Superstar Marchand trainiert drei Monate mit Märtens-Rivalen in Australien

Raik Hannemann
Raik Hannemann
12:25

Der Rummel um Frankreichs Goldjungen ist immer noch riesig, doch ihm ist das inzwischen zu viel. Deswegen sucht er sich nun neue Wege am anderen Ende der Welt. Lest hier, welche Schwimmart er dabei besonders weiterentwickeln will.

Léon Marchand wird auf einer Tribüne fotografiert© picture alliance/dpa/MAXPPP

Léon Marchand steht nach seinen vier Olympiasiegen überall im Mittelpunkt

Der Rummel riesig, wo auch immer Superstar Léon Marchand auftaucht. Nach vier Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Paris ist der französische Schwimmer zum Weltstar aufgestiegen. Doch ganz offensichtlich ist dem 22-Jährigen das Bohei um seine Person zuletzt etwas zu viel geworden. Er sucht daher Abstand und zugleich neuen Antrieb.

Die Kurzbahn-WM in Budapest sagte er trotz Weltcupsieg ab, dafür startet der Franzose nun bei einem kleinen Wettkampf auf Réunion, einer französischen Insel im Indischen Ozean direkt neben Mauritius. Die Zeiten sind ihm jedoch egal dabei. „Das Ziel besteht wirklich darin, meine Batterien wieder aufzuladen, mir Zeit für mich selbst zu nehmen und für 2025 wieder auf eine gesunde Basis zu kommen“, verriet Marchand bei einer Medienrunde vor Ort.

Lust auf Freistil: Superstar Marchand trainiert bei Winnington mit

„Seit den Spielen war es sehr intensiv, in den Medien, mit all den Anfragen und allem drumherum. Ich habe beschlossen, nicht an der Kurzbahn-WM teilzunehmen, weil ich erschöpft war. Ich kam vom Weltcup in Asien zurück, wo ich mit meinem kleinen Bruder war, und es war großartig. Aber als ich nach Toulouse zurückkehrte, hatte ich keinen Saft mehr, keine Energie mehr. Ich beschloss, mich wieder auf das Training zu konzentrieren und mir Zeit zu nehmen. Und vor allem, um mich mit dieser Reise nach Réunion zu vergnügen.“

Und auch nach dem Jahreswechsel kehrt er –– anders als ursprünglich einmal geplant – noch lange nicht wieder in den Alltag zurück, um bei Trainer Bob Bowman in Austin (Texas) zu trainieren. Marchand kündigte nun an, er werde ab Januar für zwei oder drei Monate nach Australien gehen, um mit dort bei den Topgruppe von Dean Boxall zu trainieren. Zehn von Boxalls Aktiven standen 2024 in Australiens Olympiamannschaft, neben Weltrekordlerinnen wie Ariarne Titmus und Mollie O’Callaghan trainiert auch Lukas Märtens‘ großer Rivale  Elijah Winnington in Brisbane, der hinter dem Deutschen Olympiasilber über 400m Freistil gewann und zuletzt in Budapest auch Kurzbahn-Weltmeister wurde.

Léon Marchand am Eiffelturm© picture alliance/dpa/MAXPPP

Léon Marchand sorgte in Paris nicht nur bei der Gastgebernation für Begeisterung

Er will eine andere Kultur kennenlernen – und auch surfen

Die Frage nach den Gründen beantwortete Marchand so: „Um zu atmen, um etwas anderes zu sehen und eine andere Kultur kennenzulernen. Ich habe mit meinem Trainer gesprochen und er fand es gut, eine andere Art des Trainings kennenzulernen. Es ist der richtige Zeitpunkt. Ich habe vier Jahre Zeit, mich auf Los Angeles vorzubereiten. Ich habe Zeit. Ich werde surfen und Australien genießen können. Es wird sich einiges ändern. Vielleicht mache ich ein wenig mehr Kraul.“ Dass neben Marchand auch die Australier vom gemeinsamen Training profitieren werden, davon sollte man aber getrost ausgehen.

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