Als erster Mensch bewältigt Andreas Waschburger die Ocean’s Seven in unter 50 Stunden. Sein Weg dorthin war geprägt von eisigen Temperaturen im Nordkanal und seinem insgesamt dritten Streckenrekord.

Andreas Waschburger schwamm die Ocean’s Seven so schnell wie kein anderer
Dank Florian Wellbrock ist Deutschland an Erfolge im Freiwasserschwimmen ja schon seit Jahren gewohnt, an diesem Donnerstag kam aber noch ein ganz besonderer hinzu. Als erster Mensch meisterte Andreas Waschburger die Ocean’s Seven unter 50 Stunden. In 49:37:40 Stunden verbesserte der 38-Jährige aus Saarbrücken die bisherige Bestmarke des Australiers Andy Donaldson (63:02:09) damit um mehr als 13 Stunden!
Die Ocean’s Seven gelten als die ultimative Herausforderung beim Schwimmen ohne Neopren und andere Hilfsmittel im offenen Gewässer, erst 42 Menschen weltweit haben sie bestanden bislang. Ähnlich wie bei den Seven Summits beim Bergsteigen ist hier auf jedem Kontinent mindestens eine besonders herausfordernde Meeresenge zu durchqueren. Vor knapp zwei Jahren begann der frühere Olympiateilnehmer Waschburger das große Abenteuer mit einem Weltrekord für die Durchquerung des Ärmelkanals, ließ ein Jahr später beim zweiten Rennen vor Hawaii eine weitere Bestmarke folgen. Nach weiteren Topzeiten in der Straße von Gibraltar und der Cook Strait (NZL) sowie den technisch anspruchsvollen Querungen von Tsugaru (JPN) und Catalina (USA) schloss er nun im berüchtigten Nordkanal die siebte Etappe ab.
Seine 8:11:12 Stunden bedeuteten dabei zum dritten Mal Streckenrekord. Die bisherige Bestzeit hielt Jordan Leckey (GBR/09:09:30). Steven Munatones, der Erfinder der Ocean’s Seven, war extra aus den USA angereist. Er lobte den Deutschen: „Was Andreas hier geleistet hat, ist historisch. Zwei Weltrekorde in einem Swim – das ist eine
Leistung, die weltweit ihresgleichen sucht.“
Rund um Manhattan ist das nächste Ziel
Zwischen Gobbins (Nordirland) und Knock Bay (Schottland) sind es rund 34 Kilometer Luftlinie, die tatsächlich zu schwimmende Distanz wird dabei stark durch Strömungen und Wind beeinflusst. Und die Leistung natürlich auch sehr von den äußeren Bedingungen. Als Waschburger um 03:20 Uhr Ortszeit ins Wasser stieg, war die Luft lediglich zwölf Grad warm, das Wasser hatte 14 Grad. Vom Begleitboot aus war gut zu sehen, wie der Rücken des Schwimmers vor Kälte tiefblau anlief. Anders als zuvor im Catalina-Kanal vor Kalifornien war diesmal die Beleuchtung des Wassers vom Boot aus erlaubt, was Waschburger das Durchkämpfen etwas erleichterte.
Wer denkt, dass Waschburger nach diesem Rekord nun langsam genug hat vom Langstreckenschwimmen, der täuscht sich. „Die Triple Crown ist ein weiterer Traum von mir“, verriet der Polizist. Zu der gehört neben den bereits bezwungenen Ärmel- und Catalina-Kanal noch das „20 Bridges Swim“ rund um Manhattan in New York.
So bezwang Nathalie Pohl die Ocean’s Seven