Die Kurzbahn-WM in Budapest startet spektakulär: Vier Weltrekorde und ein deutscher Rekord versetzen die Schwimmwelt in Staunen. Welche Athletin sogar für zwei Bestmarken an einem Tag sorgte und welcher Deutsche über einen weiteren Finalplatz jubeln durfte, liest du hier.
© Aniko Kovacs/World Aquatics
Die erste Goldmedaille bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) sicherte sich Summer McIntosh. Die 18-jährige Kanadierin siegte am Dienstag über 400m Freistil in 3:50,25 Minuten mit neuem Weltrekord, über eine Sekunde blieb sie unter der zwei Jahre alten Bestmarke von Li Bingjie (CHN/3:51,30). Supertalent McIntosh hatte im Sommer dreimal Olympiagold (200m und 400m Lagen sowie 200m Schmetterling) gewonnen, dazu Silber über 400m Freistil. „Dies ist definitiv einer meiner liebsten Pools weltweit“, meinte McIntosh, die in der Duna-Arena vor zwei Jahren erstmals Weltmeisterin geworden war. Und: „Es ist immer schön, einen Wettkampf gleich mit einem Weltrekord zu beginnen.“
Alle WM-Ergebnisse im Überblick
Ein ganz starkes Rennen zeigte auch Isabel Gose. Die 22-Jährige vom SC Magdeburg verbesserte ihren deutschen Rekord im WM-Finale um über zwei Sekunden und wurde in 3:56,84 Sechste. Der Abstand zu Lani Pallister(AUS/3:53,73) und Mary-Sophie Harvey (CAN/3:54,88) auf den Medaillenrängen war in der ersten Rennhälfte entstanden, später machte Gose dann sogar Boden gut. „Ich bin absolut happy mit dieser Zeit Die Mädels haben richtig vorn Dampf gemacht, aber ich habe gut mein Tempo gefunden“, sagte Gose. „Dieser Auftakt gibt mir ein richtig gutes Gefühl.“ Denn über 800m und 1500m Freistil ist für die Olympiadritte von Paris vielleicht sogar noch etwas mehr möglich.
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Rekordflut in Budapest, Gretchen Walsh kassiert sogar doppelt ab
Sogar schon den zweiten Weltrekordscheck über 25.000 US-Dollar sicherte sich Gretchen Walsh. Bereits am Vormittag hatte die US-Amerikanerin die Bestmarke von Therese Alshammar (SWE) aus dem Jahr 2009 (24,38) über 50m Schmetterling auf 24,02 Sekunden gesenkt, im Halbfinale blieb sie in 23,94 als erste Frau dann sogar unter 24 Sekunden.
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Marius Kusch schwimmt im Sog des Weltrekordlers ins WM-Finale
Den dritten Weltrekord des WM-Auftaktabends stellte dann Noè Ponti (SUI) auf. Über 50m Schmetterling kam er im Halbfinale auf 21,43 Sekunden, sieben Hundertstel schneller als beim Weltcup in Singapur vor knapp acht Wochen. Den Einzug in den WM-Endlauf schaffte als Vierter auch Marius Kusch. Der 31-Jährige von der SG Essen schwamm mit 21,99 Sekunden persönliche Bestzeit. Und bekommt im Herbst seiner Karriere wie erhofft nun noch einmal ein ganz großes Rennen am Mittwochabend (ab 17:30 im Livestream bei Eurovision Sport), nachdem er sich im Vorlauf als 15. noch zurückgehalten hatte.
WM-Zeitplan mit allen DSV-Starts
Weltrekord Nummer vier ließ dann Kate Douglass (USA) folgen. Die Weltcupsiegerin siegte über 200m Lagen in 2:01,63 Minuten und entthronte damit Ungarns Schwimmlegende Katinka Hosszú (2:01,86) als Rekordhalterin. Shaine Casas (USA/1:49,51) als Sieger bei den Männern schwamm zumindest Meisterschaftsrekord an diesem so rekordträchtigen Abend.
Die Weltmeister*innen vom Dienstag
- 400m Freistil Frauen: Summer McIntosh (CAN) 3:50,25 (WR)
- 200m Lagen Frauen: Kate Douglass (USA) 2:01,63 (WR)
- 200m Lagen Männer: Shaine Casas (USA) 1:49,51 (CR)
- 1500m Freistil Männer: Ahmed Jaouadi (TUN) 14:16,40
- 4x100m Freistil Frauen: USA (Kate Douglass, Katharine Berkoff, Alex Shackell, Gretchen Walsh) 3:25,01 (WR)
- 4x100m Freistil Männer: USA (Jack Alexy, Luke Hobson, Kieran Smith, Chris Guiliano) 3:01,66 (WR)