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Im Januar 2020 hatte sich Martin Wolfram (Dresdner SC 1898) noch die linke Schulter ausgekugelt. Er musste operiert werden, und es sah bereits so aus, als hätte er keine Chance mehr auf ein Olympiaticket. Erst durch die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele (23. Juli – 08. August) um ein Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie bekam er unverhofft doch noch die Gelegenheit, sich für das Großereignis in Tokio (JPN) zu qualifizieren.
“Dass ich nach der ganzen Geschichte heute eine solche Leistung erzielen konnte, macht mich sehr stolz und glücklich.“
Beim Weltcup an gleicher Stelle hat er mit seinem Einzug ins Halbfinale des 3m-Wettbewerbs zumindest schon einmal einen weiteren Quotenplatz für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) gesichert. Als starker Dritter mit 446,95 Punkten lag Wolfram am Mittwoch nur knapp unter seiner Bestleistung (448,55) aus dem Jahr 2015. „Dass ich nach der ganzen Geschichte heute eine solche Leistung erzielen konnte, macht mich sehr stolz und glücklich“, sagte er. Und kündigte an: „Jetzt will ich morgen auch ins Finale einziehen.“ Das Halbfinale und das Finale werden am Donnerstag ausgetragen.
Sieben Einzelstartplätze und drei Paare bei Olympia
Der zweite DSV-Starter Alexander Lube (SV Neptun Aachen) kam in seinem ersten großen internationalen Wettkampf mit 340,40 Punkten auf Platz 31 und verpasste damit die nächste Runde. Mit Blick auf Olympia hatte das jedoch keine Auswirkungen, da Patrick Hausding (Berliner TSC) mit seinem guten Abschneiden bei der WM 2019 in Gwangju (KOR) bereits einen ersten Quotenplatz gesichert hatte.
Jedes Land kann pro Disziplin maximal zwei Starter*innen beziehungsweise ein Paar zu den Sommerspielen entsenden. Deutschland hat jetzt insgesamt sieben Quotenplätze in den vier Einzeldisziplinen erobert und wird darüber hinaus in drei der vier Synchronwettbewerbe vertreten sein. Die personengebundenen Olympiatickets werden erst bei den Deutschen Meisterschaften im Rahmen der „FINALS 2021“ vom 01. – 06. Juni in Berlin vergeben.
Christina Wassen wird Elfte im Turmfinale
Im letzten Frauenwettbewerb erreichte Turmspringerin Christina Wassen (Berliner TSC) mit 281,00 Punkten Platz elf. Es gewann die Olympia-Dritte von 2012 Pandelela Pamg (MAS/355,70). Im Halbfinale hatte Wassen als Zehnte zuvor 298,10 Punkte erzielt und konnte sich danach nicht noch einmal steigern. Mit dem erstmaligen Erreichen eines Einzelfinales beim Weltcup kann sie dennoch zufrieden sein. Im Turm-Synchronspringen war sie 2016 in Rio de Janeiro (BRA) schon einmal Weltcup-Sechste geworden.
Ihre jüngere Schwester Elena Wassen (Berliner TSC) hatte dagegen Pech: Nach Platz neun im Vorkampf fehlten ihr im Halbfinale lediglich 1,75 Punkte zum Weiterkommen. Am Ende landete sie mit 296,00 Punkten auf Rang 13. Die beiden Olympia-Quotenplätze hatten die Geschwister aber bereits am Vortag realisiert.