Besonders erfreulich fällt der Anstieg bei Kindern bis 14 Jahre aus. Doch auch bei Erwachsenen über 60 Jahren gab es ein deutliches Plus - jetzt mehr erfahren.
Erstmals seit dem Jahr 2005 beheimatet der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) wieder über 600.000 Menschen unter seinem Dach. Zum Stichtag 01. Januar 2025 verzeichnete der DSV exakt 602.962 Mitgliedschaften – ein Zuwachs von rund 14.500 (+2,5 %) gegenüber dem Vorjahr (588.438). Die Zahl der Schwimmvereine in Deutschland bleibt mit 2.322 nahezu konstant.
„Es ist unser Ziel, dass jedes Kind bis 2035 beim Verlassen der Grundschule sicher schwimmen kann“
Besonders erfreulich fällt der Anstieg bei Kindern bis 14 Jahre aus – hier stieg die Zahl um 3.354 auf 288.605. Auch bei Erwachsenen über 60 Jahren gab es ein deutliches Plus von 4.080 auf 71.823. „Schwimmen ist mehr als Sport – es rettet Leben, fördert und erhält die Gesundheit. Dass wir in diesen Altersgruppen wachsen, zeigt: Schwimmen hat gesellschaftliche Relevanz – von Jung bis Alt. Doch dieser Umstand spiegelt sich noch nicht ausreichend in der politischen Realität wider“, erklärt Jan Pommer, Vorstandsvorsitzender des DSV.
Wachsendes Interesse trifft auf knappe Ressourcen
Viele Vereine stoßen mit dem wachsenden Interesse an ihre Kapazitätsgrenzen. Gleichzeitig bleibt die Schwimmfähigkeit in Deutschland ein Problem: Noch immer kann jedes fünfte Kind nach der Grundschule nicht schwimmen, nur knapp die Hälfte gilt als sicher schwimmfähig. Im Jahr 2024 verloren mehr als 400 Menschen in Deutschland ihr Leben durch Ertrinken. „Es ist unser Ziel, dass jedes Kind bis 2035 beim Verlassen der Grundschule sicher schwimmen kann“, so Pommer. „Doch dafür braucht es als Basis auch ausreichend Wasserflächen – vor allem in Schulnähe.“
Eine Anfang 2024 veröffentlichte KfW-Studie zeigt: Rund 800 der etwa 6.500 Schwimmbäder in Deutschland sind von Schließung bedroht. Zudem gaben 35 Prozent der Betreiber in einer Umfrage des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) an, die Eintrittspreise erhöht zu haben. Für viele Vereine steigen damit auch die Bahnmieten. „Schwimmhallen sind Orte der Bewegung, Bildung und Begegnung – und müssen es auch bleiben“, warnt Pommer. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, gefährden wir die Grundlage für Schwimmausbildung und Vereinssport.“
Solange Bäder als freiwillige Leistung gelten, werden viele Kommunen spätestens ab 2027 angesichts der erwartbar stark ansteigenden CO2-Abgaben und Energiekosten den Eintritt eher noch weiter verteuern – oder gar zugunsten anderer Prioritäten aufgeben. Der DSV fordert deshalb eine bundesweite Infrastrukturoffensive und eine politische Neubewertung des Themas: „Schwimmbäder müssen als Teil der kommunalen Grundversorgung gelten und somit zur Pflichtaufgabe werden, an deren Kosten sich der Bund entsprechend beteiligt. Wir brauchen substanzielle Investitionen für Sanierung, Neubau und Digitalisierung. Wer heute nicht investiert, gefährdet die Gesundheit und Teilhabe von Millionen Kindern.“
Schwimmabzeichentage 2025: Gemeinsam für mehr Sicherheit im Wasser
Ein starkes Zeichen für die Schwimmausbildung setzen die Schwimmabzeichentage vom 14. – 22. Juni 2025, die die schwimmausbildenden Verbände wie der DSV gemeinsam organisieren. In teilnehmenden Schwimmbädern können Kinder, Jugendlich und Erwachsene ihre Fähigkeiten testen und Schwimmabzeichen ablegen. Wichtig zu wissen: Als sichere*r Schwimmer*in gilt man erst mit dem Schwimmabzeichen Bronze. Alle Infos, die Anforderungen für Bronze, Silber und Gold sowie eine interaktive Karte mit allen Veranstaltungsorten gibt es unter: schwimmabzeichentage.de.