Noch ein Weltrekord von Nicole Heidemann in Freiburg

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Nicole Heidemann (M.) nach der Siegerehrung für die 100m Brust

Sachdienliche Hinweise sind bei der Polizei immer willkommen, bei der Protokollführung eines großen Wettkampfs wie den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften der Masters (DKMM) in Freiburg mit über 1.000 Aktiven aber auch. Denn dadurch können von der Masters-Abteilung des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) mittels einer Protokollkorrektur im Nachgang bald noch ein weiterer Weltrekord und sechs zusätzliche Europarekorde vermeldet und demnächst zur Anerkennung eingereicht werden.

Wie Lars Renner war nämlich auch Nicole Heidemann (TV Meppen) am vergangenen Wochenende im Westbad eine neue Weltbestmarke geschwommen. Und zwar verbesserte sie in der Altersklasse 40 ihre eigene Bestmarke über 50m Brust auf 31,58 Sekunden. Gleich drei Europarekorde stellte Stefano Razeto (ST Erzgebirge) über 100m Freistil, 100m Lagen und 50m Schmetterling in der AK35 auf. Kontinentale Bestmarken bedeuten auch die erst „nur“ als deutsche Rekorde ausgewiesenen Leistungen von Fritz Ilgen (TSV Lindau/AK90) über 100m Rücken, Susanne Reibel-Oberle (SSV Lahr 1921/AK60) über 200m Lagen und Katja Otto (SG Stadtwerke München/AK40) über 50m Freistil.

Weltrekord von Nicole Heidemann: Sie hält sogar bei der Elite noch mit

Eine adäquate Würdigung hat sich Heidemann auf jeden Fall verdient. Schon bei der DMS vor vier Wochen in Berlin war die Finanzberaterin Kurzbahn-Weltrekord geschwommen, zwischendurch hatte sie mit ihren 42 Jahren dann auch das Finale der Meisterschaften in der offenen Klasse in Wuppertal das Finale erreicht und war dort knapp hinter Olympiateilnehmerin Nele Schulze Vierte geworden. „Das war eine tolle Erfahrung, die mich zum nächsten Rekord beflügelt hat“, gestand Heidemann.

Als Erfolgsgeheimnis nennt sie Qualitätsbewusstsein in allen Bereichen. Auf saubere Technik habe sie im Training schon immer geachtet, trotzdem haben Videoanalysen von Experten zuletzt noch einmal Fortschritte ermöglicht. Auch das Landtraining und die Ernährung wurden zuletzt noch professioneller gestaltet. „Man muss sich ein gutes System bauen. Es ist schon erstaunlich, was mit einem guten Konzept und hoher Qualität dann noch mal geht und dass absolute Bestzeiten möglich sind in diesem Alter“, staunte Heidemann selbst.

Vier Jahre nach einem Schlaganfall in Bestform

Weltrekord von Nicole Heidemann. Dass sie vor vier Jahren einen Schlaganfall samt Herz-OP überstehen musste und vieles auf der Kippe stand, sieht man der Frau heute jedenfalls nicht an. Liegt vielleicht auch daran, dass sie ihre Leidenschaft Schwimmen voller Elan auslebt und vor dem eigenen Training oft noch 90 Minuten als Trainerin für den Nachwuchs im Einsatz ist. Und auch Ziele hat sie noch genug: den Weltrekord über 200m Brust, die Master-WM 2025 in Singapur und gern auch noch ein Finalplatz bei den Deutschen Meisterschaften der offenen Klasse auf der 50m-Bahn in Berlin (01. – 04. Mai 2025). Man merke also: Der beinahe übersehene Weltrekord von Freiburg war für Nicole Heidemann nur eine Durchgangstation.