Schnelle DM-Sprints: Armbruster mit Rekord, Köhler mit Doppelgold, Salchow mit Norm

Raik Hannemann
Raik Hannemann
22:38

Luca Nik Armbruster gelingt bei der DM Historisches: Er knackt als erster Deutscher die 23-Sekunden-Marke über 50m Schmetterling. Doch auch Angelina Köhler, Nina Holt und Josha Salchow setzen starke Ausrufezeichen. Wer neue Rekorde aufstellte und welche Ziele sie für die WM verfolgen, erfährst du hier.

Luca Nik Armbruster hatte schon länger diesen Traum: als erster Deutscher über 50m Schmetterling die 23-Sekunden-Marke zu knacken. Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin hat sich der 23-Jährige von der SG Neukölln diesen Traum nun erfüllt. Mit 22,92 Sekunden sorgte Armbruster am Sonntag für diesen historischen Moment und steht nun als alleiniger deutscher Rekordhalter da. Die alte Bestmarke von 23,02 hatte er sich zwei Jahre lang mit Steffen Deibler teilen müssen.

© Jo Kleindl

Nach dem DM-Titel samt WM-Norm über 100m Schmetterling zum Auftakt der Titelkämpfe am Donnerstag sorgte der Erfolg in Rekordzeit über die Sprintdistanz nun für einen gelungenen Ausklang dieser Berliner Tage für Armbruster. „Ich habe super stark angefangen und wollte natürlich auch mit einem tollen Abschluss rausgehen“, sagte er. Im Vorlauf war er 23,24 geschwommen, „da war ich mir nicht sicher, ob das heute noch was wird. Aber dann habe ich es doch noch ins Wasser bekommen“, freute er sich. Bei den Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August) will er noch einen draufsetzen: „Da möchte ich zeigen, dass das hier keine einmalige Sache war, sondern dass ich das wirklich immer draufhabe.“

Angelina Köhler und Nina Holt: Geteilte Freude ist doppelte Freude

Bei den Frauen durfte sich Lokalmatadorin Angelina Köhler (SG Neukölln) binnen weniger Minuten gleich doppelt als Deutsche Meisterin feiern lassen. Erst siegte sie über 50m Schmetterling in 25,86 Sekunden – und blieb damit ebenfalls nur um 24 Hundertstel hinter dem von ihr selbst gehaltenen deutschen Rekord aus der Vorwoche. Nach kurzer Verschnaufpause stürmte sie dann in 24,90 Sekunden auch über 50m Freistil zum Sieg – den sie sich dort allerdings mit Nina Holt (SC Magdeburg) teilen musste. Zeitgleich schlugen die beiden an.

„Das ist ganz viel Kopfsache“, sagte Köhler. „Ich darf bei den 50 Metern Kraul nicht atmen, sonst komme ich aus dem Rhythmus. Nach 35 Metern fühlt es sich so an, als wenn man erstickt. Aber dann habe ich gedacht: ,Du bist stark, du bist ein Tier, du brauchst keine Luft‘ –und habe einfach durchgezogen. Dahinter stecken viele eklige Sets im Training, aber sie haben sich ausgezahlt.“ Nachdem sie zuvor auch schon die 100m Schmetterling gewonnen hatte, zog die Berlinerin ein entsprechend positives Gesamtfazit dieser DM: „Dreimal gestartet, dreimal Gold – besser geht es nicht. Ich bin sehr happy. Bei der WM in Singapur will ich vorne mitmischen.“

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Aber auch Nina Holt freute sich. Die Gewinnerin über 100m und 200m Freistil holte am Sonntag ebenfalls ihren dritten Titel in diesem Jahr, und das mit persönlicher Bestzeit. „Ich bin richtig froh, dass ich es jetzt endlich mal unter 25 Sekunden geschafft habe“, jubelte sie.

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Bei den Männern ging der Meistertitel über 50m Freistil in 22,03 Sekunden an Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg). Im Vorlauf war er mit 21,99 sogar erstmals unter der 22-Sekunde-Marke geblieben und hatte damit die vom Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) geforderte WM-Norm (22,00) um eine Hundertstel unterboten. Mit Blick auf die Weltmeisterschaften hat der 25-Jährige damit drei Einzelstarts sicher und ist auch aus den DSV-Staffeln nicht wegzudenken. „Das war ein perfektes Wochenende, es sieht sehr gut aus für Singapur“, sagte Salchow. Und nimmt sogar die deutsche Rekordmarke von 21,81 von Damian Wierling ins Visier: „Man muss sich immer hohe Ziele stecken. Es wäre schön, wenn über 50 und 100 Meter hinter beiden Rekorden mein Name steht.“ Und apropos Rekorde: Als Zweiter des Finals schwamm Olympiateilnehmer Kaii Liam Winkler (SG Neukölln) mit 22,31 Sekunden abermals Altersklassenrekord für 19-Jährige.