© Jo KleindlIn dieser Woche wird die Olympiaqualifikation im Beckenschwimmen zum Spiel ohne Grenzen, denn Tickets für die Spiele in Tokio (23. Juli – 08. August) können sich die Besten im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) an gleich vier verschiedenen Orten erkämpfen, ehe sich dann alle noch einmal zum großen Finale in Berlin (16. – 18. April) treffen.
In Stockholm geht es schon am Donnerstag los bei den Swim Open. Hier will beispielsweise Lea Boy (SV Würzburg) die Olympianorm über 1500m Freistil (16:16,00 Minuten) unterbieten, nachdem sie zuletzt mit Bronze beim Freiwasser-Weltcup in Doha geglänzt hatte. „In Schweden habe ich vor zwei Jahren meine 1500m-Bestzeit aufgestellt, die ganz knapp unter der Olympianorm liegt. Bei der Auswahl des Wettkampfortes hat dieser positive Fakt auch eine Rolle gespielt“, erzählte die 21-Jährige. Sich für den Saisonhöhepunkt in Japan empfehlen wollen sich hier auch Reva Foos (200m Freistil) und Lucas Matzerath (100m Brust/beide SG Frankfurt). Auch bereits für Olympia qualifizierte Cracks wie Leonie Beck (SV Würzburg), Philip Heintz (Nikar Heidelberg), Marco Koch (SG Frankfurt), Marius Kusch und Jacob Heidtmann (Team Elite San Diego) nutzen das traditionelle Meeting in Skandinavien für einen internationalen Formtest. Die beiden letztgenannten wollen sich in Stockholm beispielsweise auch für die olympischen Freistilstaffeln anbieten, treten aber auch auf ihren Paradestrecken 100m Schmetterling bzw. 400m Lagen an.
Doppel-Weltmeister Wellbrock startet lieber daheim in Magdeburg
Ab Freitag geht es dann auch beim Eindhoven Qualification Meet zur Sache. Den Weg in die Niederlande treten unter anderem Lisa Höpink, Kathrin Demler, Damian Wierling, Poul Zellmann (alle SG Essen), Jessica Steiger (VFL Gladbeck) und Jessica Felsner (Aqua Köln) an, neben den Hamburger*innen Hannah Küchler, Julia Mrozinski, Rafael Miroslaw und Björn Kammann entschieden sich aber auch Sonnele Öztürk (SC Potsdam) und Lisa Graf (SG Neukölln) für eine Autofahrt ins Nachbarland. „Das Becken in Eindhoven ist sehr schnell und die Konkurrenz stark“, begründete Felsners Trainer Mitja Zastrow die Reiseplanung in einem ARD-Bericht.
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“Wir wissen, dass wir uns am finalen Wochenende unserer Olympiaqualifikation noch einmal im schnellsten Becken Europas treffen werden. Nämlich in Berlin.“
Aber auch beim Heimspiel in Magdeburg ist am Samstag und Sonntag mit absoluten Topzeiten im Kampf um die Olympiatickets zu rechnen, denn um die Pokale der Gothaer Versicherung kämpfen auch Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock (SC Magdeburg) und Sarah Köhler (SG Frankfurt) mit. In den Blickpunkt rücken sollen sich im Sog der Topstars hier aber auch Wellbrocks junge Vereinskolleg*innen Isabel Gose und Lukas Märtens. Beiden wurden von Bundestrainer Bernd Berkhahn zuletzt bereits überragende Trainingsleistungen attestiert. „Während bei Sarah und Florian der Fokus bei dieser Leistungsüberprüfung natürlich weiter ganz auf Olympia liegt, ist die Anspannung bei denen, die sich das Ticket für Tokio erst noch erkämpfen müssen, nun besonders groß. Aber ich bin sehr optimistisch, dass von allen gute Zeiten abgeliefert werden können.“ Diese erhoffen sich aber auch nach Sachsen-Anhalt angereiste Gäste wie Angelina Köhler (Hannover 96), Marek Ulrich (SSG Leipzig) oder Christoph Fildebrandt (SG Saar Max Ritter).
Auch in Kalifornien ist die Olympiaqualifikation möglich
Außerdem gilt es für alle Schwimmfans in dieser Woche noch, den Blick zu den USA-Student*innen nach Übersee zu richten. Beim Pro Swim Meet in Mission Viejo (Kalifornien) sind nämlich auch noch einige Deutsche mit Olympiachancen am Start, unter anderem Alexander Kunert und Jonathan Berneburg.
„Die Auswahl des Wettkampforts konnte diesmal auch deswegen so individuell erfolgen, weil wir wissen, dass wir uns am finalen Wochenende unserer Olympiaqualifikation noch einmal im schnellsten Becken Europas treffen werden. Nämlich in Berlin“, sagte Bundestrainer Hannes Vitense. Trotzdem ist natürlich auch an diesem Wochenende jede erfüllte Normzeit willkommen.
Wettkampf in Dortmund abgesagt
Während die Vorbereitungen für Berlin bereits auf Hochtouren laufen, ist der für das gleiche Wochenende geplante Wettkampf in Dortmund (17./18. April) nun aufgrund der vorherrschenden pandemischen Lage abgesagt worden. Aufgrund des örtlich geltenden Lockdowns ist die Veranstaltung seitens des Ordnungsamts der Stadt Dortmund nicht genehmigt worden, wie der Schwimmverband NRW am Mittwoch mitteilte. Auf dieser Basis sei eine Ausrichtung leider nicht möglich.