Leonie Beck triumphiert erneut beim Weltcupauftakt im Freiwasserschwimmen in Soma Bay. Mit einem starken Endspurt gewann die 26-Jährige das 10km-Rennen und wiederholte ihren Vorjahressieg. Auch die deutsche Staffel sicherte sich über 4x1,5km Bronze. Beck blickt optimistisch auf die Olympiavorbereitung für Paris 2024.
Leonie Beck siegt beim Weltcupauftakt in Ägypten. Dank eines grandiosen Endspurts hat die Freiwasserschwimmerin das 10km-Rennen in Soma Bay (EGY) gewonnen. Die 26-Jährige vom SV Würzburg wiederholte damit ihren Erfolg aus dem Vorjahr, dem im Saisonverlauf dann auch noch zwei WM-Siege in Fukuoka (JPN) und den Gewinn der Weltcupgesamtwertung folgten.
„Es ist schön zu sehen, dass ich so einen Weltcup wieder gewinnen kann”
Mit 22,4 Grad herrschte im Roten Meer eine deutlich angenehmere Wassertemperatur als noch bei den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) sieben Wochen zuvor, schon zeigte sich Beck wieder in gewohnt starker Manier: In den ersten fünf der insgesamt sechs Runden platzierte sie sich clever im hinteren Bereich der Spitzengruppe und schonte so ihre Kräfte für die entscheidende Phase des Rennens.
Das Vertrauen in ihre hohe Endgeschwindigkeit erwies sich als berechtigt, Beck schob sich während der Schlussrunde immer weiter nach vorn und zog kurz vor dem Zielbereich dann auch noch an Bettina Fábián vorbei und schlug nach 2:04:31,00 Stunden vier Zehntel vor der Ungarin (2:04:31,40) und Angela Martínez Guillen (ESP/2:04:33,80) an.
„Es ist schön zu sehen, dass ich so einen Weltcup wieder gewinnen kann“, sagte Beck nach der Siegerehrung. „Auch wenn einige Topnationen fehlten, gibt mir das Rückenwind für Paris. Aber auch da kann es ja wieder kälter werden, das kann man sich in unserem Sport nicht aussuchen, und deshalb werde ich versuchen, mich dafür entsprechend vorzubereiten. Jedes Weltcuprennen dient in diesem Jahr vor allem dem Feinschliff für Olympia.“ Das zweite von insgesamt fünf Weltcuprennen dieser Saison findet im Mai auf Sardinien statt.
Becks Würzburger Vereinskollegin Lea Boy auf Platz sechs (2:04:35,80) sowie Fabienne Wenske (SV Nikar Heidelberg) auf Rang 14 (2:04:41,70) zeigten ebenfalls überzeugende Leistungen, mit denen sich vor allem Boy auch für die Europameisterschaften im Juni in Belgrad (SRB) empfahl. „Sechster Platz ist für mich okay, nachdem es beim für Olympia entscheidenden Weltcup zuletzt ja leider nicht so gut geklappt hatte. Ich werde trotzdem einfach weiter angreifen, nicht nur im Weltcup“, sagte Boy.
Niklas Frach sichert im Endspurt Staffelbronze für Deutschland
Bei den Männern hatte Italien zuvor alle drei Podestplätze abgeräumt: Domenico Acerenza setzte sich nach 1:55:26,40 Stunden vor Gregorio Paltrinieri (1:55:28,90) und Dario Verani (1:55:29,50) durch. Jonas Kusche (SC Chemnitz/1:57:49,10) belegte Rang 19 und landete damit vier Plätze vor Niklas Frach (SG Frankfurt/1:58:58,10). Die deutschen Olympiastarter Florian Wellbrock (SC Magdeburg) und Oliver Klemet (SG Frankfurt) waren aufgrund eines Höhentrainingslagers nicht am Start.
Einen Tag später kam trotzdem noch Bronze im Staffelrennen über 4×1,5km hinzu. Das DSV-Team war mit Boy und Beck gleich auf den vorderen Positionen platziert, anschließend hielten auch Kusche und Frach durchgehend den Kontakt zur Spitze. Erst im Zielsprint zogen die Topstars Marc-Antoine Olivier (FRA) und Gregorio Paltrinieri (ITA) zwar leicht davon, beim Anschlagduell um den dritten Platz spielte Frach aber gekonnt seine größere Armreichweite aus und ließ Guillem Pujol (ESP) hauchdünn hinter sich.. „Natürlich bin ich sehr happy, dass ich die Medaille nach Hause bringen konnte, schließlich lag mein letzter Weltcupeinsatz inzwischen schon zehn Monate zurück“, sagte Frach.