© Jo Kleindl
Das Coronavirus kann den Schwimmsport nicht bremsen, das zeigen die aktuell laufenden Europameisterschaften in Budapest (HUN). Am zweiten Finaltag der Beckenwettbewerbe gab es wieder absolute Topleistungen. Alle voran durch Kliment Kolesnikow (RUS), der seinen Weltrekord über 50m Rücken vom Vortag um weitere 13 Hundertstel auf 23,80 Sekunden verbesserte. Außerdem glänzten Olympiasieger*innen wie Adam Peaty (GBR) beim Sieg über 100m Brust in 57,66 Sekunden oder Ranomi Kromowidjojo (NED) über 50m Freistil (23,97). Über 800m Freistil zeigte zudem Simona Quadarella (ITA) in 8:20,23 Minuten ihre Klasse, über 100m Schmetterling gab es mit Anna Ntountounaki (GRE) und Marie Wattel (FRA) in 57,37 Sekunden sogar zwei zeitgleiche Siegerinnen.
Platz 16 für Klenz im Halbfinale
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Nationen ist die Olympiaqualifikation für die deutschen Beckenschwimmer*innen jedoch bereits beendet. Zugunsten einer langfristigen Olympiavorbereitung ist in der ungarischen Hauptstadt aktuell ein Team mit Nachwuchstalenten und nur zwei Tokio-Startern am Start. Für das Halbfinale am heutigen Nachmittag hatte sich trotz der starken Konkurrenz Ramon Klenz qualifiziert. Hier verpasste der Berliner, den ein Autounfall unmittelbar vor der entscheidenden Olympiaqualifikation im April wohl das Tokio-Ticket gekostet hat, über 200m Schmetterling dann aber als 16. den Einzug in den Endlauf am Mittwoch. Körperliche Auswirkungen des Unfalls spüre er zwar kaum noch, räumte Klenz ein:
„Es kommt wohl inzwischen vom Kopf. Ich versuche gerade, jedes Rennen anders zu schwimmen, um noch etwas rauszudrücken.“
Ihr EM-Debüt im Erwachsenenbereich gaben Bente Fischer (1:09,32/Rang 34.) und Kim Herkle (1:11,57/Rang 57.) und sammelten auf der 100m-Brust-Strecke wichtige Wettkampferfahrungen. Jessica Steiger versuchte auf selber Strecke einen Strategiewechsel.
„Ich wollte das Rennen etwas vorsichtiger angehen als zuletzt bei der Olympiaqualifikation, aber das war dann für diese stark besetzte EM dann leider etwas zu langsam“, meinte Steiger, der mit 1:08,31 (Platz 21) nur knapp zwei Zehntel zum Einzug ins Halbfinale fehlten.
Über 100m Freistil konnte auch Björn Kammann (49,83/Rang 50) erstmalig Erfahrung auf der EM-Bühne sammeln. Wie auch seinem Kollege Josha Salchow (49,37 Sekunden/Rang 28) fehlten Kammann die entscheidenden Sekunden zum Halbfinale.
„Ich hatte beim Einschwimmen ein gutes Gefühl und gehofft, dass ich an meine Zeit von Stockholm (48,77) herankomme und auf jeden Fall unter 49 bleibe“, so der Heidelberger Salchow, der auf gleicher Strecke startete.
Gegen das extrem starke Teilnehmer*innenfeld bei dieser EM hätte es bei ihm jedoch eine Bestzeit gebraucht, um weiterzukommen. Über 50m Rücken kamen Nadine Laemmler (29,24) und Jenny Mensing (29,37) auf die Plätze 33 und 37.