Lea Boy schwimmt zum EM-Titel über 25km

Svea Ziegenhagen
Svea Ziegenhagen
16:21

Nach drei Goldmedaillen im Wasserspringen bei den Europameisterschaften in Budapest (HUN) konnte die Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) am Sonntag nun auch einen Titelgewinn beim Freiwasserschwimmen bejubeln. Lea Boy (SV Würzburg) triumphierte im Rennen über 25 Kilometer nach 4:53:57,0 Stunden vor Lara Grangeon (FRA/4:54:58,4) und Barbara Pozzobin (ITA/4:54:58,7). Elea Linka (SG Stormarn Barsbüttel) schwamm auf Rang sechs (4:57:07,6).

Bei gerade einmal 17,5 Grad Wassertemperatur im Lupa-See siegte Boy dabei in überlegener Manier. Am Tag nach dem Gewinn der Silbermedaille beim Teamevent hielt sich die 21-Jährige bis Kilometer 20 stets an der Spitze des Feldes auf und behielt die Konkurrenz dabei immer im Blick. Nach rund vier Stunden zog die 21-Jährige das Tempo bei einem Zwischenspurt so scharf an, dass keine Konkurrentin mehr folgen konnte. Nach Platz drei über 10km beim Weltcup in Doha (QAT) im März ist das nun der nächste große Einzelerfolg der Athletin, die 2019 auch schon Staffel-Weltmeisterin geworden war.

„Ich freue mich natürlich riesig über meinen ersten EM-Titel“, sagte Boy nach der Siegerehrung und dem ersten deutschen EM-Erfolg in dieser Disziplin seit 2006 durch Angela Maurer. „Ich bin von Anfang an immer an Position eins oder zwei geschwommen und habe relativ viel Führungsarbeit gemacht, was aber für mich in der Situation besser war, da ich da ein bisschen lockerer mein Tempo schwimmen konnte. Mir war zwischendurch etwas kalt, aber dann kam zum Glück die Sonne raus“, sagte Boy.

Sieg mit deutlichem Vorsprung

Nach ihrem Antritt kurz vor der letzten von insgesamt fünf Runden klagte Boy dann auch nicht mehr über die Temperatur bei den kurzen Stopps an den Verpflegungsstellen. Denn nun hörte sie, wie schnell ihr Vorsprung wuchs.

„Erst waren es elf Sekunden Vorsprung bei der Verpflegung, dann rief mir mein Trainer Nikolai Evseev an Start und Ziel zu, dass es schon 25 Sekunden sind. Da wusste ich es plötzlich: Du wirst hier gewinnen und Europameisterin!“

Als solche plant sie nun ihren nächsten Start bei den Deutschen Meisterschaften Freiwasserschwimmen in Münster (24. – 26. Juni).

Ein gutes Rennen lieferte auch Elea Linka ab, die 20-Jährige untermauerte damit ihre tolle Leistungsentwicklung in dieser Saison. „Das war ein guter Einstieg in den Elitebereich“, lobte Constantin Depmeyer, Bundestrainer Nachwuchs im DSV. „Wenn sie diesen Weg so weitergeht, ist in Zukunft noch einiges möglich.“

Titel bei den Männern geht an den Franzosen Reymond

Bei den Männern sicherte sich der Franzose Alex Reymond in 4:28:21,0 Stunden den Titel vor Matteo Furlan (ITA/4:28:25,2) und Kirill Abrasimov (RUS/4:36:06,2). Der einzige deutsche Starter Niklas Frach (SV Gelnhausen/4:46:43,6) landete auf Rang 13.

DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow zog nach Abschluss der Freiwasser-Wettbewerbe von Budapest ein positives Fazit.

„Im Freiwasser haben wir mit drei Medaillen ein gutes Ergebnis erzielt, herausragend war dabei natürlich der Europameistertitel von Lea Boy über 25km. Auf den 10km haben wir hier wertvolle Erfahrungen sammeln können, da hat nach der langen Corona-Pause vielleicht auch ein wenig die Wettkampfpraxis gefehlt. Unser Athlet*innen und Trainer*innen haben aber im Hinblick auf die Olympischen Spiele wertvolle Hinweise erarbeiten können.“

Die heutigen Platzierungen (Endläufe) im Überblick:

 

Name Strecke Zeit Platzierung
Lea Boy 25km 4:53:57,0 1 (Gold)
Elea Linka 25km 4:57:07,6 6
Niklas Frach 25km 4:46:43,6 13