Sechs Tore von Strelezkij bei knapper Niederlage gegen Frankreich

Philip Häfner
Philip Häfner
16:52

Sechs Tore von Strelezkij bei knapper Niederlage gegen Frankreich© Orange Pictures/Marcel ter Bals

Die Entschlossenheit war den deutschen Wasserballern in der Partie gegen Frankreich deutlich anzumerken. Erst wenige Sekunden waren im zweiten Spiel des Olympia-Qualifikationsturniers in Rotterdam (NED) absolviert, als Denis Strelezkij gleich einmal das gegnerische Gestänge testete und den Ball gegen die Latte klatschen ließ. So wie in dieser Situation fehlte aber auch am Ende leider das nötige Quäntchen Glück. Das DSV-Team verlor das Duell gegen die Franzosen mit 12:13 (1:4, 3:2, 5:2, 3:5) und steht nun vor dem nächsten Spiel gegen Russland am Dienstag um 17:30 Uhr (kostenpflichtiger Livestream auf finatv.live) gehörig unter Druck.

„Wir wollten zeigen, dass heute eine andere deutsche Mannschaft im Wasser ist und diesmal unbedingt in Führung gehen. Aber der Gegner ist wieder weggezogen und wir mussten einem Rückstand hinterherschwimmen. Im letzten Viertel haben wir dann noch einmal einige taktische Fehler gemacht, so dass bei den Franzosen die Spieler zum Schuss kamen, die eigentlich nicht schießen sollten.“

Vier Tore Rückstand aufgeholt

Beide Mannschaften hatten ihr erstes Spiel knapp verloren: Deutschland mit 10:11 gegen die Niederlande, die Franzosen mit 12:13 gegen Russland. Und wie am Vortag geriet die DSV-Auswahl im Zwemcentrum Rotterdam zu Beginn erneut in Rückstand und lag nach dem ersten Viertel mit 1:4 zurück. „Wir haben es nicht geschafft, die Franzosen in unser Spiel zu drängen“, konstatierte Torhüter Moritz Schenkel. Erst im zweiten Abschnitt lief es besser, den Deutschland mit 3:2 für sich entscheiden konnte.

Allerdings war man nach der Pause erneut zweimal unaufmerksam und lag prompt wieder mit vier Toren zurück. „Da haben wir es nicht geschafft, in der Abwehr entscheidend zu stören“, sagte Schenkel. Doch wie schon gegen die Niederländer bewies das DSV-Team Charakterstärke und gab auch in dieser Phase niemals auf. Der erst 18 Jahre alte Zoran Bozic sorgte mit einem Lattentreffer für den Weckruf und traf kurz darauf ins Tor. Danach tanzte Marko Stamm seinen Gegenspieler aus und Mateo Cuk brachte die Mannschaft mit einem erfolgreich abgeschlossenen Konter sogar erstmals in Führung.

Sechs Tore von Strelezkij bei knapper Niederlage gegen Frankreich© Orange Pictures/Marcel ter Bals

Strelezkij als wertvollster Spieler ausgezeichnet

Ins letzte Viertel startete Deutschland dann mit zwei Spielern weniger, konnte aber auch diese brenzlige Situation überstehen. Es war jetzt ein Spiel auf Messers Schneide. Zweimal ging Frankreich wieder in Führung, doch beide Male besorgte der überragende Strelezkij postwendend den Ausgleich. Der Spandauer war mit sechs Treffern bester Torschütze auf deutscher Seite und wurde nach der Partie als wertvollster Spieler ausgezeichnet. Den Sieg trugen nach einem eleganten Heber von Ugo Crouissillat in der Schlussminute allerdings die Franzosen davon. „Es wird jetzt natürlich sehr schwer für uns“, sagte Strelezkij. „Aber das Turnier ist noch lange nicht vorbei.“ Auch Bundestrainer Hagen Stamm gab sich nach dem bitteren Ausgang weiter kämpferisch: „Wir geben erst auf, wenn die letzte Sekunde gespielt ist. Wir werden morgen gegen die Russen versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.“

Die Torschützen im Überblick

Deutschland: Denis Strelezkij 6, Mateo Cuk 2, Zoran Bozic 1, Hannes Schulz 1, Maurice Jüngling 1, Marko Stamm 1.
Frankreich: Ugo Crousillat 3, Mehdi Marzouki 3, Charles Canonne 2, Enzo Khasz 2, Thomas Vernoux 2, David Babic 1.