Erstmals haben ausschließlich Kinder die Maskottchen für die diesjährigen Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio ausgewählt. Die Maskottchen MIRAITOWA & SOMEITY in Tokio vereinen Tradition und Zukunft.
Das offizielle Maskottchen der Olympischen Spiele in Tokio heißt „Miraitowa”. Der Name setzt sich zusammen aus den japanischen Worten „mirai“, was so viel bedeutet wie Zukunft, und „towa“ – Ewigkeit. In ihrer Einheit soll es symbolisieren, dass die Spiele in Tokio in eine Zukunft aus ewiger Hoffnung in den Herzen der Menschen auf der ganzen Welt führen sollen.
Die Paralympischen Spiele begleitet „Someity“. Abgeleitet ist der Name von „Someiyoshino“, einer besonderen japanischen Kirschblütenart, und angelehnt an das Englische „so mighty“, was übersetzt so viel heißt wie so mächtig. Designt wurden beide Maskottchen von dem japanischen Künstler Ryo Taniguchi.
Maskottchen haben eine lange Tradition bei den Olympischen Spielen
Das erste Maskottchen bei Olympischen Spielen gab es 1972 in München. „Waldi“ war ein kunterbunter Dackel, entwickelt vom Gestalter Otl Aicher. Seither hat jedes Organisationskomitee auf ein Maskottchen gesetzt. Anfänglich wurden hauptsächlich Tiere genutzt, welche von besonderer Bedeutung für das Austragungsland sind, 1996 wurde dann erstmals eine einzigartige Kunstfigur erdacht. „Izzy“ war nicht nur ein wichtiger Teil der Olympischen Spiele in Atlanta (USA), sondern fand sich auch anschließend in Videospielen wieder. Auch Miraitowa und Someity sind keine Tiere, sondern futuristische Kunstfiguren mit Superkräften im typisch japanischen Anime-Stil.
Sie sollen nicht nur über den Namen, sondern auch mit ihrem Aussehen die Verbindung zwischen Tradition und Zukunft schaffen. Der große Kopf mit katzenartigen Ohren und Kulleraugen erinnert an japanische Anime-Figuren, über den ganzen Körper vom Miraitowa erstreckt sich das blaue Kachelmuster, das sich auch im Logo der Spiele in Tokio wiederfindet. Ein besonderer Hingucker: Die Anordnung der Kacheln auf dem Kopf soll einen Samurai-Helm symbolisieren. Someity erstrahlt hingegen in Pink und erinnert damit an die japanischen Kirschblüten.
Erstellung von Maskottchen für Tokio mit Einbindung von Schulkindern
Zum ersten Mal in der Geschichte olympischer Maskottchen wurden diese ausschließlich von Grundschulkindern ausgewählt. Knapp 75 Prozent der Grundschulen in Japan beteiligten sich an der Wahl und gaben ihre Stimmen jeweils für eine der drei zur Auswahl stehenden Ideen ab. Mit großer Mehrheit setzte sich schlussendlich der Entwurf von Miraitowa und Someity durch. Zuvor wurden über 2.000 Entwürfe beim Organisationskomitee eingereicht, welche sowohl das Aussehen, die Persönlichkeit und auch die Verbindung zu Japan enthalten mussten.
Die besonderen Fähigkeiten der Maskottchen stehen ebenfalls für den futuristischen Gedanken. So lebt Miraitowa in einer digitalen Welt, kann aber auch mithilfe des Internets in der analogen Welt auftauchen. Die besondere Superkraft des Maskottchens ist Teleportation, die es ihm ermöglicht, sich unmittelbar zwischen verschiedenen Orten zu bewegen. Das Maskottchen der Paralympischen Spiele wird als eher ruhig beschrieben, kann jedoch extrem kraftvoll werden, wenn es muss. Es kann fliegen, über seine Antennen telepathische Nachrichten versenden und sogar Gegenstände mit der Kraft seiner Gedanken bewegen. Die Maskottchen werden sicher in Tokio nicht zuletzt aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften vielerorts zum Einsatz kommen.