Nach Sexismus-Skandal: Seiko Hashimoto ist neue OK-Chefin

Svea Ziegenhagen
Svea Ziegenhagen
16:23

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Hoffnung im angeschlagenen Olympia-Organisationskomitee. Nachdem der bisherige Vorsitzende Yoshiro Mori (83) wegen frauenfeindlicher Aussagen in der vergangenen Woche seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte, steht nun seine Nachfolgerin fest: Japans bisherige Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto. Die 56-Jährige wurde bereits kurz nach Moris Rücktritt als neue OK-Chefin gehandelt und ist jetzt offiziell bestätigt worden.

Wichtiges Zeichen für Gleichstellung im Olympischen Komitee

Dass mit Hashimoto eine Frau für den Posten ausgewählt wurde, ist ein wichtiges Zeichen angesichts des Sexismus-Skandals um ihren Vorgänger. Hashimoto war zuvor schon Olympia-Ministerin der japanischen Regierung – diesen Posten hatte sie als Staatsministerin für Geschlechtergleichstellung seit September 2019 inne. Sie ist neben ihrer Rolle im Olympia-Organisationskomitee Mitglied in Japans Liberaldemokratischer Partei (LDP) von Ministerpräsident Yoshihide Suga, wo sie 2005 Vorsitzende der Abteilung für Frauen wurde. Als erste Frau besetzte sie zudem 2010 und 2011 den Posten der Schattenministerin für Maßnahmen gegen Geburtenrückgang, Sport und Geschlechtergleichheit. Und auch sportlich gehört Hashimoto zu den führenden Frauen in ihrem Land. In der Vergangenheit ist sie selbst zwischen 1984 bis 1996 ganze siebenmal bei Olympischen Spielen angetreten – ein Rekord für japanische Sportlerinnen. Dreimal trat sie als Bahnradfahrerin und viermal als Eisschnellläuferin an. Bei den Winterspielen 1992 in Albertville (FRA) gewann sie die Bronzemedaille über 1500 Meter.

IOC-Präsident Thomas Bach hält die Besetzung des OK-Chefpostens mit Hashimoto für ein „sehr wichtiges Zeichen mit Blick auf die Gleichstellung der Geschlechter“. Hashimoto selbst erklärte nach ihrer Berufung, sie wolle sich für eine stärkere Gleichstellung der Geschlechter im Olympischen Komitee einsetzen. Des Weiteren sicherte sie mit Sicht auf die Spiele eine ungefährliche Durchführung sowie effektive Maßnahmen gegen das Coronavirus zu. „Ich werde keine Mühe scheuen, um den Erfolg der Spiele in Tokio zu sichern“, versprach sie.