Finalticket gelöst: Die deutschen Wasserballer bescheren sich selbst

Philip Häfner
Philip Häfner
21:21

Das DSV-Team schafft als Zweiter des Turniers in Istanbul die Qualifikation für das Super Final mit den Top-Teams. Im Endspiel waren nur die Niederländer nicht zu schlagen – trotz eines starken Comebacks der deutschen Mannschaft.

Teamfoto der deutschen Wasserballmänner beim Weltcupturnier 2024 in Istanbul© privat

Deutschlands Wasserballer hatten beim Weltcup in Istanbul allen Grund zur Freude

Für die Wasserballer des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) gab es bereits am Samstag eine vorzeitige Bescherung. Vom Weltcupturnier der Division 2 in Istanbul (TUR) bringt Deutschland nämlich eines der zwei begehrten Tickets zum Super Final mit nach Hause, das sich die Mannschaft nun unter den Weihnachtsbaum legen kann. Das Weltcupfinale, an dem dann auch die Top-Teams aus Division 1 teilnehmen, findet im April 2025 statt, der Austragungsort ist noch offen. Unter anderem werden dort dann die letzten WM-Tickets für die Weltmeisterschaften im Sommer in Singapur vergeben.

Insgesamt war das eine ganz tolle Leistung. Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert und sehr motiviert gespielt, was mich sehr freut, denn nur so können wir uns entwickeln.

„Insgesamt war das eine ganz tolle Leistung. Die Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert und sehr motiviert gespielt, was mich sehr freut, denn nur so können wir uns entwickeln. Wir müssen noch dazu kommen, solche schweren Stressspiele zu gewinnen. Das ist ein Prozess und dieses Turnier war sicherlich eine Station auf diesen Weg. Am Ende haben wir das primäre Ziel erreicht und freuen uns auf das Finale“, sagte Bundestrainer Milos Sekulic.

Comeback von Deutschland im Finale des Weltcups kommt zu spät

Zum Turniersieg reichte es am Ende nicht ganz. Den sicherte sich mit 11:9 der Nachbar aus den Niederlanden, der damit zugleich für die nächste Auflage des Weltcups für die Top-Gruppe gesetzt ist. Deutschland erwischte im Endspiel keinen guten Start und lag beim dritten Einsatz binnen 24 Stunden schon früh mit 0:4 zurück. Bis zur Halbzeit kämpfte man sich aber wieder heran (4:6). In der Folge war die Partie offen, der DSV-Auswahl gelang es jedoch nicht, sie noch komplett zu drehen, trotz am Ende mehr Schüssen auf den niederländischen Kasten.

„Wir haben die ersten acht Minuten mit angezogener Handbremse gespielt. Die Müdigkeit war sehr stark spürbar und es hat etwas Zeit gedauert, bis die Jungs dieses Gefühl in einen starken Wunsch, das Spiel zu drehen, umgewandelt haben, was allerdings auch viel Kraft gekostet hat. Die hat am Ende ein wenig gefehlt. Wir haben hier ohne einen richtigen zweiten Center gespielt, wodurch andere Feldspieler stark belastet wurden, auch dies war am Ende des Spiels und Turniers spürbar“, sagte Sekulic. Bester Torschütze war der Potsdamer Till Hofmann (vier Treffer), der bei seinem ersten Turnier bei den Erwachsenen auch insgesamt einen starken Eindruck hinterließ.

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Im Halbfinale war China kein Maßstab

Mit einem souveränen 20:9 im Halbfinale gegen China hatte sich Deutschland zuvor sein Finalticket gesichert. „Das war sehr gut. Das Team war aufeinander eingestimmt und höchstmotiviert, so wie es sein muss“, lobte der Bundestrainer nach dem Spiel.

Nach dem ersten Viertel führte das DSV-Team zunächst 6:4 und legte dann wie schon im Viertelfinale erneut im zweiten Abschnitt einen Zwischenspurt hin – innerhalb von fünfeinhalb Minuten wuchs der Vorsprung so 6:5 auf 11:5. Zur Halbzeit stand es 12:6, nach drei Vierteln sogar 16:9, die Partie war zu diesem Zeitpunkt quasi schon entschieden. In den letzten acht Minuten kassierte Deutschland dann keinen Gegentreffer mehr, war aber selbst noch vier Mal erfolgreich. Beste Torschütze waren Zoran Bozic und Mark Gansen mit je vier Treffern.