräfe (Potsdamer SV) | 57,72 (DJR) | 17 | ||
| Jeremias Pock (1.FCN Schwimmen) | 57,73 | 18 | ||
| 200m Rücken Frauen | Lise Seidel (SC Chemnitz 1892) | 2:05,94 (DJR) | 3 | |
| 200m Rücken Männer | Cedric Büssing (SG Essen) | 1:53,82 | 20 | |
| 4x50m Freistil Frauen | Angelina Köhler (SG Neukölln), Nina Jazy (SG Essen), Nina Holt (SC Magdeburg), Julianna Bocska (SG Essen) | 1:35,69 (DR) | 2 | |
| 4x50m Freistil Männer | Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg), Maurice Grabowksi (SC Wiesbaden), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg), Luca Armbruster (SG Neukölln) | 1:25,74 | 12 | |
| Finals (ab 19:00 Uhr) | 400m Freistil Frauen | Isabel Gose (SC Magdeburg), Maya Werner (SC Magdeburg) | ||
| 400m Freistil Männer | Johannes Liebmann (SC Magdeburg), Lukas Märtens (SC Magdeburg) | |||
| 50m Schmetterling Frauen (HF) | Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) | |||
| 50m Schmetterling Männer (HF) | Maurice Grabowski (SC Wiesbaden 1911) | |||
| 100m Brust Frauen (HF) | Anna Elendt (SG Frankfurt) | |||
| 100m Brust Männer (HF) | Melvin Imoudu (Potsdamer SV), Lucas Matzerath (SG Frankfurt) | |||
| 200m Rücken Frauen (HF) | Lise Seidel (SC Chemnitz 1892) | |||
| 200m Rücken Männer (HF) | ||||
| 4x50m Freistil Frauen | DSV | |||
| 4x50m Freistil Männer |