Doppelter Triumph für Wiesbaden bei der DMS

Raik Hannemann
Raik Hannemann
16:12

Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen in Essen sichert sich der SC Wiesbaden 1911 beide Titel. Bei den Frauen steigen Spandau und Cannstatt ab, bei den Männern München und Nürnberg. Dafür rücken Dortmund und Wetzlar sowie Darmstadt und Bochum fürs kommende Jahr in die Bundesliga auf.

Das Team des SC Wiesbaden© Patrick Wallbaum

Das Team des SC Wiesbaden. Die Topstars waren Tessa Giele (6.v.r.)

Bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen (DMS) in Essen hat der SC Wiesbaden 1911 einen historischen Doppeltriumph gefeiert. Sowohl bei den Frauen (24.905 Punkte) als auch bei den Männern (24.628) sicherten sich die Teams aus der hessischen Landeshauptstadt am Wochenende die Titel jeweils vor der SG Frankfurt.

„Das ist ein absoluter Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte und hilft uns ganz sicher auch wirtschaftlich“, freute sich Cheftrainer Oliver Großmann nach der Siegerehrung im Sportbad Thurmfeld. Die im DMS-Reglement gegebene Möglichkeit des Einsatzes ausländischer Stars hatte er für diese Meisterschaft intensiv genutzt. Und so sorgte beispielsweise die Niederländerin Tessa Giele dann gleich für die drei punktbesten Leistungen bei den Frauen mit ihren Zeiten über 50m (25,18 Sekunden) und 100m Schmetterling (55,84 Sekunden) sowie 100m Lagen (58,54). „Auch unser eigener Nachwuchs hat aber einen wichtigen Teil zum Sieg beigetragen. Und viel gelernt durch die Tipps und Hinweise, die ein Topstar wie Kira Toussaint hier gegeben hat“, so Großmann.

Doppelter Triumph für Wiesbaden, starker Einsatz von Köhler und Schwarz

Wie wichtig die DMS für die hiesigen Vereine ist, zeigte aber auch der große Einsatz von Angelina Köhler. Die Schmetterlings-Weltmeisterin und Olympiavierte von Paris war am Samstagabend bei einer großen Sportgala vor 2.000 Gästen in Berlin geehrt worden als Dritte der Sportlerinnenwahl hinter Para-Schwimmerin Elena Semechin und Sprinterin Gina Lückenkemper. Kurz nach Mitternacht setzte sich Köhler dann in den Zug und bestritt nach der Ankunft gegen 06:00 Uhr am Sonntag dann die maximal möglichen fünf DMS-Rennen für ihre SG Neukölln. Mit zwei Laufsiegen und drei zweiten Plätzen peppte Köhler das Punktekonto der Titelverteidigerinnen dabei noch gehörig auf.

Alle DMS-Zeiten auf einen Blick

Starke Leistungen für ihren Verein zeigten bei der DMS in Essen auch Aktive, die demnächst bei der Kurzbahn-WM in Budapest (HUN/10. – 15. Dezember) starten werden. So kraulte Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) über 1500m Freistil in 14:35,36 Minuten zur punktbesten Leistung dieser Titelkämpfe bei den Männern, um wenige Minuten später dann auch über 400m Lagen (4:20,74) zu starten. Gut in Form zeigten sich auch Melvin Imoudu (Potsdamer SV) und Lucas Matzerath (SG Frankfurt) über 100m Brust mit Zeiten von 58,46 beziehungsweise 58,52 Sekunden. Für die punktbeste Leistung einer deutschen Schwimmerin sorgte zudem Anna Elendt mit ihren 1:05,13 Minuten über 100m Brust. Die 23-Jährige von der SG Frankfurt plant allerdings ohne WM-Start in Ungarn. Außerdem sorgte der 15-Jährige Larus Thiel (SG Bayer) für einen neuen deutschen Jahrgangsrekord über 50m Schmetterling (24,49 Sekunden).

Taliso Engel bleibt zweimal unter seinem Weltrekord

Doppelter Triumph für Wiesbaden, aber auch im Abstiegskampf ging es spannend zu. In die 2. Liga abgestiegen sind an diesem Sonntag die Frauen der Wasserfreunde Spandau 04 und des SV Cannstatt, dafür rücken die SG Dortmund und TV Wetzlar ins Oberhaus auf. Bei den Männern heißen die Aufsteiger DSW 1912 Darmstadt und Blau-Weiß Bochum, die die Plätze der SG Stadtwerke München und des 1. FC Nürnberg Schwimmen einnehmen. Für die Franken war unter anderem auch Paralympicssieger Taliso Engel gestartet, trotz neuer Bestzeiten deutlich unter seinen aktuellen Para-Weltrekorden über 100m Brust (59,46 Sekunden) und 200m Brust (2:10,33 Minuten) reichte es am Ende aber nicht zum Klassenerhalt. Auf DSV-Veranstaltungen werden Para Weltrekorde nicht offiziell anerkannt.

DMS 2024: Endstand Frauen

PlatzVereinPunkteAbstand
1.SC Wiesbaden 191124.905
2.SG Frankfurt23.920985
3.SG Essen23.661259
4.SV Nikar Heidelberg22.794867
5.SC Chemnitz von 189222.552242
6.SG Bayer22.396156
7.SG Neukölln e.V. Berlin22.35244
8.Waspo 98 Hannover22.31636
9.SSG Leipzig22.25462
10.SG Stadtwerke München21.877377
11.Wasserfreunde Spandau 0421.313564
12.SV Cannstatt19.0182.295
© Patrick Wallbaum

Das Podest der Männer mit Frankfurt, Wiesbaden und der SSG Saar Max Ritter (v.l.)

DMS 2024: Endstand Männer

PlatzVereinPunkteAbstand
1.SC Wiesbaden 191124.628
2.SG Frankfurt24.352276
3.SSG Saar Max Ritter23.860492
4.1. Potsdamer SV23.84515
5.SG Bayer23.718127
6.SC Aqua Köln23.585133
7.SG Essen23.49788
8.SG Neukölln e.V. Berlin23.232265
9.Waspo 98 Hannover23.043189
10.SSG Leipzig22.820223
11.SG Stadtwerke München22.278542
12.1.FC Nürnberg Schwimmen21.690588