Heidtmann hat mit Olympia eine Rechnung offen

Raik Hannemann
Raik Hannemann
12:31

idtmann hat mit Olympia eine Rechnung offen.© Jo Kleindl

Nachdem die Olympischen Spiele in Tokio am Freitag feierlich eröffnet wurden, geht es am Samstag um 12:02 Uhr MESZ (ZDF und Eurosport) mit den Schwimmwettbewerben im Tokyo Aquatics Centre los. Als erster Deutscher von insgesamt 28 wird dann Jacob Heidtmann im vierten und letzten Vorlauf über 400m Lagen um 12:19 Uhr im Einsatz sein. Der 26-Jährige möchte für einen guten Start im Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) sorgen. Und dabei auch eine offene Rechnung begleichen.

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In Rio de Janeiro (BRA) 2016 war der Elmshorner im olympischen Vorlauf deutschen Rekord geschwommen und hätte sich damit als Fünfter für das Finale qualifiziert. Wegen eines technischen Fehlers bei der Wende von Brust zu Freistil war er aber disqualifiziert worden. „Ich habe es noch im Kopf und renne auch nicht davor weg“, sagte Heidtmann dieser Tage in einer Online-Pressekonferenz des DSV. „Ich freue mich, dass ich die Chance habe, das geradezurücken und wieder antreten zu dürfen über 400 Meter Lagen.“

Heidtmann hat mit Olympia eine Rechnung offen. Und hat Heidtmann in den vergangenen Jahren viel investiert. Er zog im September 2019 nach San Diego (USA) und trainierte dort wie Marius Kusch unter Trainer David Marsh. Nun verriet er: „Ich bin zu 100 Prozent zufrieden mit meiner Vorbereitung. Und würde sogar fast sagen, dass ich in einer besseren Form bin als 2016.“ Das lässt auf einen guten Start hoffen.

Lukas Märtens hat sich weiter verbessert

Anschließend gehen ab 12:54 Uhr Lukas Märtens und Henning Mühlleitner im im vierten der fünfe Vorläufe über 400m Freistil an den Start. „Mein erster großer internationaler Wettkampf überhaupt und dann gleich Olympische Spiele“, sagte Märtens. Der 19-Jährige versucht also erst gar nicht, seine (ganz normale) Aufregung vor dem Debüt zu verbergen. „Hier im Olympischen Dorf ist alles sehr aufregend und überwältigend für mich“, erzählte der Magdeburger.

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Das Ziel sei natürlich Bestzeit, damit wäre vielleicht auch ein Finaleinzug möglich. Nachdem Märtens bei der Olympiaqualifikation noch die letzte Wende nicht optimal erwischt hatte (und in 3:44,86 Minuten trotzdem sehr schnell war), wurde auch daran zuletzt viel gearbeitet. Doch nicht nur deswegen herrscht Optimismus: „Ich habe in jedem Fall meine Grundlagen-Ausdauer verbessert, weshalb ich mich in jedem Endspurt steigern kann.“

„Die Entwicklung im Brustschwimmen ist brutal gewesen in den letzten Jahren.”

Ab 13:35 Uhr stehen für Fabian Schwingenschlögl und Lucas Matzerath dann die 100m Brust im sechsten bzw. fünften der sieben Vorläufe an. Der Neckarsulmer Schwingenschlögl hatte im April den deutschen Rekord auf 58,95 Sekunden verbessert. Das hätte 2012 zu Bronze bei Olympia und 2016 zu Platz vier gereicht. Am liebsten möchte der 29-Jährige nun in Tokio sogar noch etwas schneller schwimmen. Denn er weiß: „Die Entwicklung im Brustschwimmen ist brutal gewesen in den letzten Jahren. Das liegt wohl auch daran, dass Adam Peaty so eine Welle schiebt und alle hinterher müssen. Das hat Michael Phelps vorher ja auch so gemacht. Die Geschichte hat dann aber gezeigt, dass diese Leistungen auch wieder aufgeholt werden können.“

Staffel-Frauen glauben an ihre Finalchance

Zum Abschluss des ersten Abschnitts greifen um 13:48 Uhr auch die deutschen Frauen ins Geschehen ein. Annika Bruhn, Lisa Höpink, Marie Pietruschka und Hannah Küchler kämpfen im zweiten von zwei Vorläufen um den Finaleinzug über 4x100m Freistil. Die Essenerin Höpink verzichtet dafür sogar auf einen möglichen Einzelstart über 100m Schmetterling. „Wir konzentrieren uns auf die Staffel, weil die Finalchancen hier größer sind“, begründete Bundestrainer Hannes Vitense. Alles für einen guten Start also.