Sarah Köhler zieht überzeugend ins 800m-Finale ein

Svea Ziegenhagen
Svea Ziegenhagen
14:51

© picture alliance / Laci Perenyi

Beflügelt vom Gewinn der Bronzemedaille über 1500m Freistil hat Sarah Köhler sich am Tag danach auch einen Finalplatz für die 800m Freistil gesichert. Trotz dosiertem Einsatz blieb die 27-Jährige von der SG Frankfurt in 8:17,33 Minuten nicht einmal eine Sekunde über ihrem deutschen Rekord und sicherte sich damit Rang vier im Vorlauf. Schnellste war Katie Ledecky, die sechsmalige Olympiasiegerin aus den USA, in 8:15,67.

„Wichtig war für mich heute erst einmal, in das Finale zu schwimmen und dabei nicht irgendwo auf der Außenbahn zu landen, damit ich alles ein bisschen im Blick habe“, sagte Köhler.

Auf einen Endspurt verzichtete sie trotzdem, um wie schon vor ihrem Bronze-Rennen mit den Kräften hauszuhalten. Gedanken an eine zweite Medaille schiebt Köhler vor dem Finale am Samstag (ab 03:30 Uhr MESZ) erst einmal von sich: „Die Karten werden neu gemischt. Und ich hoffe, dass ich irgendwie vielleicht auch ein bisschen Glück habe und da vorne mit reinkomme, und dann schauen wir mal, was dabei rumkommt. Meine Olympischen Spiele sind schon sehr, sehr gut. Das kann mir jetzt keiner mehr nehmen.“

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Das lässt sich auch für Isabel Gose sagen. Die 19-Jährige, die über 400m Freistil Sechste geworden war, verbesserte ihre Bestzeit auf der doppelt so langen Distanz um gleich sechs Sekunden auf 8:21,79. Als Neunte fehlten ihr damit nur 1,2 Sekunden zum Finale „Das ist Meckern auf hohem Niveau. Aber wenn man einmal das Gefühl hatte, hier eine Runde weiterzukommen, dann will man das natürlich bei jedem Rennen haben“, sagte Gose. Mit Blick auf künftige Titelkämpfe und Olympia 2024 in Paris macht ihr die Zeit aber Mut, mit viel Vertrauen ins Trainerteam und sich selbst will sie sich der Spitze nun weiter Schritt für Schritt nähern.

„Ich schwimme die 800 Meter erst, seitdem ich bei Bernd Berkhahn trainierte, also seit knapp einem Jahr so richtig. Ich hoffe, da geht noch einiges.“

Nicht genug ging an diesem Abend in Tokio bei Marius Kusch. Seine 52,05 Sekunden über 100m Schmetterling reichten nur zum 23. Platz. Das Halbfinale ging mit 51,74 weg, mit seiner Bestzeit (51,35) wäre Kusch sogar unter den besten Acht gelandet. Als Schnellster stellte Caeleb Dressel (USA) einen olympischen Rekord (50,39) auf. „Marius hatte sicherlich andere Vorstellungen und Ziele hier in Tokio“, sagte Bundestrainer Hannes Vitense. „Nun gilt es für ihn, den Fokus auf die Lagenstaffel zu richten und dort um ein mögliches Finale zu kämpfen.“

Mixed-Staffel kratzt am deutschen Rekord

Das sollte möglich sein. Bei der olympischen Premiere der Mixed-Staffel über 4x100m Lagen belegte Deutschland am Donnerstag Rang zehn. Marek Ulrich (Rücken: 53,82 Sekunden), Fabian Schwingenschlögl (Brust: 58,35), Lisa Höpink (Schmetterling: 58,06) und Annika Bruhn (Freistil: 53,96) verpassten in 3:44,19 Minuten den deutschen Rekord zwar nur um sechs Hundertstel, zu dem Achten Israel und dem Finaleinzug fehlten damit aber 25 Hundertstel.

„Wenn Frauen und Männer gegeneinander antreten, passiert viel Ungewohntes. Es hat aber total viel Spaß gemacht, bei dieser Mixed-Premiere dabei zu sein. Wir sind mit unserer Leistung auch zufrieden, auch wenn es am Ende so knapp war“, sagte Lisa Höpink.

Vorlaufschnellste waren die Brit*innen mit Europarekord (3:38,75).

 

Name Strecke Zeit Platz
Sarah Köhler 800m Freistil 8:17,33 4
Isabel Gose 800m Freistil 8:21,79 9
Marius Kusch 100m Schmett. 52,05 23
Marek Ulrich, Fabian Schwingenschlögl, Lisa Höpink, Annika Bruhn 4x100m Lagen Mixed 3:44,19 10