Jonas Lieschke wird auf Sardinien Junioren-Weltmeister im Freiwasserschwimmen

Raik Hannemann
Raik Hannemann
17:10

Ein 15-Jähriger begibt sich auf die Spuren von Florian Wellbrock. Hamburgs neuer Goldjunge gewinnt die 5km und dazu Silber mit der Staffel. Im Freiwasserschwimmen sollte es damit auch in Zukunft viele Erfolge geben können.

Jonas Lieschke jubelt mit der deutschen Fahne© World Aquatics/Deepbluemedia

Jonas Lieschke wird Junioren-Weltmeister über 5km am Mugoni Beach bei Alghero

Der Termin im Spätsommer machte die Weltmeisterschaften der Junior*innen im Freiwasserschwimmen zu einer kniffligen Sache für die Aktiven und ihre Coaches, schließlich brauchte es so einer langen Saison mit vielen Wettkämpfen auch mal Erholungspausen. Im Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) haben sie es aber gut hinbekommen mit der Periodisierung, bei den Titelkämpfen vor der Traumkulisse rund um Alghero (ITA) sprangen diesmal gleich zwei Medaillen und Rang vier in der Nationalwertung heraus.

Jonas Lieschke wird  Junioren-Weltmeister auf Sardinien, ihm gelang auf der Trauminsel eine nahezu optimale Ausbeute. Erst schwamm der 15-Jährige vom Hamburger SC über 5km allen Konkurrenten davon und sicherte sich mit über 13 Sekunden Vorsprung WM-Gold, zwei Tage später schaffte er es mit der Mixedstaffel über 4×1,5km an der Seite von Sydney Savannah Ferch (SG Dortmund), Laura Marie Blumenthal Haz (TB1888 Erlangen) und Moritz Erkmann (SC Chemnitz) dann noch einmal auf das Podest, nur Ungarn war wie schon bei der JEM in Wien (AUT) im Juli noch etwas schneller. Die Staffel der älteren Jahrgänge landete nach JEM-Bronze im Juli diesmal auf Rang acht, hier machte sich der gesundheitsbedingte Ausfall des JEM-Dritten Jonas Kusche (SC Chemnitz) bemerkbar.

Jonas Lieschke wird Weltmeister, dazu viele Topplatzierungen

„Man konnte auf Sardinien sehen, dass bei uns vielversprechende Talente nachkommen. Denn auch abseits der Medaillenränge gab es noch weitere gute Platzierungen, die uns positiv in die Zukunft blicken lassen“, sagte Nachwuchs-Bundestrainer Olaf Bünde in einem Fazit. Jonas Lieschke wird  Junioren-Weltmeister und erinnerte mit seinem überlegenen Auftritt sogar ein wenig an die besten Tage von Florian Wellbrock bei Olympia.  Lukas Paul Steuter (Wasserfreunde Spandau 04) war Sechster über die 7,5km geworden, Hannah Gätjen (SG Stormarn Barsbüttel) hatte über 10km Rang sieben erkämpft. Angesichts steigender Teilnehmer*innenzahlen und Leistungsdichte insbesondere in den älteren JWM-Jahrgängen weiß Bünde aber auch: „Sich stetig weiterzuentwickeln und Erfahrungen zu sammeln ist in diesem Altersbereich das Wichtigste. Das sieht man ja auch bei Jonas Lieschke, der bei der JEM noch nicht zu den Medaillenkandidaten gezählt hatte, bevor er hier dann so auftrumpfte.“

Laura Marie Blumenthal Haz, Sydney Savannah Ferch, Jonas Lieschke und Moritz Erkmann bei der Siegerehrung© World Aquatics/Deepbluemedia

Staffelsilber: Laura Marie Blumenthal Haz, Sydney Savannah Ferch, Jonas Lieschke und Moritz Erkmann bei der Siegerehrung

Unterhaltsame Premiere für den Knockout-Sprint

Premiere im WM-Programm feierte auf Sardinien der Knockout-Sprint über 3km. In pro Geschlecht zwei verschiedenen Läufen über 1500 Meter kamen jeweils die zehn Schnellsten eine Runde weiter, nach wenigen Minuten Pause stand für diese dann ein gemeinsames 1000m-Rennen an, bei dem sich wieder die jeweils besten zehn für die abschließenden 500 Meter qualifizierten. Das erste Gold erkämpften sich dabei Olympiateilnehmerin Claire Weinstein (USA) und Kaito Tsujimori (JPN), die DSV-Vertreter*innen Hannah Gätjen (Sechste) und Julia Ackermann (SC Chemnitz/Zehnte) waren auch in der Schlussrunde dabei.

„Den Aktiven hat das neue Wettkampfformat auf jeden Fall Spaß gemacht, gerade auch am Anfang mit der der taktischen Komponente zu spielen.“

„Es gab viel Action. Ich finde dieses neue Format spannend und unterhaltsam, auch wenn es vielleicht noch ein paar kleinere Anpassungen geben wird“, sagte Bundestrainer Bünde. Die Auslosung kann nämlich für eine arg ungleichmäßige Verteilung der Topleute in den Vorläufen sorgen, der um drei Minuten zeitversetzte Start der Vorläufe dann auch für ungleiche Pausenlängen – was sich bei mehr als zwei Vorläufen dann ja auch noch um mehrere Minuten verstärken würde. Bünde: „Den Aktiven hat es auf jeden Fall Spaß gemacht, gerade auch am Anfang mit der der taktischen Komponente zu spielen.“

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