Die Urlaubsgäste auf der Insel Usedom kamen während der vergangenen Tage immer wieder ins Staunen, wenn sie dieser ungewöhnlichen Sportgruppe begegneten. Denn die jungen Leute verausgabten sich ständig maximal, sei es beim Radfahren auf dem Mountainbike, beim Strandlauf, beim Beachvolleyball, auf dem Stand Up Paddle oder im Kletterwald. Es war der Start in ihre Olympiasaison.
Für Deutschlands beste Wasserspringerinnen und Wasserspringer ist es nämlich zur Tradition geworden, die Saison mit einem Athletikcamp in Zinnowitz zu beginnen. Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow nutzte auch in diesem Jahr nicht nur die guten Trainingsmöglichkeiten der Sportschule vor Ort, sondern baute der Nationalmannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) ein abwechslungsreiches Programm mit ungewohnten Belastungen zusammen. „Leistungssportler*innen auf diesem Niveau sind immer mit großem Ehrgeiz bei der Sache. Da kann eine Radtour noch so lang und anstrengend sein, zum Zielsprint kommt es am Ende trotzdem immer. Und das ist auch gut so“, verrät Buschkow.
“Ich habe hier den größten Muskelkater der gesamten Saison.”
„Ich habe hier den größten Muskelkater der gesamten Saison. Konditionell geht es immer an das absolute Limit, sodass man den inneren Schweinehund gleich mal wieder so richtig überwinden muss“, verriet der Berliner Lars Rüdiger, der sich mit seinem Synchronpartner Patrick Hausding für die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli – 08. August) dann im Februar qualifizieren möchte. Bis zu 20.000 Sprünge stehen bis Olympia im kommenden Sommer noch an, da kommt Abwechslung beim Training beim Saisonbeginn auf jeden Fall gut an. „Ich mag diesen unspezifischen Einstieg in die Saison, diese ungewohnten Herausforderungen bilden eine wunderbare Abwechslung“, sagt auch Tina Punzel.
Guter Teamgeist bei den Wasserspringern
Die Dresdenerin freut sich zudem auch noch über einen anderen Effekt. „Durch diese ungewöhnliche Woche wird immer auch der Teamgeist und der Zusammenhalt gestärkt, die gemeinsame Woche sorgt bei allen immer auch für neue Motivation“, erzählt Punzel. Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele müssen sich auch im Wasserspringen alle auf die neue Situation einstellen, bei der nun erst einmal vermehrt gemeinsame Trainingsmaßnahmen und Überprüfungswettkämpfe an den Bundesstützpunkten anstehen. „Nach der Olympiaverschiebung habe ich erst einmal drei Wochen gebraucht, um das zu verarbeiten“, räumt Lars Rüdiger ein. „Aber nun wird voll angegriffen, die Motivation ist ungebrochen.“ Das war bei den ungewöhnlichen Duellen in Zinnowitz ganz deutlich zu sehen.