Eisschwimmen nun offiziell in der Verantwortung des DSV

Raik Hannemann
Raik Hannemann
20:03

Eisschwimmen boomt – und der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) übernimmt die Verantwortung! Von Freizeitspaß bis Wettkampfsport sollen klare Strukturen geschaffen werden. Welche Pläne gibt es für die Zukunft? Und wie will der DSV die Sicherheit und Weiterentwicklung dieser faszinierenden Disziplin gewährleisten? Erfahre hier mehr!

Eisschwimmen: Das Naturbecken im Wöhrsee Burghausen© pa

Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) ist als Dachorganisation hierzulande nun auch für das Eisschwimmen verantwortlich, und zwar ganzheitlich für alle Ausprägungen von Wettkampfsport bis zu Freizeit- und Gesundheitsangeboten im Breitensportbereich. Einen entsprechenden Zuordnungsbeschluss fasste das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

“Als anerkannte Instanz für den Bewegungsraum Wasser spüren wir im DSV die zunehmende Begeisterung für das Eisschwimmen aber auch abseits solcher Spitzenleistungen ganz genau.”

Die Zahl der Menschen, die sich zur sportlichen Betätigung ins kühle Wasser wagen, ist in den vergangenen Jahren immer mehr angewachsen. Für die einen steht eher die Stärkung der Gesundheit oder auch die besondere Erfahrung im Element Wasser im Fokus, aber auch Wettkämpfe werden inzwischen ausgetragen. Mit Alisa Fatum-Böker (Leipzig) und Andreas Waschburger (Saarbrücken) siegten zwei in DSV-Vereinen aktive Schwimmer*innen in diesem Jahr sogar mehrfach bei den Welttitelkämpfen der International Ice Swimming Association (IISA).

Es braucht Regeln und organisatorische Grundlagen

„Diese Erfolge sprechen natürlich für sich. Als anerkannte Instanz für den Bewegungsraum Wasser spüren wir im DSV die zunehmende Begeisterung für das Eisschwimmen aber auch abseits solcher Spitzenleistungen ganz genau. Veranstaltungen mit dieser ,winterlichen Herausforderung‘ werden vielerorts in unseren Vereinen bereits sehr gut angenommen. Aber auch viele noch nicht bei uns aktive Schwimmer*innen reizt offenbar die herausfordernde Selbsterfahrung des eisigen Wassers, daher möchten wir das Angebot künftig ausbauen“, sagte der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer. „Die wachsende Begeisterung für das Eisschwimmen wollen wir nun mit den entsprechenden organisatorischen Grundlagen und Regeln unterlegen, um bundesweit verlässliche und attraktive Angebote für alle Interessierten zu schaffen.“

Die Entwicklung neuer Wettbewerbe gehört dabei ebenfalls zum Plan. Aber auch klare Handlungsempfehlungen für die sichere Durchführung von Veranstaltungen für das Eisschwimmen. „Dem Schutz der Gesundheit aller Beteiligten gilt unser besonderes Augenmerk, die Erfordernisse gehen hier nun mal über die reine Schwimmfähigkeit weit hinaus“, betonte der im DSV für die Sportentwicklung zuständige Hans-Wolfgang Döttling. „Wir schätzen die bisherige Pionierarbeit von Protagonisten wie Christof Wandratsch oder Stefan Hetzer, wollen das Eisschwimmen künftig nun gemeinsam voranbringen.“ Der erfahrene Schwimmfunktionär hofft dabei auf eine ähnlich positive Entwicklung wie beim Freiwasserschwimmen. Dem hatte der DSV zu Beginn der 1990er-Jahre Raum zur Entwicklung gegeben, seit 2008 gehören die 10km-Rennen nun zum Programm Olympischer Spiele.

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