Die Wasserfreunde Spandau 04 gewinnen den DSV-Pokal sowohl im Männer- als auch im Frauenwettbewerb. Die Frauen holen zudem ihren ersten internationalen Titel in der Donauliga. In einem spannenden Finale besiegten die Männer Waspo Hannover knapp mit 15:14. Beide Teams zeigten eine herausragende Saison, in der Spandau 04 als dominierender Pokalsieger hervorging.
Die Frauen der Wasserfreunde holen in der Donauliga ihren ersten internationalen Titel und zuvor auch schon den Pokalsieg. Im DSV-Pokal darf Spandau sogar gleich doppelt jubeln
Silberware haben die Wasserfreunde Spandau 04 in ihrer Geschichte schon so manche gewonnen, doch selbst beim erfolgreichsten deutschen Wasserballverein findet sich in dieser Saison noch mal etwas Neues im Trophäenschrank. Denn erstmals haben auch die Frauen des Klubs auf internationaler Ebene zugeschlagen und in der Donauliga den Titel geholt, einer transnationalen Liga mit Klubs ansonsten vor allem aus Südosteuropa. Beim Finalturnier in Novi Sad (SRB) schlugen die Spandauerinnen im Halbfinale zunächst Roter Stern Belgrad (SRB) mit 18:5, anschließend gab es im Endspiel ein ebenso deutliches 15:9 gegen Szentesi VK aus der starken ungarischen Liga. Damit marschierten die Berlinerinnen ohne eine einzige Niederlage durch die Saison in der Donauliga und zeigten zugleich, dass die großartigen Auftritte zuvor im Euro Cup kein Zufall gewesen waren. Im zweithöchsten europäischen Klubwettbewerb hatte Spandau in diesem Jahr nur knapp den Einzug in die Endrunde verpasst.
Spandau 04 wird Pokalsieger
Schon drei Wochen vor dem jüngsten Coup in Novi Sad hatten die Frauen der Wasserfreunde auch im DSV-Pokal jubeln können, bei der gemeinsamen Endrunde mit den Männern in Duisburg gab es im Finale ein 23:11 gegen den SV Bayer Uerdingen 08. Für die Berlinerinnen war es bereits der sechste Pokaltriumph in Folge seit 2019. Diesmal war es eine klare Angelegenheit: Nach einem torreichen ersten Viertel lagen die Titelverteidigerinnen bereits mit 6:3 vorne, bis zur Halbzeit bauten sie ihren Vorsprung bis auf 14:7 aus. Nachdem Uerdingen im dritten Viertel kein einziger Treffer gelang, war das Spiel beim Stand von 19:7 quasi entschieden. Zwar steckte Bayer bis zuletzt nie auf, doch Spandau brachte den deutlichen Vorsprung souverän ins Ziel – Berlins Nationalspielerin Gesa Deike war mit sieben Treffern beste Torschützin der Partie, zur besten Spielerin des Turniers wurde ihre Teamkollegin Emmerson Houghton gewählt. Nach dem Erfolg im Supercup zu Saisonbeginn will Spandau nun in den Endspielen der Bundesliga gegen den SSV Esslingen die Saison auf nationaler Ebene perfekt machen.
Siegtreffer kurz vor Schluss
Die DSV-Pokale gingen in diesem Jahr sogar gleich doppelt nach Berlin, denn auch die Männer des Vereins setzten sich bei der Endrunde Anfang Mai mit 15:14 gegen Waspo 08 Hannover durch. Nachdem in der jüngeren Vergangenheit zumeist der Rivale aus Niedersachsen in diesem Wettbewerb jubeln durfte, der seit 2017 sechsmal triumphierte (davon fünfmal gegen die Berliner), ging der Titel nun erstmals seit 2020 wieder in die Hauptstadt.
Dabei schenkten sich die beiden Top-Teams des deutschen Wasserballs auch diesmal nichts. Zwar erwischte Spandau den deutlich besseren Start und führte Mitte des zweiten Viertels bereits mit 6:2 – die Berliner wirkten in der Anfangsphase entschlossener, während Waspo zu Beginn nur selten richtig in den Angriff kam. Doch mit dem Wechsel von Kevin Götz für Felix Benke auf der Torhüterposition ging ein Ruck durch das Team des Titelverteidigers, der den Drei-Tore-Rückstand zur Halbzeit (5:8) im dritten Viertel aufholen konnte und beim 10:9 sogar erstmals selbst in Führung ging. Trotzdem ging Spandau mit einem knappen Vorsprung ins letzte Viertel. Dort wogte das Spiel hin und her. In der Schlussphase hatte Waspo noch mehrere Möglichkeiten, Spandau aber bekam den letzten Angriff. Vier Sekunden vor dem Ende fasste sich Denis Strelezkij ein Herz und erzielte aus der Distanz den Siegtreffer. Ausgerechnet Strelezkij, ist man gewillt zu sagen – schließlich wechselt der Nationalspieler zur kommenden Spielzeit nach Hannover, wie Waspo verkündete. Bis dahin gibt er für seinen aktuellen Klub aber nochmal alles, entsprechend fiel auch die Wahl des wertvollsten Spielers des Pokalturniers anschließend auf ihn.
Den Traum eines Europapokalsieges konnten sich Spandaus Männer indes nicht erfüllen
Beim Euro-Cup-Final-Four in Rijeka (CRO) stand der deutsche Rekordchampion erstmals seit 2010 wieder in einem europäischen Halbfinale, nach einer starken Europapokalsaison im zweitwichtigsten kontinentalen Vereinswettbewerb wurde es am Ende dann Platz vier. Im Halbfinale unterlag Berlin mit 12:14 dem Gastgeber Primorje Erste Bank (CRO), der damit einmal mehr seinen Heimvorteil ausspielte – die ersten neun Heimspiele der laufenden Euro-Cup-Saison konnte Rijeka allesamt gewinnen, erst im Endspiel beim 6:12 gegen Jug Adriatic Osiguranje Dubrovnik (CRO) endete diese Serie. Das Spiel um Platz drei verloren die nach zwei Roten Karten aus dem Halbfinale dann ersatzgeschwächten Wasserfreunde mit 2:9 gegen Astralpool CN Sabadell (ESP). Zumindest durfte sich so Nationalspieler Fynn Schütze in den Reihen der Spanier über Bronze freuen.