Olympiatraum: Wasserballerinnen wollen beim Weltcup Schwung holen

Philip Häfner
Philip Häfner
15:14

Die Reise zu Olympia 2028 beginnt jetzt: Die deutschen Wasserballerinnen wollen beim Weltcup in Istanbul den nächsten Schritt machen zu ihrem ganz großen Traum. Welche Gegnerinnen sie dort erwarten und was das junge Team erreichen will – hier ist unsere Vorschau.

Die deutsche Wasserballerin Aylin Fry beim Wurf im Spiel Deutschlands gegen Tschechien bei der EM 2024© European Aquatics

Die deutschen Wasserballerinnen (hier Aylin Fry) wollen den Weltcup nutzen, um sich weiterzuentwickeln

Der große Traum der deutschen Wasserballerinnen bleiben die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles (USA), auch das Weltcupturnier der Division 2 vom 14. – 17. Dezember in Istanbul (TUR) ist deshalb nur ein weiterer Schritt in der Entwicklung des jungen Teams. Entsprechend formuliert Teamcoach Karsten Seehafer auch die Ziele: „Ich finde, man hat immer dann ein gutes Turnier gespielt, wenn man eine der Mannschaften, die in der Welt vor einem stehen, geschlagen hat. Das wäre dann ein weiteres Signal, und darüber würde ich mich sehr freuen.“

Doch insgeheim hoffen die Frauen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) noch auf ein bisschen mehr. Beim Weltcup geht um zum einen um die Qualifikation für das Finalturnier, um so zum anderen auch die Chance auf ein Ticket zu den kommenden Weltmeisterschaften 2025 in Singapur (11. Juli – 03. August) zu wahren. Die besten zwei Nationen der Division 2 kämpfen im Verlauf des Jahres 2025 zusammen mit sechs Mannschaften aus Division 1 beim Super Final um die Weltcupkrone. Die Siegerinnen aus Division 2 haben zudem für die nächste Auflage ihren Platz in der Top-Gruppe sicher. Vom 18. – 21. Dezember bestreiten auch Deutschlands Männer ihr Weltcupturnier ebenfalls in Istanbul. Bei beiden Turnieren kommen erstmals die neuen Regeln zum Einsatz, die World Aquatics kürzlich für seine Events eingeführt hat.

Zum Auftakt warten beim Weltcup Tschechien und Singapur auf Deutschlands Wasserballerinnen

Die Vorrundenspiele absolvieren die DSV-Frauen beide am Samstag (14. Dezember), zunächst gegen die EM-Zwölften aus Tschechien (8:30 Uhr deutscher Zeit) und am Nachmittag (15:30 Uhr) gegen Singapur. Nach einem spielfreien Tag steht am kommenden Montag das Viertelfinale gegen ein Team aus Gruppe A mit Bulgarien, Großbritannien und der Türkei an, ein mögliches Halbfinale und Finale sowie die Platzierungsspiele dann am Dienstag. Mit Teams wie Frankreich, Kroatien oder China im Teilnehmerinnenfeld wartet dort auch aus den anderen Gruppen starke Konkurrenz. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Wir wollen erstmal unsere Gruppe gewinnen und dann so weit wie möglich kommen“, sagt Sven Schulz, Disziplintrainer Frauen im DSV.

Zum kompletten Spielplan

Schulz übernimmt in Istanbul die Rolle des Maßnahmenleiters. Das Coaching am Beckenrand übernimmt Karsten Seehafer – der langjährige Erfolgstrainer der Männer von Waspo 98 Hannover, der dort im Sommer sein Amt aufgab, hat dem DSV seine Unterstützung im Frauenbereich angeboten. Schon Ende November beim EU Nations Cup in Brünn (CZE) hatten die beiden gemeinsam gearbeitet. Dort hatten Deutschlands Frauen in anderer Besetzung mit fast ausschließlich Jugendlichen Platz zwei hinter der Slowakei belegt und auf dem Weg dorthin unter anderem auch die Tschechinnen geschlagen, gegen die es beim Weltcup nun erneut geht. „Die Zusammenarbeit in Brünn war sehr positiv“, sagt Schulz. Auch Seehafer hat seine DSV-Premiere am Beckenrand sehr genossen: „Es hat in Brünn großen Spaß gemacht und lief für unsere junge Mannschaft auch sehr erfolgreich. Das hat auf jeden Fall Lust gemacht für die kommenden Aufgaben.“

Das DSV-Aufgebot für den Wasserball-Weltcup der Frauen:

Gesa Deike, Ira Deike, Elena Ludwig, Anne Rieck (alle Wasserfreunde Spandau 04), Aylin Fry, Darja Heinbichner, Sinia Plotz, Greta Tadday (alle SV Bayer Uerdingen 08), Marijke Kijlstra (Utrechtse ZSC/NED), Vivien-Sophie Krause (Eimsbütteler Turnverband), Ioanna Petiki (SSV Esslingen), Emma Seehafer (Waspo 98 Hannover), Jana Stüwe (SV Blau-Weiß Bochum), Belén Vosseberg (CN Catalunya/ESP)